New York/Washington (Reuters) - Die Krise an den weltweiten Finanzmärkten hat einen neuen Höhepunkt erreicht.
Die US-Investmentbank JP Morgan Chase übernimmt für einen Spottpreis ihre schwer angeschlagene Konkurrentin Bear Stearns. Praktisch zeitgleich drehte die US-Notenbank Fed den Geldhahn weiter auf: Sie senkte den Diskontsatz, zu dem sich Geschäftsbanken kurzfristig Kredite besorgen können, um 25 Basispunkte auf 3,25 Prozent. Zudem kündigte sie ein Sonderkreditprogramm an, um großen Finanzfirmen zusätzliches Kapital zur Verfügung zu stellen.
An den Börsen herrschte am Montag wegen der Aktion der US-Notenbank weltweit Panikstimmung. Der deutsche Leitindex Dax stürtze um mehr als vier Prozent auf 6196 Punkte und markierte damit ein neues Jahrestief. Der Tokioter Nikkei-Index verlor 3,7 Prozent auf 11.787 Punkte. Der Euro schnellte auf knapp 1,58 Dollar nach oben.
JP Morgan legt für Bear Stearns 236 Millionen Dollar oder zwei Dollar je Aktie auf den Tisch - das sind 93 Prozent weniger als der Aktienurs der fünftgrößten US-Investmentbank vom vergangenen Freitag. Die Gesamtkosten des Geschäfts bezifferte JPMorgan auf sechs Milliarden Dollar. Die vollständige Eingliederung von Bear Stearns werde aber einen Gewinnzuwachs von etwa einer Milliarde Dollar bringen. JPMorgan teilte mit, für sämtliche finanzielle Verpflichtungen von Bear Stearns zu garantieren. Die Fed erklärte sich bereit, zur Finanzierung von Bear-Stearns-Vermögenswerten mit Liquiditätsproblemen bis zu 30 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen.
JPMorgan war Bear Stearns am Freitag zusammen mit der Fed in einer dramatischen Rettungsaktion zur Seite gesprungen. Bear Stearns leidet im Zuge der Hypothekenkrise unter massiven Liquiditätsproblemen.
SONDERKREDITPROGRAMM FÜR WALL-STREET-FIRMEN
Die sofort wirksame Diskontsatz-Senkung begründete die Fed damit, dass liquide, gut funktionierende Märkte wesentlich seien, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Zuletzt hatte sie den Diskontsatz Ende Januar auf 3,5 Prozent gesenkt. Zu diesem Satz können sich Banken bei der Fed über Nacht Geld besorgen. Für Dienstag wird erwartet, dass die Fed eine kräftige Senkung ihres Leitzinses, des Zielsatzes für Tagesgeld, beschließt.
Mit ihrem Sonderkreditprogramm greift die Fed zusätzlich den sogenannten Primärhändlern unter die Arme - insgesamt 20 großen Wall-Street-Firmen wie Bear Stearns, die an den Finanzmärkten direkt mit der Zentralbank handeln. Sie sollen für mindestens sechs Monate ebenfalls zum Diskontsatz von der Fed Geld bekommen können. Die Beschlüsse sollten den Finanzinstitutionen mehr Sicherheit geben, an Geld zu kommen, sagte US-Notenbankchef Ben Bernanke. Erst vor wenigen Tagen hatte die Fed in einer gemeinsamen Aktion mit anderen Zentralbanken angekündigt, mehr als 200 Milliarden Dollar bereitzustellen, um einen Liquiditätsengpass an den Kapitalmärkten zu verhindern.
US-Finanzminister Henry Paulson zeigte sich zufrieden über die Bear-Stearns-Übernahme und das Eingreifen der Fed. Diese stärkten Stabilität, Liquidität und das ordnungsgemäße Funktionieren der Märkte, erklärte Paulson. Der Minister war an den Gesprächen über die Übernahme der Investmentbank beteiligt.
Am Wochenende war ein weiterer drohender Kapitalausfall bei Bear Stearns bekanntgeworden: Das chinesische Brokerhaus CITIC teilte mit, es überdenke seine Pläne für einen Einstieg. Es könne nicht garantieren, dass es tatsächlich zu der angepeilten Investition von etwa einer Milliarde Dollar kommen werde. Den Kauf von Bear Stearns will JP Morgan innerhalb von rund 90 Tagen abschließen. Bear Stearns sagte die angekündigte Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen ab.
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Die US-Investmentbank JP Morgan Chase übernimmt für einen Spottpreis ihre schwer angeschlagene Konkurrentin Bear Stearns. Praktisch zeitgleich drehte die US-Notenbank Fed den Geldhahn weiter auf: Sie senkte den Diskontsatz, zu dem sich Geschäftsbanken kurzfristig Kredite besorgen können, um 25 Basispunkte auf 3,25 Prozent. Zudem kündigte sie ein Sonderkreditprogramm an, um großen Finanzfirmen zusätzliches Kapital zur Verfügung zu stellen.
An den Börsen herrschte am Montag wegen der Aktion der US-Notenbank weltweit Panikstimmung. Der deutsche Leitindex Dax stürtze um mehr als vier Prozent auf 6196 Punkte und markierte damit ein neues Jahrestief. Der Tokioter Nikkei-Index verlor 3,7 Prozent auf 11.787 Punkte. Der Euro schnellte auf knapp 1,58 Dollar nach oben.
JP Morgan legt für Bear Stearns 236 Millionen Dollar oder zwei Dollar je Aktie auf den Tisch - das sind 93 Prozent weniger als der Aktienurs der fünftgrößten US-Investmentbank vom vergangenen Freitag. Die Gesamtkosten des Geschäfts bezifferte JPMorgan auf sechs Milliarden Dollar. Die vollständige Eingliederung von Bear Stearns werde aber einen Gewinnzuwachs von etwa einer Milliarde Dollar bringen. JPMorgan teilte mit, für sämtliche finanzielle Verpflichtungen von Bear Stearns zu garantieren. Die Fed erklärte sich bereit, zur Finanzierung von Bear-Stearns-Vermögenswerten mit Liquiditätsproblemen bis zu 30 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen.
JPMorgan war Bear Stearns am Freitag zusammen mit der Fed in einer dramatischen Rettungsaktion zur Seite gesprungen. Bear Stearns leidet im Zuge der Hypothekenkrise unter massiven Liquiditätsproblemen.
SONDERKREDITPROGRAMM FÜR WALL-STREET-FIRMEN
Die sofort wirksame Diskontsatz-Senkung begründete die Fed damit, dass liquide, gut funktionierende Märkte wesentlich seien, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Zuletzt hatte sie den Diskontsatz Ende Januar auf 3,5 Prozent gesenkt. Zu diesem Satz können sich Banken bei der Fed über Nacht Geld besorgen. Für Dienstag wird erwartet, dass die Fed eine kräftige Senkung ihres Leitzinses, des Zielsatzes für Tagesgeld, beschließt.
Mit ihrem Sonderkreditprogramm greift die Fed zusätzlich den sogenannten Primärhändlern unter die Arme - insgesamt 20 großen Wall-Street-Firmen wie Bear Stearns, die an den Finanzmärkten direkt mit der Zentralbank handeln. Sie sollen für mindestens sechs Monate ebenfalls zum Diskontsatz von der Fed Geld bekommen können. Die Beschlüsse sollten den Finanzinstitutionen mehr Sicherheit geben, an Geld zu kommen, sagte US-Notenbankchef Ben Bernanke. Erst vor wenigen Tagen hatte die Fed in einer gemeinsamen Aktion mit anderen Zentralbanken angekündigt, mehr als 200 Milliarden Dollar bereitzustellen, um einen Liquiditätsengpass an den Kapitalmärkten zu verhindern.
US-Finanzminister Henry Paulson zeigte sich zufrieden über die Bear-Stearns-Übernahme und das Eingreifen der Fed. Diese stärkten Stabilität, Liquidität und das ordnungsgemäße Funktionieren der Märkte, erklärte Paulson. Der Minister war an den Gesprächen über die Übernahme der Investmentbank beteiligt.
Am Wochenende war ein weiterer drohender Kapitalausfall bei Bear Stearns bekanntgeworden: Das chinesische Brokerhaus CITIC teilte mit, es überdenke seine Pläne für einen Einstieg. Es könne nicht garantieren, dass es tatsächlich zu der angepeilten Investition von etwa einer Milliarde Dollar kommen werde. Den Kauf von Bear Stearns will JP Morgan innerhalb von rund 90 Tagen abschließen. Bear Stearns sagte die angekündigte Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen ab.
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