Softbank schluckt Nvidia-Rivalen Graphcore
Der japanische Technologieriese Softbank Group (Softbank Group Aktie) hat den britischen Chipdesigner Graphcore für eine nicht bekanntgegebene Summe übernommen. Graphcore, spezialisiert auf die Herstellung von Hochleistungschips für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI), erhält damit eine dringend benötigte finanzielle Unterstützung. Masayoshi Son, der 66-jährige CEO von Softbank, hatte bereits zuvor den britischen Chipdesigner Arm übernommen und stärkt nun mit der Übernahme von Graphcore sein KI-Portfolio.
Diese Transaktion beendet auch die Spekulationen über die Zukunft von Graphcore, das einst als potenzieller Rivale des US-amerikanischen Chipherstellers Nvidia (Nvidia Aktie) gehandelt wurde. Trotz hoher Erwartungen konnte Graphcore nicht mit dem rasanten Wachstum von Nvidia mithalten. Während Nvidia seine Marktanteile kontinuierlich ausbaute, kämpfte Graphcore mit zunehmenden Finanzierungsproblemen.
Ein Teil des Softbank-Portfolios
Das 2016 gegründete Unternehmen Graphcore reiht sich nun neben Arm in das umfangreiche Portfolio von Softbank ein, das laut Son zukünftig verstärkt auf KI-Unternehmen ausgerichtet werden soll. Mit dieser strategischen Entscheidung widersetzt sich Son den Forderungen des Hedgefonds Elliott, die Ausschüttungen an Softbank-Anteilseigner zu erhöhen.
Dringend benötigtes frisches Kapital
Graphcore hatte in den letzten Jahren erhebliche finanzielle Herausforderungen zu bewältigen. Im vergangenen Jahr musste das Unternehmen jeden fünften Mitarbeiter entlassen und Niederlassungen in Japan, Südkorea und Norwegen schließen. Derzeit beschäftigt Graphcore noch rund 490 Mitarbeiter. CEO und Mitgründer Nigel Toon sieht in der Übernahme durch Softbank jedoch eine Chance, wieder nach vorne zu blicken. Mit der Unterstützung von Softbank hofft Graphcore, auf globaler Ebene wieder konkurrenzfähig zu werden.
Toon zeigt sich optimistisch: „Wir sind noch ein vergleichsweise kleines Unternehmen, aber wir sind in der Lage, technologisch mit den Branchengrößen zu konkurrieren.“ Diese Haltung passt perfekt zu der Investitionsstrategie von Masayoshi Son, dessen Softbank nach der milliardenschweren Pleite des Bürovermittlers Wework nun eine neue Erfolgsstory sucht.
manager.magazin.de/reuters
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