UNTERNEHMEN 27.02.2001
Etoys ist bankrott
Der kalifornische Internetspielzeughändler Etoys wird in den nächsten zwei Wochen seine Website schließen und Antrag auf Gläubigerschutz stellen. Es sei nicht gelungen, einen Käufer für das angeschlagene Firma zu finden, teilte das Unternehmen am Montag in Palo Alto mit. Die Schulden von 274 Millionen US-Dollar (rund 548 Millionen Mark) seien "deutlich höher" als die vorhandenen Vermögenswerte. Das Unternehmen hatte bereits im Januar nach einem schlecht verlaufenen Weihnachtsgeschäft einen Großteil seiner Angestellten in den USA entlassen und seine europäische Niederlassung geschlossen.
Das Unternehmen bezeichnete seine Aktien, die bei ihrem Höchststand 1999 zu 80 Dollar gehandelt wurden, als "wertlos". Der Schlusskurs der Etoys-Aktie an der New Yorker Nasdaq betrug am Montag 0,03 Dollar.
Etoys war 1998 gegründet worden. Das Unternehmen verfolgte zunächst die Geschäftsidee des Onlinebuchhändlers Amazon.com und versuchte, diese für die Spielzeugbranche umzusetzen. Noch im vergangenen Jahr galt Etoys als der aussichtsreichste Mitbewerber im Onlinespielzeughandel, obwohl das Unternehmen im Weihnachtsgeschäft 1999 seine Kunden teilweise durch verspätete Lieferungen enttäuscht hatte. Für das Weihnachtsgeschäft 2000 hatte das Unternehmen daher massiv in ein neues Warenlager und moderne Warenwirtschaftssysteme investiert. Die Umsätze blieben jedoch weit hinter den Erwartungen zurück.