Vorurteil "Unser Geld ist durch Gold und Devisen der Zentralbank abgesichert."
Unser Papiergeld ist genau das: Papier. Der Bäcker gibt uns dafür Brötchen und der Autohändler Autos, nicht weil diese Scheine einen Anspruch auf einen Staatsschutz irgendwo in den Kellern der Bundesbank in Frankfurt verbriefen - das tun sie nämlich nicht -, sondern weil er weiß, daß er mit diesen Scheinen seinerseits etwas bezahlen kann.
Füher war Geld, ob in Form von Gold, Silber, Kamelen, Muscheln oder Zigaretten, auch aus sich selbst heraus geschätzt und wertvoll, und deshalb haben auch heute noch viele Menschen die vage Vorstellung, daß die Scheine in unseren Geldbörsen eine Art Ersatzgutscheine sind, um uns das Herumschleppen des "echten" Geldes zu ersparen.
Diese Zeiten sind aber lange vorbei. Im London den 17. Jahrhunderts, in den Kindertagen des Papiergelds, stellten Juweliere ihren Kunden gegen Gold Bescheinigungen des Inhalts aus, daß die Kunden jederzeit das Gold zurückverlangen konnten; diese Scheine wurden später übertragbar und ersparten damit den Besitzern bei größeren Transaktionen sehr viel Mühe Statt des "echten" Geldes zahlte man mit Scheinen; dem Verkäufer war das einerlei, denn er konnte jederzeit beim Juwelier das "echte" Geld zurückverlangen.
Heute dagegeben bürgen weder private noch staatliche Notenbanken für irgendwelche Werte hinter dem Papiergeld, das sie drucken. Als letzte hat die amerikanische Notenbank die Verpflichtung wiederrufen, jederzeit zu einem festen Preis ihre Dollarscheine gegen Gold zurückzutauschen (am 15.8.1971); seitdem verbrieft Papiergeld weltweit nur noch das Recht, daß wir damit unsere Schulden abbezahlen dürfen (gesetzliches Zahlungsmittel); davon abgesehen ist es aus sich heraus völlig ohne Wert.
Literatur: E.V. Morgen: A history of money, London 1965; R. Sedillot: Muscheln, Münzen und Papier, Geschichte des Geldes, Frankfurt 1995.
Aus: Lexikon der populären Irrtümer, Pieper München Zürich 1998
Vielleicht hilft das ja einigen sich über die erlittenen (Buch-)verluste hinweg zu trösten ;-)
Unser Papiergeld ist genau das: Papier. Der Bäcker gibt uns dafür Brötchen und der Autohändler Autos, nicht weil diese Scheine einen Anspruch auf einen Staatsschutz irgendwo in den Kellern der Bundesbank in Frankfurt verbriefen - das tun sie nämlich nicht -, sondern weil er weiß, daß er mit diesen Scheinen seinerseits etwas bezahlen kann.
Füher war Geld, ob in Form von Gold, Silber, Kamelen, Muscheln oder Zigaretten, auch aus sich selbst heraus geschätzt und wertvoll, und deshalb haben auch heute noch viele Menschen die vage Vorstellung, daß die Scheine in unseren Geldbörsen eine Art Ersatzgutscheine sind, um uns das Herumschleppen des "echten" Geldes zu ersparen.
Diese Zeiten sind aber lange vorbei. Im London den 17. Jahrhunderts, in den Kindertagen des Papiergelds, stellten Juweliere ihren Kunden gegen Gold Bescheinigungen des Inhalts aus, daß die Kunden jederzeit das Gold zurückverlangen konnten; diese Scheine wurden später übertragbar und ersparten damit den Besitzern bei größeren Transaktionen sehr viel Mühe Statt des "echten" Geldes zahlte man mit Scheinen; dem Verkäufer war das einerlei, denn er konnte jederzeit beim Juwelier das "echte" Geld zurückverlangen.
Heute dagegeben bürgen weder private noch staatliche Notenbanken für irgendwelche Werte hinter dem Papiergeld, das sie drucken. Als letzte hat die amerikanische Notenbank die Verpflichtung wiederrufen, jederzeit zu einem festen Preis ihre Dollarscheine gegen Gold zurückzutauschen (am 15.8.1971); seitdem verbrieft Papiergeld weltweit nur noch das Recht, daß wir damit unsere Schulden abbezahlen dürfen (gesetzliches Zahlungsmittel); davon abgesehen ist es aus sich heraus völlig ohne Wert.
Literatur: E.V. Morgen: A history of money, London 1965; R. Sedillot: Muscheln, Münzen und Papier, Geschichte des Geldes, Frankfurt 1995.
Aus: Lexikon der populären Irrtümer, Pieper München Zürich 1998
Vielleicht hilft das ja einigen sich über die erlittenen (Buch-)verluste hinweg zu trösten ;-)