dpa-AFX-Nachricht
Mittwoch, 23.01.2002, 11:22
AUSBLICK: Analysten rechnen bei Vodafone mit Einbruch im Neukundengeschäft
LONDON (dpa-AFX) - Der britische Telekomkonzern Vodafone hat nach Ansicht von Analysten die Talsohle im Neukundengeschäft noch nicht durchschritten. Wenn das Unternehmen in der kommenden Woche seine neuesten Kundenzahlen präsentiert, gehen viele Experten davon aus, dass der Konzern für das wichtige Weihnachtsquartal einen herben Einbruch bei den Neuverträgen verbucht hat.
Zwar hatte Vodafone am Dienstag vorab gemeldet, dass die 100-Millionen-Kunden-Grenze überschritten wurde. Doch Analysten sehen die auf den ersten Blick imposante Zahl nüchtern. Seit Mitte des Jahres habe Vodafone die Zahl seiner Kunden nur noch um rund 15 Prozent, im wichtigen Weihnachtsgeschäft sogar nur noch um 5 Prozent steigern können, heißt es unter Experten. Grund sei vor allem die schlechte Weltwirtschaftslage und die geringe Nachfrage auf dem Handymarkt gewesen.
Die Deutsche Bank geht davon aus, dass Vodafone im dritten Quartal (Oktober bis Dezember 2001) seines Geschäftsjahres nur 3 Millionen Neukunden hat hinzugewinnen können - 1 Million davon seien allein durch Zukäufe hinzugekommen. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Vodafone noch 13,2 Millionen neue Kunden unter Vertrag genommen.
In Deutschland, wo Vodafone das D2-Netz betreibt, rechnen die Deutsche-Bank-Experten mit einem Zuwachs von 40.000 neuen Kunden. Die Deutsche Telekom hatte im abgelaufenen vierten Quartal 526.000 neue Handykunden an sich binden können.
ANALYST RECHNET MIT GERIMGEREM MARKTANTEIL IN DEUTSCHLAND UND ITALIEN
In Deutschland habe Vodafone es schon längst aufgegeben, der Telekom die Marktführerschaft streitig zu machen, sagte Marcus Sander, Telekomanalyst bei Oppenheim. Sander erwartet, dass sich Vodafones Marktanteil in Deutschland sowie in Italien abschwächt hat. "Große Auswirkungen werden die Zahlen in der kommenden Woche aber nicht haben. Viel aussagekräftiger sind da die Zahlen zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen", die Vodafone im Mai vorlegen will.
Vodafone habe eine solide Profitabilität bewiesen. Obwohl die Umsatzentwicklung pro Kunde (APRU) derzeit noch rückläufig sei, erwartet Sander für dieses Jahr eine positive Tendenz. "Spätestens 2003 werden die Umsätze pro Kunde wieder stark steigen", sagte der Analyst.
Da die Nachfrage nach Handys in auf vielen Märkten gesättigt sei, werde es in Zukunft aber vor allem auf Datensysteme im Mobilfunkbereich ankommen. "Das ist ein Problem des gesamten Marktes. Wenn die Unternehmen wie Vodafone ihre Umsätze steigern wollen, werden Datensysteme immer wichtiger.
Insgesamt hält der Experte, der die Vodafone-Aktie auf "Outperform" eingestuft hat, den Titel mit 164,50 Pence sogar noch für deutlich unterbewertet und beziffert den fairen Wert der Aktie bei 210 Pence./FX/tv/mur/ms
Mittwoch, 23.01.2002, 11:22
AUSBLICK: Analysten rechnen bei Vodafone mit Einbruch im Neukundengeschäft
LONDON (dpa-AFX) - Der britische Telekomkonzern Vodafone hat nach Ansicht von Analysten die Talsohle im Neukundengeschäft noch nicht durchschritten. Wenn das Unternehmen in der kommenden Woche seine neuesten Kundenzahlen präsentiert, gehen viele Experten davon aus, dass der Konzern für das wichtige Weihnachtsquartal einen herben Einbruch bei den Neuverträgen verbucht hat.
Zwar hatte Vodafone am Dienstag vorab gemeldet, dass die 100-Millionen-Kunden-Grenze überschritten wurde. Doch Analysten sehen die auf den ersten Blick imposante Zahl nüchtern. Seit Mitte des Jahres habe Vodafone die Zahl seiner Kunden nur noch um rund 15 Prozent, im wichtigen Weihnachtsgeschäft sogar nur noch um 5 Prozent steigern können, heißt es unter Experten. Grund sei vor allem die schlechte Weltwirtschaftslage und die geringe Nachfrage auf dem Handymarkt gewesen.
Die Deutsche Bank geht davon aus, dass Vodafone im dritten Quartal (Oktober bis Dezember 2001) seines Geschäftsjahres nur 3 Millionen Neukunden hat hinzugewinnen können - 1 Million davon seien allein durch Zukäufe hinzugekommen. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Vodafone noch 13,2 Millionen neue Kunden unter Vertrag genommen.
In Deutschland, wo Vodafone das D2-Netz betreibt, rechnen die Deutsche-Bank-Experten mit einem Zuwachs von 40.000 neuen Kunden. Die Deutsche Telekom hatte im abgelaufenen vierten Quartal 526.000 neue Handykunden an sich binden können.
ANALYST RECHNET MIT GERIMGEREM MARKTANTEIL IN DEUTSCHLAND UND ITALIEN
In Deutschland habe Vodafone es schon längst aufgegeben, der Telekom die Marktführerschaft streitig zu machen, sagte Marcus Sander, Telekomanalyst bei Oppenheim. Sander erwartet, dass sich Vodafones Marktanteil in Deutschland sowie in Italien abschwächt hat. "Große Auswirkungen werden die Zahlen in der kommenden Woche aber nicht haben. Viel aussagekräftiger sind da die Zahlen zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen", die Vodafone im Mai vorlegen will.
Vodafone habe eine solide Profitabilität bewiesen. Obwohl die Umsatzentwicklung pro Kunde (APRU) derzeit noch rückläufig sei, erwartet Sander für dieses Jahr eine positive Tendenz. "Spätestens 2003 werden die Umsätze pro Kunde wieder stark steigen", sagte der Analyst.
Da die Nachfrage nach Handys in auf vielen Märkten gesättigt sei, werde es in Zukunft aber vor allem auf Datensysteme im Mobilfunkbereich ankommen. "Das ist ein Problem des gesamten Marktes. Wenn die Unternehmen wie Vodafone ihre Umsätze steigern wollen, werden Datensysteme immer wichtiger.
Insgesamt hält der Experte, der die Vodafone-Aktie auf "Outperform" eingestuft hat, den Titel mit 164,50 Pence sogar noch für deutlich unterbewertet und beziffert den fairen Wert der Aktie bei 210 Pence./FX/tv/mur/ms