Die Autobauer wollen sich anstelle des grünen Feigenblatts einen ökologischen Lendenschurz umbinden und engagieren sich in der Extreme E-Rennserie, die deutlich mehr Spektakel verspricht als die Formel E. Die Stoßrichtung der Marketingexperten ist klar. Die Elektromobilität soll Sport und Spaß mit Nachhaltigkeit verbinden. Bei der Elektro-Hatz über Stock und Stein sitzen die Fahrer in 1.650 Kilogramm schweren Elektro-SUVs mit 450 kW / 544 PS, die in 4,5 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen. Die Volkswagen-Tochter Seat nimmt unter dem Namen ihrer Sport-Division Cupra mit der Fahrerpaarung Claudia Hürtgen und Mattias Ekström am Steuer des e-Cupra Abt XE1 an der Rennserie teil. Auch der Ex-Formel 1-Weltmeister Nico Rosberg bringt sein eigenes Team mit, ebenso wie der DS Automobiles-Ableger Techeetah.
Zum Fahrerfeld gehören bekannte Fahrer wie die beiden ehemaligen Rallye Weltmeister Carlos Sainz Senior und Sebastien Loeb teil. Die Debütsaison 2021 umfasst fünf Rennwochenenden, die an verschiedenen Orten rund um den Erdball stattfinden und immer ein Umweltproblem als Motto haben: die Atlantik-Küste im Senegal (Plastikmüll und steigende Meeresspiegel), Saudi-Arabien (Wüstenbildung), die Region Patagonien in Argentinien (schwindende Gletscher), die grönländische Arktis (schmelzende Eiskappen) sowie der Amazonas-Regenwald (Abholzung).
Die nächste Stufe dieses Konzepts ist schon in Planung. Bei der SuperCharge-Rennserie sollen 500 kW / 670 PS starke Crossover, die in 2,5 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen, auf einem ein Kilometer langen Rundkurs durch die Stadt räubern. Für Spannung sorgen eine 2,5 Meter hohen Sprungschanze und rutschige Streckenabschnitte mit spektakulären Drifts sowie das Format mit Ausscheidungsläufen. Da diese Rennserie auch in Asien und den USA Station machen dürfte, dürften Hersteller, die Elektro-Crossover im Programm haben, diese Idee interessant finden. Opel ist schon einen Schritt weiter und wird den Corsa-e einen eigenen Marken-Rallye Pokal installieren. Auch ist Volksnähe Teil des Konzepts, da das Auto auf dem 100 kW / 136 PS starken Serienmodell basiert.