WOCHENRÜCKBLICK: 'Enronitis' belastet Aktienmärkte - 'Tiefe Verunsicherung'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutliche Kursverluste haben die meisten deutschen Aktien in der vergangenen Handelswoche belastet. Der Leitindex DAX (DAX.ETR) fiel in den fünf Handelstagen um mehr als 4 Prozent, am Neuen Markt rutschte der NEMAX 50 (NMPX.ETR) sogar um mehr als 8 Prozent in die Tiefe. Angesichts dieser Verluste sprach ein Händler von Lang&Schwarz "von einer tiefen Verunsicherung, die den Markt prägt".
Die durch die Enron-Pleite (ENE.NYS) (ENR.FSE) in den USA ausgelöste Vertrauenskrise belastete als "Enronitis" auch den deutschen Markt. Unter Druck stand die Aktie der Deutschen Telekom (DTE.ETR), die wie andere Telekomwerte unter der zunehmenden Skepsis gegenüber hoch verschuldeter Unternehmen zu leiden hatte. Zudem litt der Bonner Konzern unter Spekulationen über ein Verkaufsverbot seines Kabelnetzes durch das Bundeskartellamt. Mit Blick auf die sinkenden Kurse vor allem im Telekommunikations- und Technologiesektor befürchten die Analysten der Commerzbank, dass das mühsam zurückeroberte Vertrauen vieler Investoren wieder schwindet.
ARBEITSLOSENZAHLEN IN DEUTSCHLAND - DUISENBERG-RÜCKTRITT 2003
Vor diesem düsteren Hintergrund gerieten die meist positiven Stimmungsindikatoren für die Konjunktur in der Euro-Zone in den Hintergrund. Optimistisch stimmte auch der Auftragseingang in der deutschen Industrie, der von November auf Dezember um 5,0 Prozent kletterte. Allerdings stieg die Zahl de r Arbeitslosen in Deutschland im Januar auf 4.289.900, wie am Mittwoch bekannt wurde. Positive Meldungen gab es dagegen aus den USA: Dort wuchs die Arbeitsproduktivität im vierten Quartal wesentlich stärker als Experten erwartet hatten. Keine Überraschung hingegen war die Mitteilung der Europäischen Zentralbank, dass der Leitzins wie von Experten erwartet unverändert bleibt. Zudem wurde bekannt, dass EZB-Präsident Wim Duisenberg am 9.Juli 2003 zurücktreten wird.
GUTE ZAHLEN VON SCHERING UND ALLIANZ - KURSEINBRUCH BEI DAIMLERCHRYSLER
Gemischt war das Bild nach Ansicht der Analysten der DZ Bank bei den DAX-Unternehmen: So habe der Pharmakonzern Schering (SCH.ETR) mit guten Zahlen den DAX gestützt, auch die Ergebnisse von adidas-Salomon (ADS.ETR) und Allianz (ALV.ETR) seien eher positiv zu bewerten. Dagegen reagierte der Markt bei den zurückhaltenden Ertragsprognosen von DaimlerChrysler (DCX.ETR) mit einem Kurseinbruch. Der von Marktbeobachtern erwartet Gewinneinbruch bei der Commerzbank (CBK.ETR) löste dagegen keine größeren Kursbewegungen aus.
Der Euro (EURUS.FX1) konnte sich ein wenig erholen, da die schwachen US-Aktienmärkte den Dollar-Kurs belasten. Die Rücktrittsankündigung des EZB-Präsidenten Wim Duisenberg bewegte den Euro-Kurs kaum./tw/sh/js
Quelle: wiwo.de
---Von Till Weber, dpa-AFX---
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutliche Kursverluste haben die meisten deutschen Aktien in der vergangenen Handelswoche belastet. Der Leitindex DAX (DAX.ETR) fiel in den fünf Handelstagen um mehr als 4 Prozent, am Neuen Markt rutschte der NEMAX 50 (NMPX.ETR) sogar um mehr als 8 Prozent in die Tiefe. Angesichts dieser Verluste sprach ein Händler von Lang&Schwarz "von einer tiefen Verunsicherung, die den Markt prägt".
Die durch die Enron-Pleite (ENE.NYS) (ENR.FSE) in den USA ausgelöste Vertrauenskrise belastete als "Enronitis" auch den deutschen Markt. Unter Druck stand die Aktie der Deutschen Telekom (DTE.ETR), die wie andere Telekomwerte unter der zunehmenden Skepsis gegenüber hoch verschuldeter Unternehmen zu leiden hatte. Zudem litt der Bonner Konzern unter Spekulationen über ein Verkaufsverbot seines Kabelnetzes durch das Bundeskartellamt. Mit Blick auf die sinkenden Kurse vor allem im Telekommunikations- und Technologiesektor befürchten die Analysten der Commerzbank, dass das mühsam zurückeroberte Vertrauen vieler Investoren wieder schwindet.
ARBEITSLOSENZAHLEN IN DEUTSCHLAND - DUISENBERG-RÜCKTRITT 2003
Vor diesem düsteren Hintergrund gerieten die meist positiven Stimmungsindikatoren für die Konjunktur in der Euro-Zone in den Hintergrund. Optimistisch stimmte auch der Auftragseingang in der deutschen Industrie, der von November auf Dezember um 5,0 Prozent kletterte. Allerdings stieg die Zahl de r Arbeitslosen in Deutschland im Januar auf 4.289.900, wie am Mittwoch bekannt wurde. Positive Meldungen gab es dagegen aus den USA: Dort wuchs die Arbeitsproduktivität im vierten Quartal wesentlich stärker als Experten erwartet hatten. Keine Überraschung hingegen war die Mitteilung der Europäischen Zentralbank, dass der Leitzins wie von Experten erwartet unverändert bleibt. Zudem wurde bekannt, dass EZB-Präsident Wim Duisenberg am 9.Juli 2003 zurücktreten wird.
GUTE ZAHLEN VON SCHERING UND ALLIANZ - KURSEINBRUCH BEI DAIMLERCHRYSLER
Gemischt war das Bild nach Ansicht der Analysten der DZ Bank bei den DAX-Unternehmen: So habe der Pharmakonzern Schering (SCH.ETR) mit guten Zahlen den DAX gestützt, auch die Ergebnisse von adidas-Salomon (ADS.ETR) und Allianz (ALV.ETR) seien eher positiv zu bewerten. Dagegen reagierte der Markt bei den zurückhaltenden Ertragsprognosen von DaimlerChrysler (DCX.ETR) mit einem Kurseinbruch. Der von Marktbeobachtern erwartet Gewinneinbruch bei der Commerzbank (CBK.ETR) löste dagegen keine größeren Kursbewegungen aus.
Der Euro (EURUS.FX1) konnte sich ein wenig erholen, da die schwachen US-Aktienmärkte den Dollar-Kurs belasten. Die Rücktrittsankündigung des EZB-Präsidenten Wim Duisenberg bewegte den Euro-Kurs kaum./tw/sh/js
Quelle: wiwo.de
---Von Till Weber, dpa-AFX---
