- Siemens Energy verzeichnete starken Auftragseingang.
- Analysten prognostizieren mittel- bis langfristige Belastungen.
- Im Windgeschäft wird erst 2028 die Gewinnschwelle erreicht.
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Die jüngsten Quartalszahlen von Siemens Energy haben bei Analysten für gemischte Reaktionen gesorgt. Während der Konzern im dritten Quartal mit einer starken Auftragseingangsdynamik punkten konnte, sehen Experten bereits die Spitze erreicht. Der Rekord an Bestellungen wird vor allem als kurzfristiger Effekt gewertet, getrieben durch die globale Nachfrage nach Infrastruktur für Künstliche Intelligenz. Ein nachhaltiger Nachfrageboom sei dagegen nicht in Sicht.
Zwar erhöhten die Analysten ihre Prognose für das operative Ergebnis (EBITDA) auf Sicht von 24 Monaten um 2,7 Prozent – getragen von einem Umsatzplus – doch gleichzeitig rechnen sie mit einer deutlichen Belastung durch Mittelabflüsse. Hintergrund ist, dass Siemens Energy in den vergangenen Jahren von hohen Vorauszahlungen profitierte. Diese "Sonderfinanzierung" in Höhe von rund 8,5 Milliarden Euro seit 2019 dürfte sich in den kommenden Jahren schrittweise zurückbilden. Allein bis 2028 könnte dies einen Mittelabfluss von mehr als 3 Milliarden Euro bedeuten.
Hinzu kommen weitere finanzielle Risiken: Der geplante Zukauf der Siemens Energy India-Tochter könnte den Konzern ab 2028 rund 4 Milliarden Euro kosten. Gleichzeitig gilt die im laufenden Geschäftsjahr wieder eingeführte Dividende vielen Beobachtern als wenig nachhaltig. Angesichts der bevorstehenden Belastungen erscheine die Bilanz deutlich schwächer, als es die ausgewiesenen Barmittel vermuten lassen.
Im Windgeschäft bleibt die Lage schwierig. Trotz der Einführung einer neuen Turbinengeneration schreibt Siemens (Siemens Aktie) Gamesa weiterhin rote Zahlen. Analysten gehen davon aus, dass die Sparte erst 2028 die Gewinnschwelle erreicht – zwei Jahre später als das Management selbst erwartet.
Bernstein-Analyst Nicholoas Green stuft die Aktie weiter mit Verkaufen ein und sieht das Kursziel bei gerade einmal 37 Euro, was ein Abwärtspotenzial von 60 Prozent bedeutet.
Autor: Ariva-Redaktion/ js
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