Einbruch am Neuen Markt: Aixtron
Zusammenfassung 18.30 Uhr
Frankfurt (vwd) - Der Wochenbeginn ist für den Aachener Halbleiterhersteller Aixtron AG alles andere als erfreulich verlaufen. Nach einem Artikel der "Platow Börse", nach dem auch an Aixtron die sich abkühlende Wirtschaft nicht spurlos vorübergehen werde, fiel der Kurs des Unternehmens bis 18.30 Uhr um knapp 20 Prozent.
Der Kurssturz am Montag war allerdings auch auf Gerüchte zurückzuführen, wonach sich eine Fondgesellschaft von Aixtron-Anteilen trennen will. Auch die von Julius Bär vorgenommene Herunterstufung der Aixtron-Aktie auf "Sell" von "Reduce" drückte auf den Nemax-50-Wert. Selbst das neue Kursziel von 20 EUR sei noch optimistisch und basiere auf Erwartungen, die kaum erfüllt werden könnten, erläuterten Julius-Bär-Experten am Mittag. Falls der Auftragseingang so stark zurückgehe wie erwartet und Aixtron im kommenden Jahr kaum wachse, müsse das Kursziel weiter zurückgenommen werden.
Julius Bär: Nachlassende Dynamik bei Verbundhalbleitern
Einige Teilmärkte für Verbundhalbleiter zeigten zumindest zeitweilig Ansätze für eine nachlassende Dynamik, hieß es von Seiten der Analysten weiter. So etwa die Marktsegmente für lichtemittierende Dioden, Glasfaserausrüstungen, Solarzellen sowie der Bereich Hochfrequnzchips für Mobiltelefone. Zudem hätten viele Aixtron-Kunden massive Gewinwarnungen wegen schwacher Nachfrage ausgesprochen. Infolgedessen zeigen sich die Analysten überzeugt, dass diese Gesellschaften ihre Investitionen kürzen werden.
Auswirkungen auf die Zahlen erst 2002
Die Analysten von Julius Bär zeigen sich überzeugt, dass Aixtron die Prognosen für 2001 übertreffen und im August die Prognosen für 2001 noch erhöhen wird - Probleme kämen erst danach. Die prognostizierte negative Entwicklung bei den Auftragseingängen werde erst 2002 zu Auswirkungen bei der Umsatz- und Gewinnentwicklung führen. Aixtron dürfte es laut Julius Bär sehr schwer haben, im Jahr 2002 einen bedeutsamen Umsatzanstieg auszuweisen.
SES für Aixtron optimistischer
Die Experten von SES Research sehen am Montag Einstiegsmöglichkeiten bei Aixtron. Auf dem gegenwärtigen Niveau sei der Titel in Anbetracht der insgesamt guten Unternehmensaussichten nicht zu teuer. Der Mikrochip-Hersteller verfügt nach Ansicht der SES-Analysten über einen Auftragsbestand, der bis in das kommende Jahr reiche. Weder im laufenden noch im kommenden Jahr rechne SES mit einer Gewinnwarnung von Aixtron. Die Einstufung auf "Outperformer" behalte man bei.
Das Aachener Unternehmen bekräftigte auf Anfrage von vwd seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr. Beim Umsatz rechne Aixtron weiterhin mit 235 Mio EUR - Der Jahresüberschuss wird auf 29,5 Mio EUR veranschlagt, sagte ein Unternehmenssprecher. Seit Anfang Mai buche man Umsätze für das kommende Jahr, hieß es weiter. Es existierten weder Probleme mit den Kunden noch habe es Stornierungen von Aufträgen gegeben.
+++Claus-Detlef Großmann/Uwe Paschert vwd/25.6.2001/upa/chr
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