Viel Freude beim weiteren Ausknobeln. Dabei helfen insbesondere die beiden letztgenannten Bücher sehr. Es ist wirklich ein sehr faszinierendes System. Manche sprechen auch von einem Organismus, der im Internet lebt, mit den jeweils neu erstellten Blöcken als Herzschlag ;)
Ein paar Anmerkungen zu den aufgeworfenen Fragen von mir.
Halte es dennoch mit dem Bitcoinmotto: "Do not trust, verify" und klopf die ganzen Themen für dich selbst ab :))
Die Bitcoin Blockchain enthält wirklich sämtliche Transaktionen seit Beginn an. Da wurde und wird nichts gelöscht. Das geht prinzipbedingt gar nicht.
Es gibt zwar die Möglichkeit einen eigenen Node mit verkürzter Blockchain zu betreiben (Pruned Node), der dann nur die jüngste Zeit vorhält (ich glaube 7GB statt rund 420 GB gesamt, nagel mich nicht auf die genauen Zahlen fest ;)), aber das ist ja ein anderes Thema.
Wesentlich sind für das Netzwerk aber nur die Fullnodes, davon gibt es keine Millionen. Die Zahl liegt eher bei zehntausenden, evtl. auch sechsstellig. Die genaue Zahl ist nicht bekannt, da viele offenbar zahlenmäßig gar nicht erfasst werden können.
Das Fragmentieren geht nicht, da die Regeln klar verteilt sind. Es gibt ein festgelegtes Maximum pro Block. Wer dabei sein will, muss zahlen. Der Rest muss auf den/die nächsten Block/Blöcke warten.
Für die weitere Skalierung dient inzwischen Layer 2 mit Lightning.
Das System ist erstaunlich klug austariert zwischen Anreizen auf verschiedensten Ebenen. Das macht es einerseits sehr resilient und antifragil, andererseits auch sehr attraktiv.
Zu den Minern und ihr Einfluss:
Dazu ist das Buch "The Blocksize War" sicher ganz interessant. Wird oft empfohlen, ist aber wohl auch sehr detailliert.
Wenn ein Miner SEINE eigene Software aufspielen und nutzen würde, würde er damit einen Hard Fork durchführen, es würden seine neu erzeugten Bitcoins vom übrigen Netzwerk (den zehn/hundertausenden Nodes) nicht mehr akzeptiert werden. Damit lohnt sich das nicht für ihn, für ihn bleiben nur riesige Verluste durch die Stromkosten. Diese Manipulation ist eben nicht möglich, da alle Blöcke per Hashfunktion miteinander verbunden sind.
Eine schöne Analogie finde ich das Schachspiel. Dort kannst Du jederzeit die Regeln für Springer, Turm etc. ändern. Aber es wird niemand mehr mit Dir spielen wollen ;))
Die größten Miner sind Pools, hinter denen wiederum sehr viele Privatleute bzw. kleinere Miner stehen. Daher gibt es diese Machtkonzentration nicht wirklich. Je länger Bitcoin existiert, desto dezentraler sind auch die Miner aufgestellt.
Es ist überhaupt nicht möglich, keine neuen Miner zuzulassen. Das ergibt sich ebenfalls aus der dezentralen Struktur der Software. Darüber hat niemand die Herrschaft. Bitcoin ist ein durch und durch offenes System. Niemand braucht von niemandem eine Genehmigung, um teilzunehmen.