habe grad im Manager-Magazin das gefunden -
Konkursgericht ebnet MCI den Weg zurück aus Chapter 11
Ashburn (vwd) - Ein US-Konkursrichter hat den von der MCI, Ashburn, vorgelegten Restrukturierungsplan am vergangenen Freitagabend gebilligt. Damit ist der Weg für das ehemals unter dem Namen WorldCom Inc, Clinton, firmierende Unternehmen frei, den Gläubigerschutz nach Chapter 11 abzulegen. Analysten gehen davon aus, dass MCI diesen Schritt Anfang 2004 gehen wird. Sie rechnen dann mit einem "gnadenlosen" Preiskampf zwischen den US-Telekomanbietern von Ferngesprächen. Hauptkonkurrenten von MCI sind in diesem Geschäftsfeld AT&T Corp sowie die Verizon Communications Inc.
Nach Angaben der ehemaligen WorldCom wird sie mit Schulden von 4,8 Mrd bis 5,8 Mrd USD aus dem Gläubigerschutz hervorgehen. Der Konzern werde dann über mindestens 2,3 Mrd USD an liquiden Mitteln verfügen, hieß es. Die Aktien der alten WorldCom werden ohne eine Kompensation für die damaligen Aktionäre gelöscht. MCI will neue Papiere ausgeben, sobald sie sich von Chapter 11 befreit hat. Gläubiger des wegen eines Bilanzskandals ins Wanken geratenen Telekomanbieters erhalten laut Reorganisationsplan je US-Dollar im Schnitt ungefähr 0,36 USD zurück.
Nach Informationen des "Wall Street Journal" (WSJ) haben die MCI-Wettbewerber die Nachricht von der bevorstehenden Wiederkehr des Rivalen nicht ohne Kritik aufgenommen. William Barr, ein Rechtsberater von Verizon, bezeichnete die Billigung des Reorganisationsplans durch das Konkursgericht als "schwerwiegende Ungerechtigkeit". MCI komme mit "den Früchten ihres schweren Betrugs" davon, kommentierte er. Dem hielt ein für das beschuldigte Unternehmen arbeitender Rechtsanwalt entgegen, der im Jahr 2002 offengelegte Bilanzbetrug sei nur vom damaligen Führungszirkel des Konzerns begangen worden. Es sei deshalb nicht zu rechtfertigen, sämtliche Angestellte dafür zur Verantwortung zu ziehen.
Der derzeitige CEO von MCI, Michael Capellas, kündigte an, der Board des Konzerns werde auf 12 von 9 Mitgliedern erweitert. Er habe keinerlei Absicht, das Unternehmen zu verlassen, sagte er darüber hinaus. Es sei ihm bewusst, dass sein Unternehmen in einem hartumkämpften Markt arbeite, erläuterte Capellas. MCI werde "konkurrenzfähig" sein und "ihr Terrain verteidigen", kündigte der CEO an.
vwd/DJ/12/3.11.2003/ip/rio