Folgendes berichtet das Wirtschafts Blatt:
Auftrag von britischer Polizei und
Kooperation mit debis treiben
Internationalisierung voran
Fabasoft hilft Bobbys bei der Arbeit
Tony Blairs
ehrgeiziges
Projekt, bis
spätestens 2004
alle
wesentlichen
Behördenwege
über das Web
abzuwickeln,
könnte für die
Linzer Fabasoft
zum
Umsatzturbo
werden.
Nach Zertifizierung
durch britische
Behörden holt sich
Fabasoft-Chef
Bauernfeind ersten
Auftrag
Foto: Scheiblecker
Linz. Auch wenn er selbst, wie er zugibt,
noch Probleme beim Surfen im Internet
hat, hat der britische Premier Tony Blair
die Zeichen des Web-Zeitalters
erkannt. Die britische Regierung will im
Rahmen eines ehrgeizigen Projektes
bis spätestens 2004 nicht nur alle
wesentlichen Behördenwege über das
Internet abwickeln, sondern auch alle
Akten britischer Behörden elektronisch
speichern.
Polizeiauftrag
Das damit verbundene
Investitionsvolumen eröffnet dem
Softwareunternehmen einen
milliardenschweren Markt, sofern es
von den britischen Behörden ein
Zertifikat erhält, dass ihr Produkt den
strengen Richtlinien entspricht. Und
genau das hält die Linzer
Softwareschmiede Fabasoft seit Ende
Juli in Händen. Das so genannte "PRO
approval" ermöglicht es den
Österreichern, ihr Softwareprodukt bei
britischen Behörden einzuführen. Jetzt
haben die Linzer ihren ersten
Projektvertrag unter Dach und Fach.
Die britische Polizei will aufbauend auf
Fabasoft Components die
Informationsarbeit zwischen den
polizeilichen Dienststellen koordinieren.
Vorerst rund 1000 PC-Arbeitsplätze
sollen mit dem Programm ausgestattet
werden. Viel wichtiger als der damit
erzielte Umsatz von mehr als 400.000
Euro ist für Fabasoft-Chef Leopold
Bauernfeind die Öffnung des britischen
Behördenmarktes durch das
Pilotprojekt. Ein Erfolg, dessen
Grundstein durch die Übernahme des
britischen E-Government-Spezialisten
Jenson Technology Group gelegt
wurde. Zur
Internationalisierungsstrategie erklärt
Bauernfeind: "Wir haben im letzten Jahr
rund 80 Prozent unseres Umsatzes in
Österreich erwirtschaftet. Das wird sich
heuer massiv ändern." Auch in
Deutschland haben die Österreicher,
deren Aktien zuletzt im schwachen
Marktumfeld ebenso verloren wie die
zahlreicher anderer High Tech-Werte,
einen Erfolg erzielt. Mit der deutschen
Telekom-Tochter debis wurde kürzlich
eine Vertriebskooperation
unterzeichnet.