Dafür muß erstmal entschieden werden, ob der Deal überhaupt stattfindet. Ende Januar/Anfang Februar wird das Ergebnis veröffentlicht, ob man die 60% an ADVA Aktien hat oder nicht. Scheinbar ist die Begeisterung nicht so hoch für das Angebot bei den ADVA Aktionären. Sonst hätte man nicht die Annahme-Quote von 70% auf 60% zuletzt gesenkt. Adtran will ja nach der Übernahme der führende Teil bleiben. Entsprechend wurde das Umtauschangebot für die ADVA Aktionäre so gestaltet, daß selbst bei einer Annahmequote von 100% noch immer Adtran im Anschluß 50%+x an dem gemeinsamen Unternehmen dann hätte. Daher konnte man seitens Adtran auch das Umtausch-Angebot nicht nochmal aufstocken, da man sonst unter die Mehrheit fallen könnte.
Also ich frage mich, ob man wirklich die Synergien erreichen kann die man vollmundig propagiert. In den meisten Fällen wo solche hochtrabenden Synergien ausgerufen wurden, um Übernahmeangebote schmackhaft zu machen, kam es später nie zu solchen hohen Synergien. Ist etwas Narrenbespaßung für leichtgläubige Leute die nichts hinterfragen. Meistens kommt es eher zu Integrationsproblemen und erhöhten Integrationskosten. Zudem wird man durch den möglichen Zusammenschluß zu einem Konglomerat, wo zwei verschiedene Bereiche nun unter einem Dach sind. Das wird von der Börse immer schlechter bewertet bzw. mit einem Konglomeratabschlag versehen, da man fokussierte "Einzelkämpfer" lieber hat, die schlanker und wendiger sind. Deswegen machen ja viele Heuschrecken genau das Gegenteil, wenn sie Misch-Unternehmen aufkaufen. Dann wird i.d.R. filetiert, da die schlanken Einzelteile im Verkauf mehr Wert haben als im großen Mischtopf. Von daher wäre es vermutlich für Adtran und ADVA besser man würde nicht zusammengehen.
Leider hat sich auch das Chartbild bei Adtran verschlechtert. Besonders nach der Zustimmung der Adtran-HV Anfang Januar 2022. Da haben die Leute die gegen diesen Deal sind wohl angefangen zu verkaufen. Nun ist man in dem großen schwarzen Aufw.trendkanal aus der oberen Hälfte in die untere Hälfte jüngst durchgebrochen. Es könnte also jetzt auch noch eine weitere Fortsetzung folgen bis zu Unterseite des Kanals, falls sich die allgemeine negative Einstellung der Börse gegenüber Tech-Werten in einem Umfeld steigender Zinsen ( www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/...iewerte-1031080853 ) weiter über das Jahr fortsetzt und auch Dinge wie Lieferkettenprobleme / Chipknappheit in 2022 Firmen belastet bei Marge und Umsatz. Da könnte es im Tech-Sektor noch manche Prognoseanpassung dadurch geben im laufenden Jahr 2022.
27.01.2022 - Intel-Chef: Chip-Knappheit bis ins Jahr 2023 hinein - www.sn.at/panorama/medien/...s-ins-jahr-2023-hinein-116131027 ".....Die globale Chip-Knappheit wird nach Einschätzung des Branchenriesen Intel noch mindestens ein Jahr andauern. Die Engpässe dürften sich bis ins Jahr 2023 hinziehen..."
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