Verunsicherung des Aktionärskreises
Unzweifelhaft hat jedoch der drastische Kursverfall, der sich u.a. im Nemax 50 durch einen beispielslosen Indexrückgang um 85% innerhalb der letzten 12 Monaten ausdrückt, zu einer tiefgreifenden Verunsicherung der Anleger geführt. Aufgrund der - ex post kritisch zu hinterfragenden - Expansion der SPARTA im Bereich der New Economy - und hier im Besonderen die vorbörsliche Beteiligung an Internet-basierten Geschäftsmodellen - ist die Verunsicherung bei vielen SPARTA-Aktionären besonders groß.
Dazu beigetragen hat insbesondere, daß die anfängliche Euphorie über die Entwicklungschancen des New Economy-Beteiligungsportfolios ins Gegenteil umschlug. Nicht zuletzt dadurch fiel der SPARTA-Kurs in den letzten 12 Monaten nahezu auf das Emissionskursniveau (Euro 2,56) zurück, nachdem er in den 18 Monaten zuvor um bis zu 1.500% angestiegen war. Die höchst unbefriedigende Börsenperformance der Gesellschaft dürfte zwar eine negative Übertreibung darstellen - zweifellos haben aber die deutlichen Bewertungskorrekturen im Markt negative Auswirkung auf den inneren Wert des SPARTA-Portfolios gehabt.Dem Boom folgt die Baisse - nicht zum ersten Mal
Generell ausgelöst wurde der Umschwung bei Anlegern und Eigenkapitalgebern durch die Veröffentlichung sogenannter Todeslisten im Zusammenhang mit der Überprüfung verschiedener Internet-Geschäftsmodelle. Deutlich wurde erstmals im März 2000 von dem US-Wirtschaftsmagazin BARRON´s vor Augen geführt, daß sich die Überlebenszeit zahlreicher US-Internetfirmen ohne zusätzliche Finanzmittel eher auf Monate als auf Jahre reduzieren würde. Obwohl diese und ähnliche Prognosen anfänglich keinesfalls auf einhellige Zustimmung stießen, wurden sie auch in Europa (boo.com) nur zu schnell zur Realität.
Bemerkenswert an der rund dreijährigen Internet/IT-Hausse ist der Umstand, daß sich nur eine verschwindende Minderheit der internationalen Anlegerschaft dem Anlagefieber entziehen konnte. Einfach zu eingängig erschien die Prämisse, daß das Wachstum im High-Tech-Bereich ad infinitum garantiert ist.
Zwar hätte man aus der Geschichte lernen können, denn spekulative Übertreibungen in Boomphasen gab es immer wieder. Stichworte sind Tulpenzwiebeln (1634/37), Mississippi- und Südseeaktien (1720), Eisenbahnen (ab 1840), die sog. Nifty Fifty der USA in den 70er Jahren oder die massiven Gold und Silberspekulation Anfang der 80er Jahre. Doch glücklich vereint im kollegialen Gewinnstreben neigt man zum Vergessen.
Problematischer Einstieg in den Internetbereich
Liegen die Wurzeln der SPARTA in der Beteiligung an deutschen und schweizerischen Nebenwerten, hatten wir uns bereits früh entschlossen, auch das Geschäftsfeld "New Economy" zu besetzen. So wurde mit erheblicher Zuversicht im Geschäftsbericht für das Jahr 1997/98 festgehalten, „ ...daß der Bereich außerbörslicher Beteiligungen hohes Gewicht durch den Zufluß neuer Mittel im Zuge des Börsengangs erhalten hat. Seit dem 2. Quartal 1998 wurden 13 Unternehmensbeteiligungen mit Anlagebeträgen zwischen DM 250.000.- und DM 3,5 Mio. eingegangen, von denen sieben dem Bereich Internet zuzuordnen sind...“. Ein Jahr später wurde auch im Geschäftsbericht 1998/99 die Überzeugung geäußert, „...daß SPARTA mit Beteiligungsmöglichkeiten im Internet zu einem vergleichsweise günstigen Zeitpunkt (sic) den Grundstein für ein überdurchschnittliches Wertsteigerungs potential gelegt hat...“.
In aller Deutlichkeit muß heute konstatiert werden, daß es sich bei den damaligen Aussagen um eine Fehleinschätzung gehandelt hat.