Hamburg - Ohne das vielfach befürchtete Chaos haben die Computeranlagen in aller Welt den Übergang ins Jahr 2000 gemeistert. Es kam zwar vereinzelt zu kleineren Störungen, aber rund um den Globus blieben die Lichter an, Flugzeuge landeten sicher, und die Wasserversorgung arbeitete normal. Unternehmen und Regierungen hatten weltweit schätzungsweise 600 Milliarden Mark ausgegeben, um die Computeranlagen fit für den Datumswechsel zu machen.
"Die Leute haben eine Menge Zeit und Geld investiert, damit es in dieser Nacht ziemlich langweilig wird und nichts Dramatisches passiert", sagte Dale Vecchio, von der Technologie-Beratungsfirma GartnerGroup am Samstag. Pessimisten hatten für die Silvesternacht weitreichende Probleme wie großflächige Stromausfälle, Verlust von Finanzdaten oder Fehlfunktionen in Chemiefabriken und Atomanlagen vorausgesagt, da ältere Computersysteme nicht mit vierstelligen Jahreszahlen arbeiten können.
Auch in Deutschland kam es nicht zum befürchteten Zusammenbruch. Es habe keine relevanten Ausfälle von Computersystemen gegeben, berichteten die Staatssekretäre Brigitte Zypries und Alfred Tacke am Samstagvormittag in Berlin. Sie führten das vor allem auf die guten technischen Vorbereitungen auf den Datumswechsel zurück.
Verkehr lief reibungslos
Auch am Himmell ging alles glatt: "Es gab überhaupt keine Probleme", sagte Lufthansa-Sprecher Christian Klick am Samstagmorgen in Frankfurt. Die Lufthansa hatte zur Zeit des Datumswechsels 48 Flugzeuge in der Luft, davon zahlreiche Maschinen auf Interkontinentalflügen (weiterführender Bericht).
Die Computer-Systeme der Bahn AG bewältigten den Jahrtausendwechsel wie geplant. Alle Personenzüge wurden kurz vor Mitternacht für einige Minuten auf den Bahnhöfen festgehalten. Danach sei der Verkehr reibungslos weitergelaufen, teilte die Bahn AG in Frankfurt in der Nacht mit.
Stromversorgung störungsfrei
Ebenso fehlerlos arbeiteten die deutschen Energie-Anlagen nach dem Jahreswechsel: Bis zum Neujahrsmorgen habe es keinerlei Fehlermeldungen gegeben, teilte die Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke mit. Auch werde in den kommenden Tagen nicht mehr mit Störungen gerechnet. Die von den Energieversorgern abgesprochenen Notfallregelungen wurden schon um 04.00 Uhr am Neujahrstag aufgehoben.
Auch die rund 3.000 Banken in Deutschland blieben vom Jahr-2000- Problem verschont. Die Geldautomaten gaben auch nach Mitternacht noch Geld heraus. "Es wird uns fast schon langweilig", sagte Gisela Hawickhorst, Sprecherin der Commerzbank AG, zur Arbeit im "Y2K- Zentrum" des Geldinstituts.
Call-Center arbeitslos
Ähnliche Erfahrungen machte die deutsche Niederlassung des weltgrößten Software-Konzerns Microsoft. "Wir hatten in der Nacht einen einzigen Anruf in unserem Call-Center, um den sich dann 83 Mitarbeiter fast geprügelt haben", sagte ein Microsoft-Sprecher.
Die Verantwortlichen in Deutschland hatten den Jahreswechsel schon entspannt erwartet, nachdem zuvor aus Neuseeland, Australien und Asien, wo der Jahreswechsel Stunden früher eingesetzt hatte, ausschließlich gute Nachrichten eintrafen.
Atom-Alarm in Japan
Lediglich in Japan traten nach dem Datumswechsel kleinere Störungen an Atomanlagen auf. Wie Regierungsbeamte mitteilten, sei der Betrieb der Meiler aber nicht beeinträchtigt gewesen. Die Probleme hätten keine unmittelbare Auswirkung auf das Leben der Menschen, hieß es.
In einem Atommeiler der nördlichen Provinz Miyagi war in der Nacht kurzzeitig Alarm ausgelöst worden. In einem Atomkraftwerk der zentraljapanischen Provinz Ishikawa waren Daten-Kontrollsysteme zur Überwachung des Strahlenniveaus ausgefallen. Die Systeme hätten nach dem Wechsel nicht mehr die richtigen Werte angezeigt, hieß es. Die Werte müssten nun manuell erfasst werden. Im Kernkraftwerk Takahama kam es bei zwei Monitoranlagen zu Fehlfunktionen.
Montag wird's spannend
Nach dem guten Verlauf der Silvesternacht stehen die Computer in aller Welt am Montag noch einmal vor einer Bewährungsprobe, wenn nach den Feiertagen für viele Menschen wieder die Arbeit beginnt.
Der Datenexperte Prof. Jan Knop, Mitglied der Bundeskommission zum Schutz kritischer Informationssysteme, warnte vor verfrühter Freude über den reibungslosen Übergang ins neue Jahr. "Am Montag wird es noch einmal spannend", sagte Knop. Dann fahren die meisten Unternehmen ihre Computer erst wieder hoch. Bisher mussten sich insbesondere erst Kraftwerke und Telefonnetze als 200-tauglich erweisen", sagte der Leiter des Uni-Rechenzentrums Düsseldorf.
Auch in den meisten Universitäten seien die Rechner herunter gefahren worden. Die Krankenhäuser hätten den Großteil der Patienten nach Hause geschickt und nur die Notfälle da behalten. Immerhin sei es aber im sensiblen medizinischen Bereich zu keinen Störungen gekommen.
Crash mit Verspätung?
Knop bezeichnete es als erstaunlich, nicht einmal in Russland zu Störungen gekommen sei. Aber auch dort seien sehr viele Systeme herunter gefahren worden und müssten sich in den nächsten Tagen als tauglich erweisen. (AOL/dpa/afp)
Al grüßt
"Die Leute haben eine Menge Zeit und Geld investiert, damit es in dieser Nacht ziemlich langweilig wird und nichts Dramatisches passiert", sagte Dale Vecchio, von der Technologie-Beratungsfirma GartnerGroup am Samstag. Pessimisten hatten für die Silvesternacht weitreichende Probleme wie großflächige Stromausfälle, Verlust von Finanzdaten oder Fehlfunktionen in Chemiefabriken und Atomanlagen vorausgesagt, da ältere Computersysteme nicht mit vierstelligen Jahreszahlen arbeiten können.
Auch in Deutschland kam es nicht zum befürchteten Zusammenbruch. Es habe keine relevanten Ausfälle von Computersystemen gegeben, berichteten die Staatssekretäre Brigitte Zypries und Alfred Tacke am Samstagvormittag in Berlin. Sie führten das vor allem auf die guten technischen Vorbereitungen auf den Datumswechsel zurück.
Verkehr lief reibungslos
Auch am Himmell ging alles glatt: "Es gab überhaupt keine Probleme", sagte Lufthansa-Sprecher Christian Klick am Samstagmorgen in Frankfurt. Die Lufthansa hatte zur Zeit des Datumswechsels 48 Flugzeuge in der Luft, davon zahlreiche Maschinen auf Interkontinentalflügen (weiterführender Bericht).
Die Computer-Systeme der Bahn AG bewältigten den Jahrtausendwechsel wie geplant. Alle Personenzüge wurden kurz vor Mitternacht für einige Minuten auf den Bahnhöfen festgehalten. Danach sei der Verkehr reibungslos weitergelaufen, teilte die Bahn AG in Frankfurt in der Nacht mit.
Stromversorgung störungsfrei
Ebenso fehlerlos arbeiteten die deutschen Energie-Anlagen nach dem Jahreswechsel: Bis zum Neujahrsmorgen habe es keinerlei Fehlermeldungen gegeben, teilte die Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke mit. Auch werde in den kommenden Tagen nicht mehr mit Störungen gerechnet. Die von den Energieversorgern abgesprochenen Notfallregelungen wurden schon um 04.00 Uhr am Neujahrstag aufgehoben.
Auch die rund 3.000 Banken in Deutschland blieben vom Jahr-2000- Problem verschont. Die Geldautomaten gaben auch nach Mitternacht noch Geld heraus. "Es wird uns fast schon langweilig", sagte Gisela Hawickhorst, Sprecherin der Commerzbank AG, zur Arbeit im "Y2K- Zentrum" des Geldinstituts.
Call-Center arbeitslos
Ähnliche Erfahrungen machte die deutsche Niederlassung des weltgrößten Software-Konzerns Microsoft. "Wir hatten in der Nacht einen einzigen Anruf in unserem Call-Center, um den sich dann 83 Mitarbeiter fast geprügelt haben", sagte ein Microsoft-Sprecher.
Die Verantwortlichen in Deutschland hatten den Jahreswechsel schon entspannt erwartet, nachdem zuvor aus Neuseeland, Australien und Asien, wo der Jahreswechsel Stunden früher eingesetzt hatte, ausschließlich gute Nachrichten eintrafen.
Atom-Alarm in Japan
Lediglich in Japan traten nach dem Datumswechsel kleinere Störungen an Atomanlagen auf. Wie Regierungsbeamte mitteilten, sei der Betrieb der Meiler aber nicht beeinträchtigt gewesen. Die Probleme hätten keine unmittelbare Auswirkung auf das Leben der Menschen, hieß es.
In einem Atommeiler der nördlichen Provinz Miyagi war in der Nacht kurzzeitig Alarm ausgelöst worden. In einem Atomkraftwerk der zentraljapanischen Provinz Ishikawa waren Daten-Kontrollsysteme zur Überwachung des Strahlenniveaus ausgefallen. Die Systeme hätten nach dem Wechsel nicht mehr die richtigen Werte angezeigt, hieß es. Die Werte müssten nun manuell erfasst werden. Im Kernkraftwerk Takahama kam es bei zwei Monitoranlagen zu Fehlfunktionen.
Montag wird's spannend
Nach dem guten Verlauf der Silvesternacht stehen die Computer in aller Welt am Montag noch einmal vor einer Bewährungsprobe, wenn nach den Feiertagen für viele Menschen wieder die Arbeit beginnt.
Der Datenexperte Prof. Jan Knop, Mitglied der Bundeskommission zum Schutz kritischer Informationssysteme, warnte vor verfrühter Freude über den reibungslosen Übergang ins neue Jahr. "Am Montag wird es noch einmal spannend", sagte Knop. Dann fahren die meisten Unternehmen ihre Computer erst wieder hoch. Bisher mussten sich insbesondere erst Kraftwerke und Telefonnetze als 200-tauglich erweisen", sagte der Leiter des Uni-Rechenzentrums Düsseldorf.
Auch in den meisten Universitäten seien die Rechner herunter gefahren worden. Die Krankenhäuser hätten den Großteil der Patienten nach Hause geschickt und nur die Notfälle da behalten. Immerhin sei es aber im sensiblen medizinischen Bereich zu keinen Störungen gekommen.
Crash mit Verspätung?
Knop bezeichnete es als erstaunlich, nicht einmal in Russland zu Störungen gekommen sei. Aber auch dort seien sehr viele Systeme herunter gefahren worden und müssten sich in den nächsten Tagen als tauglich erweisen. (AOL/dpa/afp)
Al grüßt