Heidelberger Druck übernimmt Teile von Jagenberg
Donnerstag 30. Januar 2003, 14:55 Uhr
Neuss, 30. Jan (Reuters) - Der weltgrößte Druckmaschinen-Hersteller Heidelberger Druck übernimmt die Produktion von Bogenstanz- und Faltschachtelklebe-Maschinen von der Neusser Jagenberg-Gruppe und erweitert damit sein Geschäft im Bereich Druck-Weiterverarbeitung.
Die beiden Jagenberg (Xetra:
621203.DE - Nachrichten) -Töchter Jagenberg Diana und Woschnik + Partner Maschinenbau mit zusammen 40 Millionen Euro Umsatz seien rückwirkend zum 1. Januar an Heidelberger Druck (Xetra:
731400.DE - Nachrichten - Forum) verkauft worden, teilte Jagenberg am Donnerstag mit. Dazu gehört auch ein Werk in der Slowakei. Das Bundeskartellamt habe der Transaktion erst am Mittwoch zugestimmt, sagte ein Heidelberger-Druck-Sprecher. Der Kauf werde zum 31. Januar abgeschlossen. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.
Heidelberger Druck übernimmt mit den Firmen 372 Mitarbeiter. Mit den Maschinen können bedruckte Verpackungen aus Karton und aus Wellpappe automatisch weiter verarbeitet werden. Mit den Übernahmen schließe Heidelberg eine Lücke im Portfolio, sagte Vorstandschef Bernhard Schreier am Donnerstag. Der Konzern sucht derzeit Abrundungsmöglichkeiten in der Weiterverarbeitung nach dem Druck.
Heidelberger Druck wolle mit den Übernahmen den Marktanteil auf dem auf 600 Millionen Euro geschätzten weltweiten Markt für die Spezialmaschinen in den nächsten Jahren verdoppeln, hieß es.
Die zum Rheinmetall (Xetra:
703000.DE - Nachrichten) -Konzern gehörende Jagenberg AG in Neuss hatte ein Desinvestitionsprogramm aufgelegt, nachdem Rheinmetall lange vergeblich einen Käufer für die defizitäre Tochter gesucht hatte. Der größte Teil der Papiertechniksparte war Anfang 2001 an Voith verkauft worden.
Nach dem jüngsten Verkauf gehören zu Jagenberg nach eigenen Angaben noch 800 Mitarbeiter, die einen Umsatz von 164 Millionen Euro erwirtschaften.
MfG bauwi