Bereits jetzt ist Glencore Hauptaktionäre bei dem britisch-schweizerischen Rohstoffkonzern, hält mit 34,38 Prozent aber „lediglich“ einen Minderheitsanteil an Xstrata (WKN:
552834). Weitere Großaktionäre sind unter anderem Blackrock mit einem Anteil von knapp 6 Prozent sowie Capital Research & Management und die AXA, die knapp 5 Prozent bzw. rund 3 Prozent halten. Presseberichten zufolge will die ebenfalls in der Schweiz ansässige Glencore aufstocken.
Die Spekulationen hierum sind allerdings nicht komplett neu: Derartige Gerüchte kamen bereits 2009 auf, als von der zurzeit nicht börsennotierten Glencore eine Wandelanleihe im Milliardenvolumen platziert wurde. Zudem zeigte man sich bei Xstrata einer Übernahme gegenüber offen. Mittlerweile verweigern die Unternehmen Kommentare zu einem möglichen Zusammenschluss. Die Informanten wollen in den Presseberichten zudem nicht genannt werden. Hintergrund ist, dass es bislang keine Beschlüsse gibt, die Gespräche sich noch eine Zeitlang hinziehen dürften und zudem auf einer vertraulichen Ebene laufen sollen. Allerdings sollen bereits Berater engagiert worden seien, heißt es in einem Reuters-Bericht, die den Zusammenschluss der beiden Unternehmen begleiten sollen. Entstehen würde ein Rohstoffgigant mit einem Wert im mittleren zweistelligen Milliardenbereich
Mit der Übernahme von Xstrata könnten die Schweizer zudem ihren eigenen Gang an die Börse vorbereiten. Entsprechende Gedankengänge sind bereits im Kopf der verantwortlichen Manager. Begründet wurden die Planungen mit der Finanzierung der Investitionen, die nötig seien – und auf Glencore soll der Druck wachsen, wird berichtet. Der Finanzhunger könnten durch eine Kapitalerhöhung im Rahmen eines IPOs gestillt werden.
Doch solch ein IPO von Glencore macht auch noch vor einem zweiten Hintergrund Sinn: Das Unternehmen, dessen Anteile bisher an keiner Börse notiert sind, würde seinen Investoren damit die Möglichkeit geben, sich aus der Beteiligung zumindest zum Teil zu verabschieden. Angesichts der massiv gestiegenen Rohstoffpreise könnte zudem eine Bewertung erzielt werden, die für die Investoren nicht unattraktiv sein dürfte. Die Anleihen, die der Rohstoffhandels- und Minenkonzern ausgegeben hat, wandeln sich übrigens unter anderem im Fall eines Börsengangs in Aktien des Unternehmens.
Die Aktie von Xstrata kann am Montag von den Gerüchten um eine Übernahme deutlich profitieren. Am Aktienmarkt in Zürich legt der Titel gegen Mittag um mehr als 4 Prozent zu. Der Kurs liegt bei 18,65 Schweizer Franken. Intraday hat der Anteilsschein von Xstrata bereits 19 Schweizer Franken erreicht.
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