Dienstag, 2. Juli 2002
Arzneien: Nur die Hälfte der Ärzte kennt richtige Dosis
Hannover – Den richtigen Wirkstoff zu verabreichen, ist für Ärzte nach richtiger Diagnose eine vergleichsweise einfache Sache. Das weitaus größere Problem ist nach wie vor die Frage nach der angemessenen Dosierung. Denn bei Untersuchung der medizinischen Hochschule in Hannover zeigte sich, dass nur knapp die Hälfte von 127 befragten Ärzten die richtige Dosis von alltäglich genutzten Medikamenten kannten, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dabei hätten 15 Prozent der Mediziner so wenig verabreicht, dass die Arznei überhaupt keine Wirkung gezeigt hätte, während wiederum sieben Prozent der Ärzte so viel verabreichen wollten, das es zu massiven Nebenwirkungen gekommen wäre. Jährlich sterben um die 25.000 Menschen aufgrund unerwünschter Nebenwirkungen von Medikamenten. Studienleiter Jürgen Fröhlich bemängelte, dass die Dosierungen bislang kein Thema im Studium seien. "Aber in Zukunft müssen die Studenten lernen, wie man maßgeschneidert Medikamente gibt", so der Experte. Allerdings ist dies leichter gesagt als getan, dann bei mehr als 2000 chemischen Wirkstoffen ist das Lernen nicht unbedingt leicht. Aus diesem Grund hat Fröhlich ein System zur Hilfe der Mediziner entwickelt. Per Computer soll aufgrund von Gewicht, Körpergrößer und weiteren Daten die genaue Dosis errechnen können. (ol)
www.netdoktor.de/nachrichten/...em.asp?id=81845&D=2&M=7&Y=2002