Dax und Nemax halten sich trotz schwacher US-Börsen im Plus. ThyssenKrupp legt ein eindrucksvolles Comeback hin. T-Aktionäre spekulieren über einen neuen Käufer für die Kabelnetze. Am Neuen Markt brauen sich erneut dunkle Wolken über Mobilcom zusammen.
Frankfurt am Main - Gegensätzliche Konjunkturdaten aus Europa und USA haben vor allem die kurzfristigen Anleger am Dienstag in Atem gehalten. Auf den überraschend starken ifo-Index und die Kursgewinne im Dax folgte am Nachmittag ein deutlicher Rückgang des US-Verbrauchervertrauens: Im Sog schwacher US-Börsen gaben Dax und Nemax einen Teil ihrer Gewinne wieder ab, hielten sich aber im Plus.
Der Dax ging einen Tag vor der Rede Alan Greenspans mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 4897 Punkte aus dem Handel, während der Nemax 50 um 0,9 Prozent fester auf 1008 Zähler schloss. Der 30 Standardwerte umfassende Leitindex Dow Jones notierte um 20 Uhr MEZ 0,5 Prozent schwächer bei 10091 Zählern. Der Technologieindex Nasdaq Composite gab 0,7 Prozent auf 1757 Punkte nach.
Pentagon dementiert Gerüchte - Anleger warten auf Greenspan
Der Index des Conference Board für das US-Verbrauchervertrauen ist im Februar überraschend stark von 97,8 auf 94,1 Prozentpunkte gefallen. Zudem wurde die Wall Street von Gerüchten belastet, wonach sich schon US-Truppen in Irak befinden. Das Pentagon ist diesen Gerüchten am Dienstag entgegengetreten. Die Hoffnung des Marktes, US-Notenbankchef Alan Greenspan werde in einer für Mittwoch geplanten Rede die Rezession offiziell für beendet erklären, begrenzten jedoch die Verluste an den US-Börsen. Händler warnten jedoch davor, von Greenspans Rede zu viel zu erwarten.
ifo-Index sorgt für Hoffnungsschimmer
Aus Deutschland kamen am Montag Vormittag noch gute Konjunkturdaten: Der Geschäftsklima-Index für Westdeutschland ist im Februar von 86,3 Punkten auf 88,7 und damit zum vierten Mal in Folge gestiegen, hatte das Münchner Ifo Institut am Vormittag mitgeteilt. Der Anstieg war stärker als erwartet.
ThyssenKrupp trotz Gewinneinbruch Sieger im Dax
Die Aktien des Düsseldorfer Stahlkonzerns ThyssenKrupp gingen nach einem Schlussspurt mit einem Plus von 2,4 Prozent als Tagessieger aus dem Handel. Die Aktien waren nach Vorlage der Geschäftszahlen zunächst unter Druck geraten, erholten sich im weiteren Verlauf aber wieder. ThyssenKrupp hat zwar einen drastischen Gewinnrückgang hinnehmen müssen, den befürchteten Verlust aber knapp verhindern können. Nach der Analysten-Konferenz am Nachmittag zeigten sich Investoren offenbar davon überzeugt, dass sich das Stahlgeschäft auf dem Weg der Besserung befindet.
Technologietitel fest
Zu den Gewinnern im Dax gehörten erneut die Technologietitel. Die Titel von Epcos (plus 2,1 Prozent) und Siemens (plus 2,1 Prozent) setzten ihre Erholung fort, und Infineon kletterte deutlich über die Marke von 25 Euro. Die Techwerte würden als erstes von einem Konjunkturaufschwung profitieren, hieß es am Markt.
Deutsche Telekom: Neuer Interessent für Kabelnetze?
Die Aktien der Deutschen Telekom gingen trotz der Absage des Kartellamtes 1,1 Prozent fester bei 15,74 Euro aus dem Handel. Am Markt herrscht wieder Hoffnung, dass der Kabelnetzverkauf auch mit anderen Käufern als Liberty Media über die Bühne gehen könnte. Das Bundeskartellamt hatte am Montag die Übernahme der sechs TV-Kabelgesellschaften an den US-Konzern untersagt. "Ein möglicher Käufer ist die britische Compere", sagte ein Händler. Der Londoner Finanzmakler hat nach Presseberichten bestätigt, dass er für das Telekom-Kabelnetz bieten wolle.
Finanztitel uneinheitlich
Schwächster Werte im Dax war der Finanzdienstleister MLP , während die Deutsche Bank und die Commerzbank ihre Erholung fortsetzen konnten.
Der Nemax 50 hat am Dienstag leicht zugelegt und die Marke von 1000 Punkten verteidigt. Für eine Entwarnung gebe es aber keinen Anlass, sagte ein Händler. Die Umsätze seien zwar etwas höher als an den Vortagen, aber der Markt sei immer noch von Zockern bestimmt.
D.Logistics steigen nach Aufräumaktion im Vorstand
Der angeschlagene Logistikdienstleister D.Logistics schnellte zeitweise um knapp 40 Prozent auf 2,66 Euro nach oben und ging mit einem Plus von 26 Prozent auf 2,43 Euro aus dem Handel. Das Unternehmen hat den erst Anfang Februar berufenen Vorstandschef Ernst Gumrich wieder entlassen. Der ausgeschiedene Vorstandsvorsitzende und Gründungsgesellschafter Detlef Hübner sei wieder mit der Aufgabe betraut worden, hieß es in einer Ad-hoc-Meldung am Vormittag.
Biotechtitel uneinheitlich
"Die Biotechtitel sind weiter unter Druck", fasste ein Händler die deutlichen Kursverluste bei GPC Biotech , MorphoSys und MediGene zusammen. Qiagen -Aktien legten dagegen zu, haben einen deutlichen Kursrutsch aber bereits hinter sich. Titel von Lion Bioscience legten gegen den Trend um mehr als zehn Prozent zu: Ein Händler begründete das Kursplus mit einem Kaufauftrag eines großen Investoren.
Mobilcom verschiebt Bekanntgabe der Bilanz
Die MobilCom AG hat die Veröffentlichung der Geschäftszahlen 2001 verschoben. Die Aktie von Mobilcom rutschte daraufhin im späten Handel um mehr als drei Prozent ins Minus. Die angespannte Situation zwischen dem Büdelsdorfer Telekomunternehmen und dem Partner France Télécom hält an.
Euro unter Druck
Der Kurs des Euro bleibt unter Druck. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,8682 (Montag: 0,8724) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,1518 (1,1462) Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete gegen 20 Uhr 0,8635 Dollar.
Frankfurt am Main - Gegensätzliche Konjunkturdaten aus Europa und USA haben vor allem die kurzfristigen Anleger am Dienstag in Atem gehalten. Auf den überraschend starken ifo-Index und die Kursgewinne im Dax folgte am Nachmittag ein deutlicher Rückgang des US-Verbrauchervertrauens: Im Sog schwacher US-Börsen gaben Dax und Nemax einen Teil ihrer Gewinne wieder ab, hielten sich aber im Plus.
Der Dax ging einen Tag vor der Rede Alan Greenspans mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 4897 Punkte aus dem Handel, während der Nemax 50 um 0,9 Prozent fester auf 1008 Zähler schloss. Der 30 Standardwerte umfassende Leitindex Dow Jones notierte um 20 Uhr MEZ 0,5 Prozent schwächer bei 10091 Zählern. Der Technologieindex Nasdaq Composite gab 0,7 Prozent auf 1757 Punkte nach.
Pentagon dementiert Gerüchte - Anleger warten auf Greenspan
Der Index des Conference Board für das US-Verbrauchervertrauen ist im Februar überraschend stark von 97,8 auf 94,1 Prozentpunkte gefallen. Zudem wurde die Wall Street von Gerüchten belastet, wonach sich schon US-Truppen in Irak befinden. Das Pentagon ist diesen Gerüchten am Dienstag entgegengetreten. Die Hoffnung des Marktes, US-Notenbankchef Alan Greenspan werde in einer für Mittwoch geplanten Rede die Rezession offiziell für beendet erklären, begrenzten jedoch die Verluste an den US-Börsen. Händler warnten jedoch davor, von Greenspans Rede zu viel zu erwarten.
ifo-Index sorgt für Hoffnungsschimmer
Aus Deutschland kamen am Montag Vormittag noch gute Konjunkturdaten: Der Geschäftsklima-Index für Westdeutschland ist im Februar von 86,3 Punkten auf 88,7 und damit zum vierten Mal in Folge gestiegen, hatte das Münchner Ifo Institut am Vormittag mitgeteilt. Der Anstieg war stärker als erwartet.
ThyssenKrupp trotz Gewinneinbruch Sieger im Dax
Die Aktien des Düsseldorfer Stahlkonzerns ThyssenKrupp gingen nach einem Schlussspurt mit einem Plus von 2,4 Prozent als Tagessieger aus dem Handel. Die Aktien waren nach Vorlage der Geschäftszahlen zunächst unter Druck geraten, erholten sich im weiteren Verlauf aber wieder. ThyssenKrupp hat zwar einen drastischen Gewinnrückgang hinnehmen müssen, den befürchteten Verlust aber knapp verhindern können. Nach der Analysten-Konferenz am Nachmittag zeigten sich Investoren offenbar davon überzeugt, dass sich das Stahlgeschäft auf dem Weg der Besserung befindet.
Technologietitel fest
Zu den Gewinnern im Dax gehörten erneut die Technologietitel. Die Titel von Epcos (plus 2,1 Prozent) und Siemens (plus 2,1 Prozent) setzten ihre Erholung fort, und Infineon kletterte deutlich über die Marke von 25 Euro. Die Techwerte würden als erstes von einem Konjunkturaufschwung profitieren, hieß es am Markt.
Deutsche Telekom: Neuer Interessent für Kabelnetze?
Die Aktien der Deutschen Telekom gingen trotz der Absage des Kartellamtes 1,1 Prozent fester bei 15,74 Euro aus dem Handel. Am Markt herrscht wieder Hoffnung, dass der Kabelnetzverkauf auch mit anderen Käufern als Liberty Media über die Bühne gehen könnte. Das Bundeskartellamt hatte am Montag die Übernahme der sechs TV-Kabelgesellschaften an den US-Konzern untersagt. "Ein möglicher Käufer ist die britische Compere", sagte ein Händler. Der Londoner Finanzmakler hat nach Presseberichten bestätigt, dass er für das Telekom-Kabelnetz bieten wolle.
Finanztitel uneinheitlich
Schwächster Werte im Dax war der Finanzdienstleister MLP , während die Deutsche Bank und die Commerzbank ihre Erholung fortsetzen konnten.
Der Nemax 50 hat am Dienstag leicht zugelegt und die Marke von 1000 Punkten verteidigt. Für eine Entwarnung gebe es aber keinen Anlass, sagte ein Händler. Die Umsätze seien zwar etwas höher als an den Vortagen, aber der Markt sei immer noch von Zockern bestimmt.
D.Logistics steigen nach Aufräumaktion im Vorstand
Der angeschlagene Logistikdienstleister D.Logistics schnellte zeitweise um knapp 40 Prozent auf 2,66 Euro nach oben und ging mit einem Plus von 26 Prozent auf 2,43 Euro aus dem Handel. Das Unternehmen hat den erst Anfang Februar berufenen Vorstandschef Ernst Gumrich wieder entlassen. Der ausgeschiedene Vorstandsvorsitzende und Gründungsgesellschafter Detlef Hübner sei wieder mit der Aufgabe betraut worden, hieß es in einer Ad-hoc-Meldung am Vormittag.
Biotechtitel uneinheitlich
"Die Biotechtitel sind weiter unter Druck", fasste ein Händler die deutlichen Kursverluste bei GPC Biotech , MorphoSys und MediGene zusammen. Qiagen -Aktien legten dagegen zu, haben einen deutlichen Kursrutsch aber bereits hinter sich. Titel von Lion Bioscience legten gegen den Trend um mehr als zehn Prozent zu: Ein Händler begründete das Kursplus mit einem Kaufauftrag eines großen Investoren.
Mobilcom verschiebt Bekanntgabe der Bilanz
Die MobilCom AG hat die Veröffentlichung der Geschäftszahlen 2001 verschoben. Die Aktie von Mobilcom rutschte daraufhin im späten Handel um mehr als drei Prozent ins Minus. Die angespannte Situation zwischen dem Büdelsdorfer Telekomunternehmen und dem Partner France Télécom hält an.
Euro unter Druck
Der Kurs des Euro bleibt unter Druck. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,8682 (Montag: 0,8724) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,1518 (1,1462) Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete gegen 20 Uhr 0,8635 Dollar.
