Das scheint mir noch nicht wirklich nach Rettung aus. Ich würde gerne sehen, welche Bank in welcher Höhe für den Kredit aufkommt und wie sicher dieser Kredit ist, wenn sich die Situation weiter erschärft. Würden diese Banken weiter mehrmals nachschießen wie es der Staat bei der IBK gemacht hat ? Wohl kaum.
"auf absehbare Zeit gesichert" - das kann übermorgen oder bis November sein...... das gleiche gilt für "in ausreichender Höhe". Kein Wunder wenn so eine unausgegörene Situation den HRE kurs nicht stabilisieren kann.
Vielleicht ist die HRE DER DOMINOSTEIN, der die Kaskade in Deutschland ins Fallen bringt....
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Europäische Finanzkonzerne in Schieflage
Banken fangen Dax-Konzern Hypo Real Estate auf
Für die Hypo Real Estate musste ein Rettungspaket geschnürt werden
29. September 2008 Im Kampf gegen die Finanzkrise ist in Washington die Einigung über das 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket gelungen, während in Europa große Finanzkonzerne ins Wanken geraten sind. Im Fall des Finanzhauses Hypo Real Estate (HRE) reagierte der Bankensektor schnell und schnürte ein Rettungspaket.
Die Deutsche Bundesbank und die Finanzaufsicht Bafin teilten in der Nacht zum Montag mit, die deutsche Finanzbranche habe HRE einen Kreditrahmen in „ausreichender Höhe“ zur Verfügung gestellt. Genaue Zahlen wurden nicht genannt. Der im Deutschen Aktienindex Dax notierte Immobilien- und Staatsfinanzierer hatte zuvor mitgeteilt, Abschreibungen auf den Beteiligungsbuchwert seiner Tochter Depfa-Bank vornehmen müssen. Zur Höhe wurden auch hier zunächst keine Angaben gemacht.
Schutz vor dem Einfluss der internationalen Geldmärkte
Der Umfang decke den Refinanzierungsbedarf der Gruppe auf absehbare Zeit ab, erklärte der Vorstandsvorsitzende Georg Funke am Montag. Die kurz- und mittelfristigen Kreditlinien „über mehrere Milliarden Euro“ schirmten das Unternehmen vom Einfluss der „derzeit weitgehend funktionsunfähigen internationalen Geldmärkte“ ab. Funke kündigte zugleich deutliche Folgen durch die vereinbarten Abschreibungen auf die Beteilung an der Staatsfinanzierungstochter Depfa an. „Dieses Impairment wird einen wesentlichen materiellen Effekt auf die Gewinn- und Verlustrechnung der Gruppe haben“, erklärte er. Die Bank wird von einer Gruppe deutscher Finanzinstitute gestützt, deren Zusammensetzung zunächst nicht bekannt war.
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KursChartWatchlistDer Hypo Real Estate hat die Staatsfinanzierungstochter erst im vergangenen Herbst für gut fünf Milliarden Euro übernommen. Die Dividende für das Jahr 2008 will der Vorstand der Hypo Real Estate streichen. Schon für 2007 war die Ausschüttung wegen massiver Probleme im Zuge der weltweiten Finanzkrise um zwei Drittel reduziert worden.
„Marktfähigkeit gesichert“
Die Probleme der Hypo Real Estate Gruppe seien durch das Rettungspaket gelöst, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung von Bundesbank und Bafin. Sie gingen davon aus, „dass die Marktfähigkeit der Hypo Real Estate Gruppe dadurch gesichert ist“. Vorausgegangen waren Presseberichte über massive Finanzierungsschwierigkeiten der HRE. Die Größe der Lücke war auf mehr als zehn Milliarden Euro beziffert worden. Laut „Financial Times Deutschland“ drohte dem Münchner Immobilienfinanzierer wegen der Liquiditätsprobleme sogar der Kollaps (siehe: Dax-Konzern in Schieflage: Hypo Real Estate droht Insolvenz).
Probleme gelöst? Bundesbank und Bafin gehen von der Marktfähigkeit der Hypo Real Estate aus
Die Tochter Depfa habe sich für Langfristprojekte, für die sie Geld verliehen habe, extrem kurzfristig refinanziert, was wegen des Misstrauens an den Märkten inzwischen nicht mehr möglich sei. An den Märkten sei derzeit kein Geld mehr aufzutreiben.
Staat retret belgisch-niederländische Fortis
Zur Rettung des angeschlagenen Finanzkonzerns Fortis steigen Belgien, die Niederlande und Luxemburg zusammen mit 11,2 Milliarden Euro bei der belgisch-niederländischen Großbank ein (siehe: Finanzkonzern Fortis in schwerer Existenzkrise). Belgien schießt 4,7 Milliarden Euro zu, sagte der belgische Ministerpräsident Yves Leterme am Sonntagabend in Brüssel. Die Niederlande geben vier Milliarden Euro. Luxemburg investiert 2,5 Milliarden Euro. Fortis werde seine Anteile an der ABN Amro Bank verkaufen. Der Käufer sei noch nicht bekannt.
Rettung in Brüssel: der belgische Premierminister Yves Leterme, Finanzminister Didier Reynders, der Fortis-Vorstandsvorsitzende Filip Dierckx und der niederländische Finanzminister Wouter Bos (v.l.)
Die britische Hypothekenbank Bradford & Bingley (B&B) soll nach Medieninformationen verstaatlicht und zerschlagen werden. Um einen Zusammenbruch zu vermeiden, soll nach Informationen der BBC der Steuerzahler für B&B-Verbindlichkeiten in Höhe von 63 Milliarden Euro geradestehen, davon 52 Milliarden aus risikoreichen Hypotheken. Dagegen übernimmt der spanische Bankenriese Santander die Spargeschäfte und das Filialnetz des Baufinanzierers, wie Santander in der Nacht zum Montag bestätigte.
Das Spargeschäft von B&B hat ein Volumen von 25 Milliarden Euro. Damit würden 2,6 Millionen Kunden eine neue Hausbank bekommen. Bradford & Bingley war wegen der Finanz- und Immobilienkrise in Schieflage geraten. Die B&B-Aktie hatte innerhalb eines Jahres 90 Prozent an Wert verloren.
Konnten einige ihrer Forderungen durchsetzen: die Demokraten Nancy Pelosi und Christopher Dodd nach einer Pressekonferenz ihrer Partei
Bush: „Starkes Signal“ an die Märkte
Der amerikanische Präsident George W. Bush begrüßte die Einigung auf das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für die Finanzbranche in den Vereinigten Staaten (siehe: Amerikas Finanzkrise: Durchbruch das Rettungspaket). Der Plan sende ein „starkes Signal“ an die Märkte. Es handele sich um einen „sehr guten Gesetzentwurf“, der einen Zusammenbruch des Finanzsystem verhindere. Demokraten und Republikaner einigten sich nach einwöchigem Ringen auf den Rettungsplan, der vorsieht, dass die Regierung faule Kredite von angeschlagenen Banken aufkauft. Damit soll erreicht werden, dass die Banken weiterhin Geld verleihen und der Wirtschaftskreislauf nicht unterbrochen wird.
Plan enthält parlamentarische Aufsicht
Amerikanische Medien sprachen von einem „historischen Abkommen“. Das Repräsentantenhaus soll an diesem Montag zustimmen, der Senat diese Woche. „Jetzt müssen wir die (notwendigen) Stimmen bekommen“, sagte Harry Reid, Fraktionsvorsitzender der Demokraten im Senat. Experten hatten gewarnt, falls es keine Vereinbarung gebe, drohten die weltweiten Aktienkurse weiter abzurutschen.
Text: FAZ.NET
Bildmaterial: AFP, dpa, REUTERS