Yahoo „offen“ für einen Kauf durch Microsoft
06. November 2008 Nach dem Scheitern der geplanten Werbepartnerschaft mit Google hat Yahoo den Software-Konzern Microsoft zu einem neuen Kaufangebot aufgefordert. „Das Beste, was Microsoft heute tun kann, ist, Yahoo zu kaufen“, sagte Yahoo-Vorstandschef Jerry Yang am Mittwoch auf einer Web-2.0-Konferenz in San Francisco. Der Verwaltungsrat von Yahoo sei jetzt „offen für alles“, versicherte Yang.
Microsoft hatte im Frühjahr 47,5 Milliarden Dollar für Yahoo geboten, die Übernahmepläne im Mai aber für beendet erklärt. Microsoft erhoffte sich durch eine Zusammenarbeit mit Yahoo eine bessere Position in der Konkurrenz mit dem Internetgiganten Google, der den wachsenden Markt für Internetwerbung beherrscht.
Das Kaufangebot von Microsoft scheiterte aber, weil Yang in den wochenlangen Verhandlungen einen höheren Kaufpreis verlangt hatte. Der Verwaltungsrat von Yahoo forderte mindestens 37 Dollar pro Aktie oder 53 Milliarden Dollar
Bei der Vorlage des ersten Microsoft-Angebots am 1. Februar lag die Yahoo-Aktie bei 19,18 Dollar. Am Mittwoch waren es an der New Yorker Nasdaq nur noch 13,92 Dollar - rund 60 Prozent unter dem letzten Kaufangebot von Microsoft.
In der Branche wird ein neues Kaufangebot erwartet
Der Software-Marktführer gab zuletzt nicht ganz eindeutige Signale zu seinem Interesse an Yahoo. In der Branche wird aber erwartet, dass Vorstandschef Steve Ballmer in den nächsten Monaten ein neues Kaufangebot vorlegen wird. Microsoft will so im Geschäft mit Internet-Werbung den Abstand zu Marktführer Google verringern.
Am Mittwoch hatten Google und Yahoo das Ende ihrer Werbepartnerschaft bekannt gegeben. Google und Yahoo hatten sich im Juni darauf geeinigt, Google-Werbe-Anzeigen neben Resultaten der Yahoo-Suchmaschine zu plazieren. Für Yahoo war das Bündnis eine Möglichkeit, sich der Übernahme durch Microsoft zu widersetzen. Google hatte jedoch schließlich unter dem Druck der amerikanischen Kartellbehörde und der Werbebranche seine Pläne für eine Zusammenarbeit mit Yahoo aufgegeben. Yang zeigte sich enttäuscht über diesen Schritt.
Google und Yahoo erhalten mehr als 50 Prozent der weltweit im Internet erzielten Werbeerlöse. Zusammen kontrollieren sie drei Viertel der Internetsuchen.
Quelle: www.faz.net/s/...20BEE2DDAAC556E382~ATpl~Ecommon~Scontent.html