AMD präsentiert 64-Bit-Server-CPU
16.04.2003 um 14:15 Uhr
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am Dienstag wird AMD in New York den "Opteron"-Prozessor präsentieren, mit dem die Company insbesondere gegen Intels so erfolgreichen "Xeon"-Chip ankämpfen will. Der Opteron basiert auf AMDs "Hammer"-Architektur und kann sowohl 32 Bit als auch 64 Bit breite Programme abarbeiten. Damit soll den Anwendern der Umstieg auf die 64-Bit-Architektur schmackhaft gemacht werden, denn die bisherigen Applikationen laufen wie gewohnt ab während neue getestet werden können. Marty Seyer, Vice-President Marketing für AMDs Server-Geschäft, erklärt den Vorteil so: "Mit dem Opteron müssen nicht alle Applikationen auf die 64-Bit-Architektur gebracht werden, manche können so bleiben, wie sie sind."
Damit spielt der Manager auf den Erzrivalen Intel an, der beim Design des 64-Bit-Chips "Itanium" nicht die alte x86-Architektur weiter gepflegt, sondern mit "Explicitly parallel instruction computing" (Epic) neu entwickelt hat. 32-Bit-Programme müssen also auf den neuen Prozessortyp portiert werden. Gordon Haff, Analyst bei Illuminata, kommentiert das so: "Es ist keine Schwierigkeit, eine einzelne Anwendung zu portieren. Das Problem ist, dass alle Programme im Unternehmen eine einheitliche Itanium-Version verwenden müssen." Das erfordere eine Menge Zeit für Portierung, Tests und Zertifizierung.
Gerüchten zufolge arbeitet Intel an einem eigenen x86-64-Prozessor, der auch die alte Software verarbeiten kann. Der Chipkrösus negiert aber beständig das Vorhandensein solcher Pläne und weist den angeblich unter dem Codenamen "Yamhill" entwickelten Zwitter ins Fabelreich. Branchenkenner vermuten, dass Intel die Akzeptanz von AMDs Opteron abwartet und bei Erfolg eine eigene Lösung anbieten wird.
Die Vorteile von 64-Bit-Prozessoren liegen einmal darin, dass im Chip die Register für die Zwischenspeicherung der Daten größer sind, so dass in einem Taktzyklus mehr Daten verarbeitet werden können als bei 32-Bit-CPUs. Der andere Vorzug liegt in der Adressierbarkeit von mehr Hauptspeicher, was insbesondere Datenbankanwendungen beschleunigt. IBM und AMD demonstrierten auf der letztjährigen "Comdex"-Messe in Las Vegas eine DB2-Anwendung auf einem Opteron-System. Big Blue kündigte eine Betaversion dieser Datenbank für Opteron-Rechner unter Linux an. Microsoft wird möglicherweise eine Version des SQL Servers für den AMD-Chip anbieten - zum gleichen Preis wie die 32-Bit-Variante - und hat angekündigt, das neue Betriebssystem Windows Server 2003 dafür tauglich zu machen (Computerwoche online berichtete). Oracle hat bislang noch keine Pläne für eine Unterstützung bekanntgegeben.
Von den großen Server-Herstellern hat sich ebenfalls noch keiner zum Opteron bekannt. Das mag daran liegen, dass der Chip Schwächen bei der Fließkommaberechnung aufweist und dabei Intels Itanium deutlich unterlegen ist. AMD ist also darauf angewiesen, dass Noname-Hersteller den Chip einsetzen. Dieser Markt ist allerdings nicht uninteressant: Nach Angaben von Dataquest hielten alle als "white boxes" bezeichneten Server von unbekannten Marken zusammengerechnet die zweite Positi-on der im Jahr 2002 ausgelieferten Geräte. (kk)
www.computerwoche.de/index.cfm?pageid=254&artid=48038
16.04.2003 um 14:15 Uhr
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am Dienstag wird AMD in New York den "Opteron"-Prozessor präsentieren, mit dem die Company insbesondere gegen Intels so erfolgreichen "Xeon"-Chip ankämpfen will. Der Opteron basiert auf AMDs "Hammer"-Architektur und kann sowohl 32 Bit als auch 64 Bit breite Programme abarbeiten. Damit soll den Anwendern der Umstieg auf die 64-Bit-Architektur schmackhaft gemacht werden, denn die bisherigen Applikationen laufen wie gewohnt ab während neue getestet werden können. Marty Seyer, Vice-President Marketing für AMDs Server-Geschäft, erklärt den Vorteil so: "Mit dem Opteron müssen nicht alle Applikationen auf die 64-Bit-Architektur gebracht werden, manche können so bleiben, wie sie sind."
Damit spielt der Manager auf den Erzrivalen Intel an, der beim Design des 64-Bit-Chips "Itanium" nicht die alte x86-Architektur weiter gepflegt, sondern mit "Explicitly parallel instruction computing" (Epic) neu entwickelt hat. 32-Bit-Programme müssen also auf den neuen Prozessortyp portiert werden. Gordon Haff, Analyst bei Illuminata, kommentiert das so: "Es ist keine Schwierigkeit, eine einzelne Anwendung zu portieren. Das Problem ist, dass alle Programme im Unternehmen eine einheitliche Itanium-Version verwenden müssen." Das erfordere eine Menge Zeit für Portierung, Tests und Zertifizierung.
Gerüchten zufolge arbeitet Intel an einem eigenen x86-64-Prozessor, der auch die alte Software verarbeiten kann. Der Chipkrösus negiert aber beständig das Vorhandensein solcher Pläne und weist den angeblich unter dem Codenamen "Yamhill" entwickelten Zwitter ins Fabelreich. Branchenkenner vermuten, dass Intel die Akzeptanz von AMDs Opteron abwartet und bei Erfolg eine eigene Lösung anbieten wird.
Die Vorteile von 64-Bit-Prozessoren liegen einmal darin, dass im Chip die Register für die Zwischenspeicherung der Daten größer sind, so dass in einem Taktzyklus mehr Daten verarbeitet werden können als bei 32-Bit-CPUs. Der andere Vorzug liegt in der Adressierbarkeit von mehr Hauptspeicher, was insbesondere Datenbankanwendungen beschleunigt. IBM und AMD demonstrierten auf der letztjährigen "Comdex"-Messe in Las Vegas eine DB2-Anwendung auf einem Opteron-System. Big Blue kündigte eine Betaversion dieser Datenbank für Opteron-Rechner unter Linux an. Microsoft wird möglicherweise eine Version des SQL Servers für den AMD-Chip anbieten - zum gleichen Preis wie die 32-Bit-Variante - und hat angekündigt, das neue Betriebssystem Windows Server 2003 dafür tauglich zu machen (Computerwoche online berichtete). Oracle hat bislang noch keine Pläne für eine Unterstützung bekanntgegeben.
Von den großen Server-Herstellern hat sich ebenfalls noch keiner zum Opteron bekannt. Das mag daran liegen, dass der Chip Schwächen bei der Fließkommaberechnung aufweist und dabei Intels Itanium deutlich unterlegen ist. AMD ist also darauf angewiesen, dass Noname-Hersteller den Chip einsetzen. Dieser Markt ist allerdings nicht uninteressant: Nach Angaben von Dataquest hielten alle als "white boxes" bezeichneten Server von unbekannten Marken zusammengerechnet die zweite Positi-on der im Jahr 2002 ausgelieferten Geräte. (kk)
www.computerwoche.de/index.cfm?pageid=254&artid=48038