Falls Du noch in HD invertiert bist....
Anrede
Ende März ging unser Geschäftsjahr 2001/02 zu Ende. Dank der im Spätsommer letzten Jahres eingeleiteten und konsequent umgesetzten Sparmaßnahmen haben wir unser Einsparungsziel von 100 Mio. € erreicht. Dafür möchte ich mich bei Ihnen allen bedanken. Denn viele dieser Maßnahmen waren unbequem, zum Teil auch schmerzhaft für die Mitarbeiter. Hier möchte ich nur an die Verschiebung von Projekten, das Auslaufen von befristeten Verträgen, die Streichung von Mehrarbeit oder die deutliche Reduzierung der Reisekosten erinnern. Sie alle haben den Gürtel enger geschnallt und das Firmenwohl im Auge gehabt. Herzlichen Dank für Ihre Konsequenz und Ihr Engagement!
Für Heidelberg bedeutet dies, dass wir unser prognostiziertes Ergebnisziel von rund 200 Mio. € voraussichtlich erreichen werden. Diese gute Nachricht konnte ich in der letzten Woche dem Aufsichtsrat mitteilen. Damit haben wir erneut unter Beweis gestellt, dass Heidelberg ein zuverlässiger und berechenbarer Geschäftspartner ist und fähig ist, auf Marktveränderungen flexibel zu reagieren.
Wie Sie alle den Pressemeldungen der letzten Woche entnehmen konnten, hat RWE erneut Akquisitionen in Tschechien und Großbritannien angekündigt und in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass RWE sich bald von seinem Anteil (51%) an Heidelberg trennen wolle. Dies entspricht der von RWE seit längerem mehrfach öffentlich geäußerten Absicht, dass es Heidelberg nur noch als Finanzbeteiligung betrachte und wir somit nicht mehr zum Kerngeschäft gehören. Als Zeitrahmen hat RWE verkündet, bis Ende 2003 eine entsprechende Lösung finden zu wollen.
Auf dem letzten Executive Briefing habe ich betont, dass die infrage kommenden Alternativen zum einen die Veräußerung des Gesamtpaketes an einen Investor zum anderen in der Erhöhung unseres freihandelbaren Aktienanteils (free float) auf dem Aktienmarkt bestehen. Brancheninternen Übernahmen dürfte allerdings aufgrund unserer Marktführerschaft das europäische Kartellrecht entgegenstehen. Seit Heidelbergs Börsengang 1998 ist unser erklärtes Ziel die Erhöhung des free float. Jetzt haben wir die einmalige Chance, dieses Ziel umzusetzen.
Weitere Pressemeldungen betrafen unser Joint Venture mit Kodak, Nexpress. Es gibt z. Z. keine Pläne, diese Partnerschaft zu ändern. Vorrangiges Ziel ist es, den erfolgreichen Start in den digitalen Farbdruck fortzusetzen, die führende Position in diesem Bereich auszubauen und das Geschäft für Heidelberg profitabel zu gestalten. Langfristig schließen wir nicht aus, die Mehrheit und damit die Steuerung in diesem wichtigen Wachstumsfeld zu übernehmen.
Konzentrieren wir uns also gemeinsam auf das neue Geschäftsjahr. Je besser unser Ergebnis im laufenden Jahr ist, desto stärker wird unsere Position in allen anstehenden Verhandlungen sein.
Was bedeutet das konkret? Welche Maßnahmen müssen wir sofort ergreifen?
Aufgrund der nur sehr schleppend anlaufenden Weltkonjunktur und unserer Erfahrung, dass für uns der Aufschwung etwas zeitverzögert beginnt, heißt das für Heidelberg, den eingeschlagenen Sparkurs konsequent weiterzuführen! Für die ersten beiden Quartale sind externe Ausgaben zu vermeiden, die Reisekosten weiter deutlich zu reduzieren, an den eingeleiteten Personalmaßnahmen ist festzuhalten und auch alle Projekte sind nochmals kritisch zu überprüfen. Im Juli werden dann sicherere Erkenntnisse über die zu erwartende Entwicklung des 2. Halbjahres vorliegen. Basierend auf diesen Erkenntnissen, unserer aktuellen Situation und dem Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen werden wir dann die Ziele für das 2. Halbjahr beschließen.
Wir sind gut gerüstet und bereiten uns auf den Aufschwung vor. Unsere Ziele haben wir klar vor Augen und werden diese auch gemeinsam erreichen.
Ihr
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