Wenn's denn sein muß: Frohes Fest!

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Arbeiter:

Wenn's denn sein muß: Frohes Fest!

3
23.12.01 19:44
Weihnachten steht vor der Tür! Und egal, ob Ihr die Pforte höflich öffnen oder sie mit Brettern und eingelegten Schweinehälften vernageln: Ihr könnt ihm nicht entkommen! Niemand entkommt Weihnachten. Dem Terminator vielleicht, sogar der Steuer oder den Zeugen Jehovas soll schon der eine oder andere entflohen sein, aber dem Weihnachtsfest noch keiner!

Egal wohin Ihr flüchtet, wenn Ihr dort ankommt, ist trotzdem Weihnachten. Selbst im tiefsten Dschungel werdet Ihr irgendwo einen Elefanten mit Glöckchen am Rüssel entdecken, und auch falls Ihr bei einem sympathisch-unzivilisierten Kannibalenvölkchen im Kochtopf landet, wird man dieser Tage einen Mistelzweig mit in die Brühe werfen und beim Umrühren "Jingle Bells" pfeifen. Da könnt Ihr noch so viel daherschwatzen, von wegen das sei alles zu kommerziell und Ihr würdet das sowieso nicht mitmachen - Blödsinn!

Auch der unsentimentalste Skeptiker wird sich irgendwann besinnlich schwankend an einer Glühweinbude wiederfinden oder in der Fußgängerzone dem Mann mit ohne Beine verschämt-wohlwollend ein blinkendes Fünf-Pfennig-Stück in die Schale werfen. Millionen intellktuell elitärer Studenten werden Nietzsche mal im Sack lassen und dafür "Ho-Ho-Ho" rufend im roten Fummel durch die Wohnungen degenerierter Mittelstandsfamilien ziehen, um sich für ein paar Silberlinge vor verwöhnten dicken Kindern zum Affen zu machen.

Angeschossene Soldaten werden im Lazarett ein Lebkuchenherz auf dem Kopfkissen finden, und sogar der nette Gewalttäter von nebenan wird sanft lächelnd "Weihnachten mit Roger Whittaker" in den CD-layer legen, wenn er das nächste Mal seine Frau verprügelt. Es ist halt eine besondere Zeit. Mütter werden heulend Nervenzusammenbrüche kriegen beim Versuch, den Heiligen Abend ganz besonders schön zu gestalten. Familien werden sich zerstreiten, falls jemand wirklich die Abmachung einhält, "sich dieses Jahr einmal nichts zu schenken", und überall werden sich Menschen vor Schmerzen über Toilettenschüsseln krümmen, weil sie sich höllisch überfressen haben.

Und trotzdem werden es alle wie immer doch irgendwie lieben. Ich wahrscheinlich auch. Und das gibt mir zu denken. Aber wenn's denn also wirklich sein muß - auch von mir:

Frohes Fest!  

zombi17:

Genau wie der Neue Markt !

 
23.12.01 19:57
Toll in Worte gefasst, Arbeiter.
hjw2:

Wünsche allen Frohe Weihnachten o.T.

 
24.12.01 06:31
Brummer:

Wünsche allen ARIVAnern gesegnete Weihnachten o.T.

 
24.12.01 07:19
roumata:

Da bin ich ja froh

 
24.12.01 10:18
das ich mal wieder Weihnachten Bereitschaftsdienst habe, wenn die Bierflaschen fliegen!!
IZ:

Happy Christmas and Merry new Year! o.T.

 
24.12.01 10:30
Zick-Zock:

frohes fest heute abend und....

 
24.12.01 10:53
vertragt euch! ;-)

viele grüße an alle
zocki
Reila:

Wie man Weihnachten entkommt:

 
24.12.01 11:31
Kann mich noch an die Zeit vor der Totalvermarktung von Weihnachten erinnern. Damit meine ich nicht die Zeit, bevor der Weihnachtsmannmantel cocacolarot wurde, sondern eine Zeit, die noch nicht viele Jahre Vergangenheit ist, aber einem so erscheint. Es war Weihnachten auf dem Dorf und die Menschen dort hatten noch eine Ahnung davon, daß das Weihnachtsfest einen christlichen Ursprung hat und von der Idee her keine Marketingmaßnahe war. Heiligabend wurde das Vieh versorgt, der Hof gefegt, das Haus gereinigt. Am Nachmittag war dann Gottesdienst, meist mit einem Krippenspiel von uns Kindern. Anschließend wurde Abendbrot gegessen. Dann gab es endlich die von den Kindern so erwartete Bescherung. Man saß dann noch lange zusammen mit der ganzen Familie und unterhielt sich und spielte gemeinsam etwas. Der Fernseher wurde gar nicht angemacht. Den nächsten Tag hatte man für die Familie. Man wünschte sich Frohe Weihnachten, weil die Menschen noch wußten, daß der 24. Dezember nicht Weihnachten ist. Man unternahm einen Spaziergang durch die Winterlandschaft und freute sich, mal gemeinsam Zeit füreinander zu haben. Am 2. Weihnachtsfeiertag kamen Freunde oder Verwandte oder man besuchte sie. Vor Weihnachten gab es keinen Einkaufsstreß. Es war eigentlich ein besinnliches Familienfest mit einem christlichen Hintergrund. Das für mich damals einzige Manko war, daß zu dieser Zeit nicht einmal NDR2 "vernünftige" Musik brachte.

Heute ist zwar noch nicht Weihnachten. Aber ich höre und lese seit Tagen nur noch "Weihnachten", sehe Leute im Kaufrausch oder besser Einkaufsstreß, die am Freitag hier mal wieder alle Straßen in der Nähe eines großen Einkaufszentrums verstopft hatten. Ich bin tagelang mit dem Schreiben von Weihnachtskarten für Kunden beschäftigt und habe schon etwa 20 Kalender geschenkt bekommen, dazu Unmengen Wein in Holzkisten (Gut, daß ich einen Kamin habe und Alkoholiker bin.) und Dinge, die ich nicht brauche. Gestern bekam ich noch einen Designer-Korkenzieher. Jetzt habe ich vier Stück davon.

In solchen Situationen denkt man an Flucht. Die funktioniert mit Reisen in moslemische oder buddhistische Länder ganz gut, zumal die Menschen dort, die in aller Regel ärmer als wir sind, sich viel weniger verbissen und unfreundlich geben als das, was hier täglich so an uns vorbeihetzt. Dieses Jahr kann ich leider erst am 27. hier verschwinden. Aber vor zwei Jahren bin ich Heiligabend in Madrid in einen Jumbo gestiegen, der nur zu 10 Prozent besetzt war. Man konnte sich quer über die Sitzreihe ausstrecken. Als ich wach wurde, glitzerten unten große südamerikanische Flüsse, die sich durch Urwald schlängelten. Wir landeten in Buenos Aires und flogen dann noch ein Stückchen weiter. Meine Befürchtungen, nun zwei öde Weihnachtstage mit geschlossenen Geschäften und  leeren Straßen in einem ziemlich katholischen Land verbringen zu müssen, waren völlig gegenstandslos. Das Leben pulsierte. Die Weihnachtsdekorationen in Straßen und Geschäften waren eher zurückhaltend. Weihnachten wurde hier auch gefeiert, aber als Familienfest und wohl mehr in seinem ursprünglichen Sinn und nicht als Werbeverkaufsveranstaltung. Wer Kinder hat, mag das vielleicht anders sehen. Aber für mich ist Weihnachten am schönsten, wenn ich es nicht in Deutschland ertragen muß.

R.
spucky:

Frohes Fest

 
24.12.01 11:34
und lasst euch den kartoffelsalat und  das bratwürstchen schmecken ihr Protestanten ;)

okay machts guuuuat !

Spitfire33:

Wünsche Allen besinnliche Feiertage. o.T.

 
24.12.01 11:38
schmuggler:

Hi Reila, nett geschrieben o.T.

 
24.12.01 11:43
verdi:

Ebenfalls:Frohes Nüsseknacken und Friede,Freude,

 
24.12.01 13:58
Eierkuchen!!

Welch ein Bilderbuch-Heiligabend!!!-:))) Dann feiert mal schön!

Gruß verdi

Arbeiter:

- dito -

 
23.12.02 23:15
usw. bis dann

bye
Arbeiter
Nassie:

Hallo roter Arbeiter

 
23.12.02 23:18
Du hattest ja schon am 23.12.2001 ein rotes Faß.
Trotzdem frohe Weihnachten.

Gruß

Nassie
Luki2:

oh Tannenbaum oh Tannenbaum

 
23.12.02 23:36

Wenn's denn sein muß: Frohes Fest! 891538

auch schöne Weihnachten an alle

 
und Freiden Überall.


Wenn's denn sein muß: Frohes Fest! 891538

luki 2 Wenn's denn sein muß: Frohes Fest! 891538

Hill:

Frohe Weihnachten!

 
23.12.02 23:59

aber den Text hat Arbeiter von Kalkofe geklaut !  Wenn's denn sein muß: Frohes Fest! 891555

http://www.olix.de/kalkofe1.htm

 

hill

 

ecki:

Frohe Weihnachten

 
24.12.02 00:26
und einen guten Rutsch ins neue Jahr auch von mir.

Grüße
ecki  
verdi:

Habe noch eins aus der Serie "Kalkofes"!;-)

 
24.12.02 02:09
Bitte halten Sie die Schnauze!

Am Anfang war das Wort - und eine halbe Stunde später gab es die erste Konferenz darüber. Das war vor Millionen von Jahren, noch lange vor Erfindung der Tolerenz oder der Redezeitanteile. Damals gab es noch kein "Du, lass doch den Heiner mal ausreden!" - stimmte man mit dem Gegrunze des Vorredners nicht überein, donnerte man ihm einfach mit der Keule über die Faselrübe. Und keiner sagte: "Du, den Heiner tothauen, das finde ich jetzt nicht so gut!"

Heute ist das anders. Wir labern uns zu Tode. Die Sammler und Jäger wurden zu Stammlern und Schwätzern. Kein Tag ohne Sitzung, keine Firma ohne Besprechungstisch, kein Thema ohne Podiumsdiskussion. Man traut sich nicht mal mehr zu furzen, aus Angst, dass dann eine Expertenrunde zusammentritt. Und im Fernsehen erwartet einen der Talkshow-Terror. Früher gab es mal gerade Blacky Fuchsbergers mitternächtliche Plauderblasen, und meistens kam es vor lauter selbstverliebtem Pfeifengenuckel ohnehin zu keinem richtigen Gespräch - aber heute?

Nichts ist uninteressant genug, als dass man ihm nicht eine Sendung widmen könnte. Heute bei Ariela Christen: "Böse Schwiegermütter - wenn einem beim Kaffee das Tortenstück umkippt!" Eine Stunde früher, bei Bärbel Schläfer: "Ich hab' nur eine Unterhose - Und keine Waschmaschine" - das ist ein bisschen jünger und frivoler. Wer es ganz peinlich braucht und einen Hörschaden oder Gleichgewichtsprobleme hat, der guckt allerdings Arabella! Der ultimative Tummelplatz der Arschgeigen, hier darf nur mitmachen, wer zum Hoseöffnen Hilfe benötigt und Hirn für einen Geschmacksverstärker im Hundefutter hält. Die Themen rangieren irgendwo zwischen "Ja wirklich, ich hab' schon mal" - "Ja richtig, ich könnt' schon wieder" und "Ja, ein Freund von mir hat auch schon mal ganz anders". Hauptsache, es hat mit Sex zu tun. Allerdings finden manche Leute so was auch ferkelig, für den gibt's den Betroffenheits-Brummer Fliege, die fleischgewordene Beileidskarte. Dort kommen die Randgruppen zu Wort, die so langweilig sind, dass man sie im Privatleben nur noch unter Androhung von Prügel den Mund aufmachen lässt.

All die Leute, deren unverwertbaren Meinungsmüll man dadurch zu entgehen versuchte, dass man nicht mehr Straßenbahn fuhr oder nur noch mit Ohropax zum Friseur ging, sieht man dafür heute im Fernsehen. Wann kommt endlich die Show, in der ein paar Leute eine Stunde gemütlich dasitzen und einfach die Fresse halten? Ich warte!

Im Übrigen:Prooooscht Ihr Engel!!;-)))
dreameagle:

Ich schliesse mich an

 
24.12.02 08:16
Allen ein frohes Weihnachtsfest!

Bitte besinnt Euch auf das Wesentliche:
Geniesst dir Zeit....der Stress des Alltages fängt noch früh genug wieder an...

Und: bitte keine Depressionen!

Wenn's denn sein muß: Frohes Fest! 891614mitglied.lycos.de/arbeiterx/d.gif" style="max-width:560px" >


db24.de:

Woran man merkt das "Mann" an Weihnachten denkt !

 
24.12.02 08:44
Die Waschstrassen sind wieder überfüllt.

LOL


Happy christmas !!
hjw2:

Kein Friede auf Erden

 
24.12.02 09:56
Kommentar

 
Kein Friede auf Erden
 
Weihnachten 2002, das heißt Kriegsvorbereitungen und Aggression allerorten. Die christliche Botschaft ist in weite Ferne gerückt.
Von Heribert Prantl

   

   (SZ vom 24.12.2002) - Im Himmel und auf Erden: Überall Lüge, überall Betrug. Kurz vor Weihnachten hat der Deutsche Bundestag einen Untersuchungsausschuss eingerichtet, der den so genannten Wahlbetrug untersuchen soll. Dieser Ausschuss wird Lügenausschuss genannt, weil es dort um die Frage geht, ob deutsche Politiker im Jahr 2002 ihr gutgläubiges Publikum über den Ernst der Lage getäuscht haben.

Es könnte sein, dass dieses gutgläubige Publikum am Heiligen Abend bei der Verlesung des Weihnachtsevangeliums ein wenig ins Grübeln gerät – und einen dann aufkeimenden blasphemischen Gedanken zu unterdrücken versucht: ob nicht auch die himmlischen Heerscharen seinerzeit ihr Publikum über den Ernst der Lage getäuscht haben.

Bedrohliche Weltlage

Bekanntlich verspricht die Weihnachtsbotschaft „Friede auf Erden“. War das und ist das eine Lüge, die die Menschen etwas glauben machen will, was nicht stimmt und was nie eintritt? Eine Lüge, die den Menschen Hoffnung geben soll? Wo aber ist der Friede zweitausend Jahre nach seiner Verheißung? Müssen also die Vereinten Nationen einen Untersuchungsausschuss einrichten in Sachen Lukas, Kapitel 2, Vers 10 bis 14, wegen Verdachts auf Menschheitsbetrug? Es tritt dort auch ein Engel auf mit dem Satz: „Fürchtet Euch nicht!“

Und der Zuhörer an Weihnachten 2002 mag sich dabei denken: Der redet sich leicht. Das soziale Frösteln in Deutschland nimmt zu – und die Weltlage war schon lange nicht mehr so bedrohlich. Es knirscht in der deutschen und in der Weltpolitik, so wie wenn ein großes Eisbergstück abbricht.

Fürchtet euch nicht? Bethlehem, der Schauplatz des Weihnachtsereignisses, ist von Panzern umstellt. Der israelische Regierungschef Ariel Scharon hat seine Soldaten wieder einmal angewiesen, dem Palästinenser-Chef Arafat die Teilnahme an der Christmette zu verwehren. Aus Bethlehem kam nämlich jüngst ein palästinensischer Selbstmordattentäter. Das also ist das Fest des Friedens an seinem Ursprungsort.

Erlösung made in USA

Die Weltmacht USA fliegt daran uninteressiert vorbei, sie will nach Bagdad, sie überfliegt zu diesem Zweck das Völkerrecht mit Überschallgeschwindigkeit, sie rüstet für einen Krieg gegen den Irak und tut so, als ließe sich dort das Problem Palästina lösen. Es riecht nach Verderben.

Der US-Präsident geriert sich, als sei der Krieg gegen den Staatsverbrecher Saddam Hussein der Einstieg in die Erlösung der Welt. Der Einrichtung des Weltstrafgerichtshofs wird von den USA deshalb so heftig widersprochen, weil sie sich selber für das Vollzugsorgan des Jüngsten Gerichts halten.

Und so klingt die Regierungspolitik der USA gegenüber den europäischen Verbündeten und den Vereinten Nationen wie eine ultimative Aufforderung zum Mitsingen eines auf die USA umgewandelten Kirchenliedes: „Was Bush tut, das ist wohlgetan.“

Gefühl der Unausweichlichkeit

An Weihnachten 2002 steht die Welt am Rand eines angekündigten Krieges, betrieben von US-Politikern, die ihr Gewissen durch Selbstgerechtigkeit ersetzt zu haben scheinen und die aus der militärischen Überlegenheit der USA eine moralische Überlegenheit ableiten. Man kann sich nur darüber wundern, wer da in Gottes Namen die Welt in Gut und Böse einteilt. Die Manichäer von Washington wollen den Fundamentalismus bekämpfen und es scheint so, als praktizierten sie ihn selbst. Oder ist auch die Kriegsankündigung nur ein Popanz?

Fürchtet euch nicht! Die Weihnachtsbotschaft klingt in diesem Jahr wie ein Einstieg in eine schicksalhafte Entwicklung, von der keiner weiß, wie man ihr entkommt. Gefühle der Unausweichlichkeit haben sich eingestellt – und werden verstärkt von jeder Nachrichtensendung, weil man den Eindruck gewinnt, die USA betrachten die Waffeninspekteure im Irak nur als die Akteure eines lästigen und überflüssigen Vorspiels.

Trauer verwandelt sich in Angriff

„Das Fehlen eines Beweises bedeutet nicht den Beweis dessen Fehlens“, sagt der US-Verteidigungsminister Rumsfeld, um darzulegen, dass auch ohne konkreten Hinweis der Verdacht der USA gegen den Irak begründet sei.

Fürchtet euch nicht? Der Krieg gegen den Terrorismus, so heißt es, sei in allem neu und in allem anders als bisherige Kriege. Aber dieser angeblich neue Krieg trägt die Atavismen früherer Kriege in sich. Er erprobt die modernste Technologie – und endet, wie zuletzt, im Höhlenkampf in Afghanistan oder, wie vielleicht demnächst, mit toten Kindern in den zerstörten Krankenhäusern von Bagdad oder Sulaimaniya.

Nicht der Krieg ist neu, sondern die Ungeniertheit, mit der er gerechtfertigt wird. Die USA benutzen den 11. September, um die Welt neu einzurichten. Trauer über das Verbrechen verwandelt sich in Angriff.

Europa mit wenig Einfluss

Nun ist es gewiss nicht so, dass man sich einfach nur Bush & Co. hinwegdenken muss, um die Weltlage zu verbessern. Aber die von Saddam Hussein ausgehende Gefahr ist womöglich erheblich kleiner als das mit seiner Beseitigung verbundene Risiko. Das heißt: Die Bedrohung durch den Irak ist weniger bedrohlich als die angeblich deswegen geplante amerikanische Reaktion.

Es besteht unter anderem die akute Gefahr, dass die amerikanische Politik denjenigen radikal-islamistischen Kräften in die Hände arbeitet, die den „Kampf der Kulturen“ als neue weltpolitische Konfliktformation inszenieren wollen. Die europäischen Staaten ebenso wie die Vereinten Nationen haben wenig Einfluss auf den Gang der Dinge.

Die Amerikaner erklären denn auch ohne Umschweife, dass diese die Wahl hätten, den US-Krieg zu mandatieren und ihn mitzumachen – widrigenfalls er halt ohne UN-Mandat und ohne Mitmacher stattfinde. Es gibt also sehr konkreten Anlass, sich zu fürchten.

Eine Frage des Gewissens?

Weihnachten, die Friedensbotschaft – also alles wieder einmal Lüge? Eine enttäuschte Welt mag das so sehen. Indes: Könnte es sein, dass die Aufforderung, sich nicht zu fürchten, sich auf eine ganz andere Wirklichkeit bezieht als auf jene, die von Saddam Hussein und George W. Bush geschaffen wird?

Könnte es sein, das es sich um eine Aufforderung handelt, an etwas zu glauben, was sehr schwer zu glauben ist? Zum Beispiel daran, dass auch der Mensch doch noch menschlich werden kann, wenn sogar, wie in der Weihnachtsgeschichte dargestellt, ein Gott Mensch werden konnte?

Und vielleicht bedeutet ja der „Friede auf Erden“ gar nicht den äußeren Frieden, sondern den inneren, den man sogar in existentieller Not finden kann; vielleicht ist er weder eine Frage der Außen- noch der Innenpolitik, sondern des eigenen Wissens und Gewissens?

Im Bann der Bombenpolierer

Dietrich Bonhoeffer hat in allergrößter Pein, 1944, als Häftling im Konzentrationslager, die wunderbaren Sätze von den „guten Mächten“ geschrieben, die ihm trotz aller Gräuel Geborgenheit geschenkt haben. Er hat daran geglaubt, dass auch noch aus dem Bösesten Gutes entstehen kann. Das könnte die Friedensbotschaft in zunehmend friedlosen Zeiten sein.

Dieses Gute freilich entsteht nicht von selbst. Es braucht die Menschen „guten Willens“, von denen die Weihnachtsgeschichte spricht. Dort, wo die Bomben für den Irak poliert werden, findet man sie nicht.
 
www.sueddeutsche.de/ausland/politik/59589/index.php
auf geht´s:

ich wünsche allen ARIVA-Mitgliedern ein frohes und

 
24.12.02 10:06
geruhsames Weihnachtsfest.
Erholt euch gut, damit ihr die Kursverluste im neuen Jahr gut ertragen könnt ;-)

Gruß
AUF GEHT`S
Cashmasterxx:

Scheisse,

 
24.12.02 11:04
ich hab glatteis vor der tür. heute nachmittag muß ich noch ein schönes stück fahren zu meinen eltern und jetzt das!
Mal wieder zu geizig gewesen für winterreifen.
db24.de:

Geht ja noch

 
24.12.02 11:39
ist ja nur vor der Tür das Glatteis !!!
maxperforma.:

wünsche allen besinnliche

 
24.12.02 11:56
Weihnachten und eine sichere Heimfahrt

gruß
maxperformance
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