In zwei Jahren wird es in Deutschland voraussichtlich mehr Handys als Einwohner geben. Wie der Branchenverband BITKOM am Dienstag in Berlin mitteilte, werden im Jahr 2003 statistisch gesehen alle der mehr als 80 Millionen Bundesbürger mindestens ein Mobiltelefon besitzen. Der Trend gehe schon jetzt immer stärker zum Zweithandy, sagte BITKOM-Präsident Volker Jung. Schon im vergangenen Jahr sei die Zahl der Handy-Besitzer auf 48 Millionen gestiegen. Damit habe sich die Zahl der Mobiltelefone gegenüber 1999 mehr als verdoppelt.
Die Hoffnungen der Branche ruhten auf dem Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen per Handy, betonte Jung. In Deutschland seien in diesem Bereich im vergangenen Jahr 438 Millionen Mark (223,9 Millionen Euro) umgesetzt worden. Damit stelle die Bundesrepublik in Europa, wo sich die Umsätze insgesamt auf 2,5 Milliarden Mark (1,3 Milliarden Euro) beliefen, "den größten Einzelmarkt". Allerdings beschränken sich Geschäfte per Handy bislang auf Transaktionen zwischen oder innerhalb von Firmen. Der Kauf von Waren und Dienstleistungen durch Privatnutzer über das Mobiltelefon sei derzeit "vernachlässigbar". Jung verwies darauf, dass auch bei herkömmlichen Internet-Geschäften per PC der Anteil der privaten Umsätze nur bei zehn Prozent liege.