DAX Future

Der Terminhandel, der einst auf den Rohstoff- und Agrarmärkten begann, findet heute in erheblichem Maße auch auf dem Finanzmarkt statt. So ist ein Future ein an der Börse gehandeltes, standardisiertes Termingeschäft auf ein bestimmtes Gut (Basiswert). Der Vertrag ist anders als bei Optionen für beide Vertragspartner verpflichtend. Standardisiert ist er hinsichtlich Menge und Qualität der Ware, Preis und Termin. Die an der Terminbörse Eurex gehandelten DAX Futures (FDAX) beziehen sich auf den deutschen Aktienindex (DAX30). Mit einem DAX Future (FDAX) wetten Käufer und Verkäufer auf den Stand des deutschen Aktienindex an einem bestimmten Tag in der Zukunft.

Jeder Indexpunkt des DAX wird beim DAX Future mit 25 Euro bemessen. Die Preisabstufung erfolgt in Ticks, ein Tick entspricht einem halben Indexpunkt und damit 12,50 Euro. Das Prinzip lässt sich so vorstellen, als würden die Vertragspartner ein Aktienportfolio, das den DAX nachbildet, zu einem festgelegten Preis und einem bestimmten Termin handeln. Beispiel: Bei einem DAX Future zu 9.000 Punkten würde sich der Verkäufer verpflichten, bei Fälligkeit das DAX-Aktienportfolio zu liefern, das ihm der Käufer zu 9.000 x 25 = 225.000 Euro abnehmen müsste. Steigt der DAX zur Fälligkeit auf 9.100 Punkte, würde dem Verkäufer ein Verlust von 100 x 25 = 2.500 Euro entstehen, weil er die Aktien theoretisch teurer besorgen muss. Der Käufer des Futures macht entsprechend Gewinn. Bei Kursverlusten zum Fälligkeitstag ist es umgekehrt.

In der Praxis werden keine Aktien geliefert. Stattdessen werden DAX Futures börsentäglich abgerechnet, und die Vertragspartner bekommen die Tagesgewinne und -verluste zugeschrieben. Wer einen DAX Future kaufen will, braucht dafür ein spezielles Konto. Hier muss stets eine festgelegte Sicherheitssumme (Initial Margin) eingezahlt sein, um einen möglichen Tagesverlust bezahlen zu können. Die Initial Margin beträgt nur einen Bruchteil des im Future gehandelten Wertes. Im Negativfall muss der Betroffene jedoch möglicherweise viel Geld nachschießen.

Der Kurs der DAX Future wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und liegt in der Regel höher als der Punktestand des DAX 30. Je weiter der Verfallstermin in der Zukunft liegt, desto größer ist dabei die Differenz. FDAX Kontrakte werden vierteljährlich am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember fällig. Mit den DAX Futures können mit geringem Kapitaleinsatz große Positionen bewegt werden. Durch den enormen Hebel ist das Risiko aber entsprechend groß.