Verblüffend
Dass die Hüfinger Bäurer AG jetzt nicht rechtzeitig ihre Bilanz an der Börse vorlegen kann und hierfür mindestens eine mit Sicherheit Image schädigende Verwarnung der Deutschen Börse AG einzustecken hat, das ist das Eine. Dass dieser Lapsus aber ausgerechnet der Bäurer AG unterläuft, das überrascht doch sehr.
Immerhin handelt es sich bei der Bäurer AG um ein Softwarehaus und nicht um eine börsennotierte Krankenhausverwaltungsgesellschaft oder um einen Laptop-Produzenten. Bäurer bietet Computerprogramme an, die den Informationsfluss und die Verarbeitung des selben in den Unternehmen der Kundschaft verbessern soll - dass es jetzt, wie der Vorstandsvorsitzende Heinz Bäurer persönlich einräumt - genau in diesem Punkt zu haken scheint, produziert verblüfftes Hochziehen der Augenbrauen allenthalben.
Und - der Fall belegt noch mehr: Die Bäurer AG hat ihr Wachstum überwiegend dazu gekauft, wie man solche Fälle in Finanzkreisen formuliert. Fusionen, Übernahmen, Aufkäufe und mehr. Dreißig Firmen gehören derzeit zur Bäurer-Gruppe, ein gewaltiges Sammelsurium, übrigens angesiedelt im In- und Ausland, das erst einmal verwaltet werden will.
Freilich: Dass die Bäurer AG ihre Konzernbilanz zum 31. März 2001 hätte fertig haben sollen, das weiß man in Behla nicht erst seit heute. Macht man aber einen Strich unter die ganze Geschichte, dann bleibt vor allem dies festzuhalten: Die Entrepreneure am Neuen Markt müssen noch ihre Hausaufgaben machen - beispielsweise Bäurer. Wachsen, wachsen, wachsen - sozusagen auf Teufel komm raus, das rächt sich jetzt auf ziemlich bittere Art, wenn man mit dem Bilanzieren nicht mehr hinterher kommt. Aber: Macht das Bäurer-Team seine Hausaufgaben gut, ist nicht auszuschließen, dass das Unternehmen gestärkt aus dieser hausgemachten Malaise hervor gehen kann.
Norbert Trippl
© SÜDKURIER GmbH / Ausgabe vom 10.April 2001
Dass die Hüfinger Bäurer AG jetzt nicht rechtzeitig ihre Bilanz an der Börse vorlegen kann und hierfür mindestens eine mit Sicherheit Image schädigende Verwarnung der Deutschen Börse AG einzustecken hat, das ist das Eine. Dass dieser Lapsus aber ausgerechnet der Bäurer AG unterläuft, das überrascht doch sehr.
Immerhin handelt es sich bei der Bäurer AG um ein Softwarehaus und nicht um eine börsennotierte Krankenhausverwaltungsgesellschaft oder um einen Laptop-Produzenten. Bäurer bietet Computerprogramme an, die den Informationsfluss und die Verarbeitung des selben in den Unternehmen der Kundschaft verbessern soll - dass es jetzt, wie der Vorstandsvorsitzende Heinz Bäurer persönlich einräumt - genau in diesem Punkt zu haken scheint, produziert verblüfftes Hochziehen der Augenbrauen allenthalben.
Und - der Fall belegt noch mehr: Die Bäurer AG hat ihr Wachstum überwiegend dazu gekauft, wie man solche Fälle in Finanzkreisen formuliert. Fusionen, Übernahmen, Aufkäufe und mehr. Dreißig Firmen gehören derzeit zur Bäurer-Gruppe, ein gewaltiges Sammelsurium, übrigens angesiedelt im In- und Ausland, das erst einmal verwaltet werden will.
Freilich: Dass die Bäurer AG ihre Konzernbilanz zum 31. März 2001 hätte fertig haben sollen, das weiß man in Behla nicht erst seit heute. Macht man aber einen Strich unter die ganze Geschichte, dann bleibt vor allem dies festzuhalten: Die Entrepreneure am Neuen Markt müssen noch ihre Hausaufgaben machen - beispielsweise Bäurer. Wachsen, wachsen, wachsen - sozusagen auf Teufel komm raus, das rächt sich jetzt auf ziemlich bittere Art, wenn man mit dem Bilanzieren nicht mehr hinterher kommt. Aber: Macht das Bäurer-Team seine Hausaufgaben gut, ist nicht auszuschließen, dass das Unternehmen gestärkt aus dieser hausgemachten Malaise hervor gehen kann.
Norbert Trippl
© SÜDKURIER GmbH / Ausgabe vom 10.April 2001