ELLIOTT WELLEN ANALYSE DAX
von Mathias OnischkaDATENBOX
KURZFRISTIGE ANALYSE
Rückblick: Der Dax erreichte bereits innerhalb weniger Tage das genannte Korrekturziel von unter 6500 Punkten! Die erwartete kleine Zwischenkorrektur blieb aus, wobei auf das Marktrisiko hingewiesen wurde. Es scheinen nun alle Voraussetzungen für eine Herbstrally vorhanden zu sein. Ob diese aber schon jetzt startet, gilt es zu analysieren.
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Kurzfristige Wellenanalyse:Das Einzige, was am aktuellen Kursrückgang etwas überraschte war das starke Momentum. Das mit 6468 Punkte erreichte Kursniveau spiegelt aber ziemlich genau, das prognostizierte Zielniveau wider.
Das gesamte Wellenbild der letzten Monate ist somit bedeutend klarer: Die Welle a endete im April bei 6890 Punkte. Die anschliessende Welle b von 4 dauerte bis September, wobei das Ende eines solchen Triangle-Musters oft auf Grund der Ausdehnungen schwer zu prognostizieren sind. Die aktuelle Welle c hat nun sein Kursziel erreicht. Ob ein Extensieren bis rund 6200 folgt, ist aus aktueller Sicht noch offen, wobei dann spätestens im Oktober eine signifikante Trendwende folgt.
Betrachtet man sich den Indexverlauf der letzten drei Wochen im 15-Minuten-Chart, so kann man mit dem markierten Wochentief einen vollständigen Abwärtsimpuls ausgehend vom Hoch Anfang September abzählen. Die am Freitag gestartete Kurserholung bestätigt diesen Count, so dass kurzfristig zunächst weiteres Aufwärtspotenzial vorherrscht.
Der Intradayverlauf am Freitag zeigt eindeutig Impulsstrukturen. Dies signalisiert weitere Anstiege in der nächsten Woche. Dabei sollte am Montag, nach zunächst anziehenden Kursen bis knapp 6790, eine technische Erholung folgen, die Notierungen von 6625-6660 mit sich bringen wird. Danach wird der Index aber wieder an Boden gut machen und 6850 Punkte erreichen.
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Leser, die sich etwas genau mit der Elliottwave-Theorie beschäftigt haben, wird die Entwicklung vom Freitag allerdings kaum überraschen. Denn: Die EWT basiert bekanntermassen auf die zu findenden, immer wiederkehrenden Muster (Fraktale) auf verschiedenen Zeit- bzw. Wellenebenen. Dabei kann z.B. häufig die interne Wellenentwicklung einer Welle i von 1 im übergeordneten Zyklus (also im Gesamtimpuls) auf einer anderen Zeitebene fast exakt widergefunden werden. Dieses häufige Phänomen ermöglicht es dem Analysten u.a. Aussagen über die zukünftige Kursentwicklung im höhergradigen Zyklus zu treffen.
In wieweit aber der Freitagsverlauf nach 15.00 Uhr exakt auf die Entwicklung der nächsten Monate übertragen werden kann, ist fraglich. Bei einer 100%-igen Übertragung auf Tagesbasis würden sich nämlich auf Sicht von 12 Monaten ein Kursziel von rund 10000 Punkte ergeben...
INTRADAYVERLAUF DAX AM 22.09.2000:
Spannend wird es dann Anfang der Woche bei Erreichen von ca. 6850 Punkten. Dort trennt sich nämlich der erwartete Kursverlauf beider sehr kurzfristigen Szenarien. Im bullischen Fall, der momentan noch zu präferieren ist, wird 6850 und insbesondere 6976 Punkte überschritten. Dieses Longsignal könnte und sollte der Startschuss für eine fulminante Herbstrally darstellen.
Im bearishen Fall wird der Dax bei ca. 6850 wieder nach unten drehen. Damit hätte er mit dem Move 6468-6850 erst die Wave 4` von c beendet. Es fehlt also noch ein finaler Rückgang unter 6468, idealerweise bis 6200 Punkte. Ein erstes klares Signal, dass der Dax weiter verliert würde erstens der Break des Montag-Lows und zweitens der Break des Supports 6580 sein. So lange dies nicht passiert ist, bleibt der Ausblick positiv, wenngleich des Marktrisiko noch verhältnismässig hoch ist.
Fazit: Der Dax sollte zu Wochenstart positiv tendieren. Besonderer Bedeutung kommt das Kursverhalten bei Erreichen von rund 6850 Punkte bei. Nur wenn der Index es schafft über dieses Level anzusteigen, wird der Bottom der letzten Woche bestätigt.
Markttechnische Bewertung:
Fast alle Indikatoren und Oszillatoren signalisieren eine leicht überverkaufte Marktsituation. Noch fehlen dem Dax aber klare Kaufsignale. Diese würden erst nach 1-2 postiven Handelstagen generiert werden, wobei die Nachhaltigkeit der Signalgebung recht hoch ist, da dann Aufwärtspotential für mehrere Wochen, auf Grund der überkauften Notierungen, besteht. Fazit: Die Markttechnik gibt aktuell noch keine Entwarnung und bestätigt den kurzfristigen Abwärtstrend, so lange der Index nicht mehrere positive Handelstage ausbildet.ZUSAMMENFASSUNG
Es bestehen gute Chancen, dass mit dem Erreichen der Zielzone die Korrekturwelle 4 beendet wurde. Letztlich wird sich die Nachhaltigkeit der Trendwende aber erst Mitte nächster Woche entscheiden (vgl. obige Prognose für die Kursentwicklung).
KONTAKT: Meinungen, Fragen und Kommentare zu obiger Analyse bitte ich Sie per Mail an ELLIOTT@GMX.DE zu senden.
Quellen: News (c) GIS Wirtschaftsdaten GmbH.