In der vergangenen Woche sorgte die „New Economy" für weitere
Euphorie an den Märkten. Nahrung bekam das „new paradigm", wonach
die ineinandergreifenden Prozesse der Globalisierung, Restrukturierung,
Technisierung und Liberalisierung zu einem dauerhaften und vor allem
inflationsfreien Wirtschaftsaufschwung führen, auch von den
Konjunkturzahlen. Das US-Arbeitsministerium hatte am Freitag bekannt
gegeben, dass die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft im
Oktober um 310.000 Stellen gestiegen sei, eine Zahl, die leicht unter den
Konsensschätzungen lag. Auf noch stärkere Resonanz stieß jedoch die
geringe Zunahme bei den Stundenlöhnen. Trotz des Fallens der
Arbeitslosenrate auf 4,1 Prozent und damit ein 20-Jahrestief, kletterten
die Saläre gerade einmal um 0,1 Prozent. Positiv wurde auch eine Studie
der Universität von Texas am Markt aufgenommen. Diese zeigte, dass
das Rückgrat der New Economy, die Internet-Ökonomie, gegenüber
1998 68 Prozent auf 507 Mrd. Dollar gestiegen ist.
Die neuen Daten speisten die Hoffnung, dass die Notenbank Fed die
Leitzinsen bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses
(FOMC) am 16. November unverändert lassen wird.
Die Rendite 30jähriger Bonds fiel am vergangenen Freitag auf 6,04
Prozent und liegt damit nach einem Hoch im Oktober bei 6,9 Prozent nur
noch knapp über der gerade für Aktien psychologisch wichtigen
Sechs-Prozent-Marke. Entsprechend legten insbesondere die
Technologiewerte zu. Der Nasdaq-Index gewann in der vergangenen
Woche 4,5 Prozent auf 3102,29 Punkte zu, nachdem das
Technologiebarometer bereits in den beiden Vorwochen 5,3 bzw. 3,1
Prozent geklettert war. Damit durchbrach der Index die wichtige
3000-Punkte-Marke. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Seit
Jahresanfang stieg der Nasdaq-Index rund 40 Prozent, während der
S&P-500-Index sowie der Dow 1999 erst etwa 15 Prozent gewannen.
Das Technologiebarometer, das am 5. Februar 1971 bei 100 Punkten
startete, legte während der gesamten 90er Jahre eine atemberaubende
Hausse von 560 Prozent hin. Treibsatz waren die Computer-, Internet-,
Telekom- und Biotec-Aktien, die etwa zwei Drittel der 4750 Mitglieder
ausmachen.