SAP-Gründer Dietmar Hopp darf in den nächsten Monaten mehr Aktien des Impfstoff-Entwicklers Curevac verkaufen als bisher vereinbart. Die Aktie ist angeschlagen und hat den Abwärtstrend bereits beschleunigt.
Der 80jährige Unternehmer behält sich das Recht vor, bis Mitte August Curevac-Aktien für bis zu 450 Mio. Euro zu verkaufen. Bisher waren es maximal 250 Mio. Euro. Dafür hat Hopps Biotech-Beteiligungsfirma Dievini den Investorenvertrag mit der Staatsbank KfW neu verhandelt, die kurz vor dem Börsengang im Sommer 2020 mit 300 Millionen Euro bei Curevac eingestiegen war.
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Hopp will aber nur wenige Curevac-Aktien verkaufen, um damit den Umbau von Dievini zu einer reinen Familien-Holding zu finanzieren. Es gehe dabei vor allem um fällige Steuern. Dievini noch die KfW hätten derzeit Pläne, sich von Aktien des Tübinger Unternehmens zu trennen.
Mit der Umstrukturierung von Dievini bereitet Hopp sein Erbe vor. Der Milliardär ist seit 2005 an Curevac beteiligt. Er hält 46 Prozent am Start-up Curevac, davon knapp 42 Prozent über Dievini. Die Startup-Firma galt als einer der großen Hoffnungsträger bei der Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffs, erlitt aber zunächst einen Fehlschlag, weil das Serum nicht wie erhofft wirkte.
Curevac-Aktie nähert sich Ausgabepreis
Die zu je 16 Dollar ausgegebenen Aktien waren an der US-Technologiebörse Nasdaq bis auf 133 Dollar gestiegen, sind aber nach dem Rückschlag nur noch rund 24,50 Dollar wert. Zuletzt hat sich der Abwärtstrend noch beschleunigt, die Unterstützung bei rund 35 Dollar wurde locker durchbrochen. Die charttechnische Situation bessert sich erst, wenn der Widerstand bei knapp 35 Dollar nach oben durchbrochen wird.