Was macht eigentlich Stephan Schambach?

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Slater:

Was macht eigentlich Stephan Schambach?

 
14.07.03 22:52
Ohne sein Hobby Intershop wird's doch wohl langweilig oder?
big lebowsky:

Gute Frage,

 
14.07.03 22:56
aber ich glaube,die Beerdigung seines Unternehmens wollte er nun wirklich nicht mehr als CEO erleben.Trotzdem,der Mann verdient Respekt! Kein Hochstapler wie viele andere,nur leider mit schwachem Marketing und Vertrieb.So geht das.Nur die Harten kommen in den Garten;die Weichen kommen unter die Eichen!
Slater:

Schöttler wird Nachfolger

 
14.07.03 22:56
 
Intershop-Gründer gibt Chefposten auf
Der Gründer des Jenaer Softwareherstellers Intershop Communications, Stephan Schambach, hat die Leitung des Unternehmens an Finanzvorstand Jürgen Schöttler abgegeben. Berichte, die US-Gesellschaft General Atlantic Partners wolle sich an Intershop beteiligen, wollte das Unternehmen nicht kommentieren. Die Aktie legte im frühen Handel mehr als 30 Prozent zu.
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Intershop-Gründer Stephan Schambach. Foto: dpa
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Internetshop-Gründer Schambach: Eine Kämpfernatur (12.09.)

Intershop-Aktie auf Rekordtief (12.09.)

Reuters BERLIN. „Ich kann mich nunmehr auf die Produkt- und Marktstrategie konzentrieren und werde mehr Zeit für unsere Kunden haben“, begründete Schambach, der Intershop 1992 gegründet und seitdem geleitet hatte, am Montag seinen Schritt. Nachdem die neuen Produkte zur Marktreife gebracht worden seien, komme es nun auf eine konsequente operative Umsetzung an. Im ersten Quartal 2003 startete Intershop das Marketing für das so genannte Unified Commerce Management, ein neue Strategie für das unternehmensweite Management von Geschäftsprozessen des elektronischen Handels. Basis ist die bekannte Intershop-Standard-Software Enfinity MultiSite.

„Dr. Schöttler hat sich seit seinem Eintritt in das Unternehmen im April vergangenen Jahres als effizienter und umsichtiger Manager in einem sehr schwierigen Umfeld hervorragend bewährt“, erläuterte Schambach. Schöttler werde seine Aufgaben als Vorstandsvorsitzender und Finanzchef bis auf weiteres in Personalunion wahrnehmen.

Einbruch bei den Lizenzumsätzen

Intershop kämpft seit längerem mit der schwachen Nachfrage in der IT-Branche. Das Ziel eines ausgeglichenen operativen Ergebnisses im Jahr 2002 erreichte der Softwarehersteller trotz vorheriger pessimistischer Töne. Wegen eines Einbruchs der Lizenzumsätze schrieb Intershop jedoch im ersten Quartal operativ tiefrote Zahlen. Anfang Juli revidierte der Softwarehersteller seine Prognosen für 2003.

Auf Grund des für das zweite Quartal erwarteten Umsatzes von rund sechs Millionen Euro rechnet Intershop für das Gesamtjahr mit einem Umsatz von 20 bis 25 Millionen Euro und einem Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von rund 20 Millionen Euro. Bis dahin war das Unternehmen von einem Umsatz in etwa auf Vorjahreshöhe von 45,1 Millionen Euro und einem operativen Verlust von etwa fünf Millionen Euro ausgegangen. Zudem kündigte Intershop an, den Personalbestand von 445 Mitarbeitern erheblich zu reduzieren.

Gespräche mit Investoren bestätigt

Die Aktionäre des früher im Nemax 50 gelisteten Unternehmens hatten im Oktober einem Kapitalschnitt zum Ausgleich von Wertminderungen und sonstigen Verlusten von rund 75,3 Millionen Euro zugestimmt. Um sich frisches Kapital zu besorgen, hatte die Firma Gespräche mit Investoren angekündigt. Die „Welt am Sonntag“ berichtete unter Berufung auf Kreise der Investmentbranche, die New Yorker Private-Equity-Gesellschaft General Atlantic Partners (GAP) wolle sich an Intershop beteiligen. „Wir sprechen weiter mit strategischen und Finanzinvestoren“, sagte eine Sprecherin. Es gebe noch keine Ergebnisse. Sie wollte sich nicht dazu äußern, ob es sich bei einem der Gesprächspartner um GAP handele.

Den Liquiditätsbestand zum 30. Juni bezifferte die Sprecherin mit rund 10,5 Millionen Euro nach 16,7 Millionen Euro zum 31. März. Davon seien etwas mehr als drei Millionen Euro frei verfügbar. Zusätzlich liefen Gespräche, um weitere fünf Millionen Euro kurzfristig frei zu bekommen.


HANDELSBLATT, Montag, 14. Juli 2003, 10:23 Uhr

big lebowsky:

Wenn die wirklich noch

 
14.07.03 23:16
10.0 Mio Cash haben,warum verscherbeln sie nicht einfach die Software,machen eine Satzungsänderung und legen das Geld in chinesisischen Aktien an.Ist allemal lukrativer als die Kohle in ca. 2 Quartalen aufgeraucht zu haben.
Slater:

"Das kann ich am besten"

 
15.07.03 22:34
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INTERVIEW MIT INTERSHOP-GRÜNDER SCHAMBACH


Mit der Berufung von Jürgen Schöttler zum Vorstandsvorsitzenden will der Jenaer Software-Hersteller Intershop endlich den Weg aus der Krise schaffen. SPIEGEL ONLINE sprach mit dem Firmengründer Stephan Schambach über die neue Machtverteilung im Unternehmen - und die Chancen für die Zukunft.
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AP
GroßbildansichtWill sich auf seine Spezialitäten konzentrieren: Intershop-Gründer Schambach

SPIEGEL ONLINE: Herr Schambach, kurz nachdem Sie gestern Ihren Rückzug vom Amt des Vorstandschefs bekannt gegeben haben, stieg der Kurs der Intershop-Aktie zeitweise um satte 30 Prozent. Kränkt sie die Reaktion der Anleger?

Stephan Schambach: Wieso sollte mich das kränken? Wenn der Kurs ansteigt, freut mich das. Aber im Ernst. Ich glaube, die wichtigeren Gründe für den Kursanstieg waren die Veränderungen, die wir in den vergangenen eineinhalb Jahren angestoßen haben. In dieser Zeit haben wir das Unternehmen völlig neu ausgerichtet. Dazu haben wir detailliert untersucht, in welchen Bereichen E-Commerce Geld einbringt und in welchen Bereichen noch Anwendungen fehlen. Auf dieser Basis haben wir eine neue Produktlinie entwickelt, die jetzt fertig ist.

SPIEGEL ONLINE: Spötter bezeichnen Intershop inzwischen als Minishop. Von einst 1000 Mitarbeitern sollen nach dem jetzigen Sanierungskonzept nur noch rund 200 übrig bleiben. Der Börsenwert liegt bei rund 24 Millionen Euro von einst rund elf Milliarden in der Blütezeit. Was schmerzt Sie mehr - der Vermögensverlust oder der Ansehensverlust?

Schambach: Im Moment habe ich keine Zeit, um über solche Fragen nachzudenken. Uns geht es darum, wie Intershop wieder nach vorne gebracht werden kann. Die Berufung von Jürgen Schöttler zum Vorstandsvorsitzenden ist eine der wichtigsten Maßnahmen in dieser Richtung.

SPIEGEL ONLINE: Und wie muss man sich die künftige Machtverteilung im Unternehmen vorstellen? Immerhin ist Herr Schöttler jetzt Ihr Vorgesetzter.

Schambach: Ich werde mich in Zukunft auf Fragen der Unternehmensstrategie und der Produktstrategie und den Kontakt zu den Kunden konzentrieren. Das kann ich am besten. Herr Schöttler wird für das operative Geschäft verantwortlich sein und natürlich auch für die Führung des Unternehmens.

SPIEGEL ONLINE: Aber schon Ihr erster Rückzug 2001 nach ähnlichem Strickmuster ist schief gegangen. Damals überließen Sie ihrem Mitgründer Wilfried Beek das operative Geschäft, um ein Jahr später wieder an die Spitze zu wechseln. Wieso sollte das jetzt besser klappen?

Schambach: Diesmal haben wir bessere Ausgangsbedingungen. Wir haben ein neues Produkt, das gut funktioniert, und wir haben mit Herrn Schöttler den richtigen Mann, bei dem die Fäden zusammenlaufen.

SPIEGEL ONLINE: Wenn Sie sich künftig mehr um die Kunden kümmern wollen, wie wollen sie denen klarmachen, dass es Intershop auch in Zukunft noch geben wird?

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DPA
Die Grundlagen für Intershop legte Firmengründer Stephan Schambach mit der Entwicklung von Software für den Handel über das Internet. In kurzer Zeit avancierte Schambach damit zum Star der New Economy. Der Börsengang 1998 war ein durchschlagender Erfolg: Noch am ersten Handelstag stieg der Aktienkurs um 160 Prozent. Doch anhaltende Verluste und der der Einbruch der Nachfrage nach E-Commerce-Software erschütterten das Vertrauen der Anleger. Als Schambach im Dezember 200 statt der versprochenen Gewinne einen Jahresverlust in Höhe von rund 37 Millionen Euro ankündigt, wird die Krise offenkundig. Die Intershop-Aktie ist inzwischen beinahe zum Penny Stock verkommen. Markierte sie im März 2000 noch einen Wert in Höhe von 140 Euro, notiert die derzeit knapp unter 1,90 Euro.
Schambach: Das ist tatsächlich die schwierigste Aufgabe, die uns bevorsteht. Genau das ist aber auch der Grund, warum wir jetzt den Vorstand unstrukturiert haben.

SPIEGEL ONLINE: Aber wie wollen Sie den Teufelskreis durchbrechen? Welcher IT-Chef will sich dem Risiko aussetzen, Software von einem Unternehmen zu kaufen, das es womöglich bald nicht mehr gibt?

Schambach: Immerhin haben wir bereits einige gute Kunden gewinnen können, die - so denke ich - eine gute Referenz darstellen. Dazu zählen etwa die Deutsche Telekom, Otto-Gruppe, Sony, Hewlett-Packard. Darauf müssen wir aufbauen.

SPIEGEL ONLINE: In der Vergangenheit ist eine Menge Vertrauen verloren gegangen. Firmen wie eBay, Yahoo oder Amazon zeigen dagegen, dass man im Internet auch Geld verdienen kann. Ihnen ist das bisher nicht gelungen, obwohl Sie doch als Visionär des Internets gelten.

Schambach: Den Vergleich lasse ich nicht gelten. Die Unternehmen, die Sie genannt haben, beruhen auf ganz anderen Geschäftsmodellen. Im Verhältnis zu amerikanischen Software-Herstellern vergleichbarer Größe und mit ähnlichem Produktportfolio schneiden wir sehr ordentlich ab. Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie etwa Ariba oder ATG ist unser Umsatz mit Lizenzen zum Beispiel im vergangenen Jahr gestiegen. Wir konnten sogar einen Riesenberg an Verlusten abbauen.

SPIEGEL ONLINE: Würden Sie zur Not noch einmal Geld aus eigener Tasche zuschießen, um die derzeitige Finanzmisere zu bewältigen?

Schambach: Zurzeit haben wir noch genügend liquide Mittel. Es geht also nicht um eine kurzfristige Finanzspritze. Viel dringender benötigen wir einen strategischen Partner, der sich daran beteiligt, das Unternehmen für die Zukunft neu aufzustellen.

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