06.10.2001 Bild.de News
War Adolf Hitler schwul?
Seinen Stellvertreter
nannte er „Hesserl“
War Hitlers Beziehung zu Eva Braun nur eine Scheinliebe? War er in Wirklichkeit homosexuell? Das behauptet der Bremer Geschichtsprofessor Dr. Lothar Machtan in seinem Sensationsbuch „Hitlers Geheimnis“ (erscheint nächsten Dienstag). Schon als junger Mann, so der Forscher, lebte Hitler seine homosexuellen Neigungen aus, als Nazi-Diktator suchte er bewusst die Nähe zu Männern.
Mehr als Männer-freundschaften? Klicken Sie sich durch
„Adolf Hitler war homosexuell,“ erklärt Dr. Lothar Machtan, 52, außerplanmäßiger Professor für Geschichte an der Universität Bremen.
Dieses Ergebnis seiner mehrjährigen Forschungen erscheint Dienstag als Buch „Hitlers Geheimnis“ gleichzeitig in 12 Ländern. BILD besuchte den Autoren in seiner Wohnung. „Hitlers gleichgeschlechtliche Veranlagung lässt sich belegen“, sagt er.
Ohne Zweifel hat Adolf Hitler in seinem Leben ungleich mehr enge Freundschaften zu Männern als zu Frauen gepflegt. Prof. Machtan: „In Wahrheit ‚Männerlieben‘.“ Und: „Wohl versuchte Hitler mehrmals, Beziehungen zu Frauen aufzunehmen, doch ohne Erfolg: Es kam zu keinem erfüllten Verhältnis.“
Arno Brekers „Der Aufbruch“. So sah Hitlers Traum vom schönen Mann aus
Schon Hitlers erste Freundschaft zu dem etwa gleich alten August Kubizek wies verklärte romantische Züge auf. 1908 als Zwanzigjährige wohnten sie etwa vier Monate zusammen in einem Zimmer in Wien. Sie schwärmten beide für Richard Wagner, sie trugen die gleichen Wintermäntel und „breitrandige schwarze Hüte“. „Man musste uns damals für Brüder halten“, schrieb Kubizek später: „Was wir auch wollten.“
Bei einem Wiedersehen auf dem Westbahnhof habe ihn Hitler mit einem Kuss begrüßt „und führte mich dann gleich in seine Behausung, woselbst ich die Nacht verbringen sollte“.
Die nächsten drei Jahre verbrachte Hitler in dem Männerheim in Wiens Meldemannstraße. Homosexualität war dort kein unbekanntes Thema. Anfang 1913 zog der damals 20-jährige Rudolf Häusler zu ihm ins Männerheim. Die beiden wurden enge Freunde. Sie nannten sich „Adi“ und „Rudi“.
Im Ersten Weltkrieg diente der Kriegsfreiwillige Hitler als Meldegänger im Regiment List. Sein bester Freund war der Meldegänger Ernst Schmidt. Der Ordonnanz-Reiter des Regiments hieß Hans Mend. Von ihm stammt ein sogenanntes „Mend-Protokoll“, das 1939 von einem Vertreter des deutschen Widerstandes aufgenommen wurde.
Wer ist der Autor?
Darin heißt es: „Es war 1915, wir lagen damals in der Brauerei Le Fébre bei Fournes. Wie hatten Heulager. Hitler lag mit ‚Schmidl‘, seiner männlichen Hure, nachts zusammen. Wir hörten ein Rascheln im Heu. Darauf knipste einer seine elektrische Taschenlampe an und brummte: ‚Da schaut einmal, die zwei schwulen Brüder‘.“
Prof. Machtan: „Wahrscheinlich liegt hier auch der Schlüssel zu der bis heute unbeantworteten Frage, warum Hitler den gesamten Krieg hindurch einfacher Gefreiter blieb.“
So sah Hitler sich gern: Kurze Hose, Kniestrümpfe, der Blick selbstverliebt.
Der Gemeindesekretär Franz Schneider sagte nach dem Zweiten Weltkrieg vor der Münchner Staatsanwaltschaft aus, Mend habe ihm über jene Zeit folgendes berichtet: „In der Unterkunft hätten er und andere dem Hitler, während dieser schlief, den ‚Schwanz‘ mit Schuhwichse angestrichen“ (um ihn als Homosexuellen zu stigmatisieren).
Nach der soldatischen Männerwelt des Krieges lebte Hitler in den zwanziger Jahren in einer faschistischen Männerbundkultur, zu deren Eckpfeilern – so Prof Machtan – „die ideologisch aufgeladene zwischenmännliche Erotik und Sexualität zählte“.
In dieser Umgebung schloss er in seiner Partei eine Reihe enger Freundschaften, darunter mit seinem späteren Stellvertreter Rudolf Heß und seinem späteren Auslandspressechef Ernst Hanfstaengl. Als Hitler 1924 aus der Festungshaft in Landsberg entlassen worden war, in der sein Freund Rudolf Heß noch einsaß, ging er Weihnachten in Hanfstaengls Wohnung auf und ab und klagte: „Ach, mein Rudi, mein Heßerl... Ist es nicht fürchterlich, dass er noch immer eingesperrt ist?“ Heß bekannte über Hitler: „Ich liebe ihn.“ Später, nachdem er sich mit Hitler überworfen hatte, erzählte Hanfstaengl seinem Sohn Egon, Hitler sei für ihn ein sexuell ungemein attraktives „Viech“ gewesen. Hitler habe – so Hanfstaengl in seinen Erinnerungen – jedoch „kein normales Geschlechtsleben“ gehabt. Dem Historiker Fritz von Siedler gegenüber brachte er es 1951 auf den Punkt: „Hitlers Potenz war teils beschränkt, teils ins Anormale pervertiert.“
Ein besonderes Verhältnis verband Hitler mit seinen zwei Fahrern Emil Maurice und Julius Schreck. Emil Maurice, den er „Maurizel“ oder „Mosel“ nannte, durfte trotz jüdischer Vorfahren SS-Führer bleiben. Nachfolger als Hitlers Fahrer wurde Julius Schreck. Über die Weihnachtstage 1931 stieg Hitler mit ihm im Hotel „Bube“ in Bad Berneck (bei Bayreuth) ab. Sie waren die einzigen Gäste. 1936 starb Schreck an einer Infektion. Seine „Liebe zum Führer“ sei „grenzenlos“ gewesen, schrieb Heß. Albert Speer berichtet, Hitler habe in seinem Privatzimmer auf dem Obersalzberg neben dem Bild seiner geliebten Mutter ein Foto von Julius Schreck aufgehängt.
1931 hatte Hitler den ehemaligen Generalstabsoffizier Ernst Röhm zum Stabschef der SA ernannt, nach 1933 zum Minister. Röhm machte aus seiner Homosexualität wenig Hehl und umgab sich mit gleich veranlagten Kameraden. Er war mächtig und gefährlich. Denn – so schreibt Professor Machtan – „Röhm kannte nicht nur die dubiosen Anfänge von Hitlers politischer Karriere, er wusste zudem – als einer der ganz wenigen – über dessen Homosexualität Bescheid.“
Als der Röhm-Freund Edmund Heines von Hitler wegen seines Lebenswandels gerügt worden war, sagte Heines nur: „Adolf hat gar keinen Grund, die Schnauze so groß aufzureißen – ein Wort von mir und er schweigt für immer.“
Da Röhm überdies von der „zweiten Revolution“ träumte und seine SA zur neuen Armee Deutschlands machen wollte, entschloss sich Hitler zum Mord: Um einem angeblichen „Röhm-Putsch“ zuvorzukommen, wurden Röhm und etwa 150 „Regimegegner“ umgebracht, über 1000 Personen wurden festgenommen. Akten, Briefe und Unterlagen wurden vernichtet, die Gesetze verschärft. Eine systematische Verfolgung der Homosexuellen setzte ein.
Hitler präsentierte sich zugleich als Retter der Nation und Kämpfer gegen die Homosexualität.
In den folgenden Jahren kam es noch einmal zu dem, was der beste Hitler-Biograph Joachim Fest eine „zweifellos erotische Männerfreundschaft“ nannte – mit dem Architekten Albert Speer. Speer sei dabei der Dominante, Stärkere und Hitler der Abhängigere, Schwächere gewesen. Speer habe die „erotische Komponente“ dieser Beziehung nie wahrgenommen.
Hitlers Nichte Geli Raubal hatte Selbstmord begangen. Eva Braun hatte später zweimal das Gleiche versucht. Ist es denkbar, dass eine Frau sich wegen eines Mannes umbringt, mit dem sie nie eine sexuelle Beziehung hatte?
Prof. Machtan: „Ich glaube ja. Es kann für eine Frau eine tiefere Demütigung darstellen nicht begehrt als betrogen zu werden.“
Unmittelbar vor dem gemeinsamen Tod heiratete Hitler Eva Braun und täuschte dabei möglicherweise sein Volk ein letztes Mal. Denn seine Nähe zu Geli Raubal und Eva Braun war möglicherweise nur Tarnung seiner wirklichen Veranlagung gewesen. Eine körperliche sexuelle Beziehung Hitlers zu irgendeiner Frau ist nie nachgewiesen worden. Allerdings hat auch Prof. Machtan keinen Mann gefunden, der bekannt hätte: „Ich habe mit Hitler geschlafen.“ Sicher ist: Es stimmte in Hitlers Hose nicht.
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War Adolf Hitler schwul?
Seinen Stellvertreter
nannte er „Hesserl“
War Hitlers Beziehung zu Eva Braun nur eine Scheinliebe? War er in Wirklichkeit homosexuell? Das behauptet der Bremer Geschichtsprofessor Dr. Lothar Machtan in seinem Sensationsbuch „Hitlers Geheimnis“ (erscheint nächsten Dienstag). Schon als junger Mann, so der Forscher, lebte Hitler seine homosexuellen Neigungen aus, als Nazi-Diktator suchte er bewusst die Nähe zu Männern.
Mehr als Männer-freundschaften? Klicken Sie sich durch
„Adolf Hitler war homosexuell,“ erklärt Dr. Lothar Machtan, 52, außerplanmäßiger Professor für Geschichte an der Universität Bremen.
Dieses Ergebnis seiner mehrjährigen Forschungen erscheint Dienstag als Buch „Hitlers Geheimnis“ gleichzeitig in 12 Ländern. BILD besuchte den Autoren in seiner Wohnung. „Hitlers gleichgeschlechtliche Veranlagung lässt sich belegen“, sagt er.
Ohne Zweifel hat Adolf Hitler in seinem Leben ungleich mehr enge Freundschaften zu Männern als zu Frauen gepflegt. Prof. Machtan: „In Wahrheit ‚Männerlieben‘.“ Und: „Wohl versuchte Hitler mehrmals, Beziehungen zu Frauen aufzunehmen, doch ohne Erfolg: Es kam zu keinem erfüllten Verhältnis.“
Arno Brekers „Der Aufbruch“. So sah Hitlers Traum vom schönen Mann aus
Schon Hitlers erste Freundschaft zu dem etwa gleich alten August Kubizek wies verklärte romantische Züge auf. 1908 als Zwanzigjährige wohnten sie etwa vier Monate zusammen in einem Zimmer in Wien. Sie schwärmten beide für Richard Wagner, sie trugen die gleichen Wintermäntel und „breitrandige schwarze Hüte“. „Man musste uns damals für Brüder halten“, schrieb Kubizek später: „Was wir auch wollten.“
Bei einem Wiedersehen auf dem Westbahnhof habe ihn Hitler mit einem Kuss begrüßt „und führte mich dann gleich in seine Behausung, woselbst ich die Nacht verbringen sollte“.
Die nächsten drei Jahre verbrachte Hitler in dem Männerheim in Wiens Meldemannstraße. Homosexualität war dort kein unbekanntes Thema. Anfang 1913 zog der damals 20-jährige Rudolf Häusler zu ihm ins Männerheim. Die beiden wurden enge Freunde. Sie nannten sich „Adi“ und „Rudi“.
Im Ersten Weltkrieg diente der Kriegsfreiwillige Hitler als Meldegänger im Regiment List. Sein bester Freund war der Meldegänger Ernst Schmidt. Der Ordonnanz-Reiter des Regiments hieß Hans Mend. Von ihm stammt ein sogenanntes „Mend-Protokoll“, das 1939 von einem Vertreter des deutschen Widerstandes aufgenommen wurde.
Wer ist der Autor?
Darin heißt es: „Es war 1915, wir lagen damals in der Brauerei Le Fébre bei Fournes. Wie hatten Heulager. Hitler lag mit ‚Schmidl‘, seiner männlichen Hure, nachts zusammen. Wir hörten ein Rascheln im Heu. Darauf knipste einer seine elektrische Taschenlampe an und brummte: ‚Da schaut einmal, die zwei schwulen Brüder‘.“
Prof. Machtan: „Wahrscheinlich liegt hier auch der Schlüssel zu der bis heute unbeantworteten Frage, warum Hitler den gesamten Krieg hindurch einfacher Gefreiter blieb.“
So sah Hitler sich gern: Kurze Hose, Kniestrümpfe, der Blick selbstverliebt.
Der Gemeindesekretär Franz Schneider sagte nach dem Zweiten Weltkrieg vor der Münchner Staatsanwaltschaft aus, Mend habe ihm über jene Zeit folgendes berichtet: „In der Unterkunft hätten er und andere dem Hitler, während dieser schlief, den ‚Schwanz‘ mit Schuhwichse angestrichen“ (um ihn als Homosexuellen zu stigmatisieren).
Nach der soldatischen Männerwelt des Krieges lebte Hitler in den zwanziger Jahren in einer faschistischen Männerbundkultur, zu deren Eckpfeilern – so Prof Machtan – „die ideologisch aufgeladene zwischenmännliche Erotik und Sexualität zählte“.
In dieser Umgebung schloss er in seiner Partei eine Reihe enger Freundschaften, darunter mit seinem späteren Stellvertreter Rudolf Heß und seinem späteren Auslandspressechef Ernst Hanfstaengl. Als Hitler 1924 aus der Festungshaft in Landsberg entlassen worden war, in der sein Freund Rudolf Heß noch einsaß, ging er Weihnachten in Hanfstaengls Wohnung auf und ab und klagte: „Ach, mein Rudi, mein Heßerl... Ist es nicht fürchterlich, dass er noch immer eingesperrt ist?“ Heß bekannte über Hitler: „Ich liebe ihn.“ Später, nachdem er sich mit Hitler überworfen hatte, erzählte Hanfstaengl seinem Sohn Egon, Hitler sei für ihn ein sexuell ungemein attraktives „Viech“ gewesen. Hitler habe – so Hanfstaengl in seinen Erinnerungen – jedoch „kein normales Geschlechtsleben“ gehabt. Dem Historiker Fritz von Siedler gegenüber brachte er es 1951 auf den Punkt: „Hitlers Potenz war teils beschränkt, teils ins Anormale pervertiert.“
Ein besonderes Verhältnis verband Hitler mit seinen zwei Fahrern Emil Maurice und Julius Schreck. Emil Maurice, den er „Maurizel“ oder „Mosel“ nannte, durfte trotz jüdischer Vorfahren SS-Führer bleiben. Nachfolger als Hitlers Fahrer wurde Julius Schreck. Über die Weihnachtstage 1931 stieg Hitler mit ihm im Hotel „Bube“ in Bad Berneck (bei Bayreuth) ab. Sie waren die einzigen Gäste. 1936 starb Schreck an einer Infektion. Seine „Liebe zum Führer“ sei „grenzenlos“ gewesen, schrieb Heß. Albert Speer berichtet, Hitler habe in seinem Privatzimmer auf dem Obersalzberg neben dem Bild seiner geliebten Mutter ein Foto von Julius Schreck aufgehängt.
1931 hatte Hitler den ehemaligen Generalstabsoffizier Ernst Röhm zum Stabschef der SA ernannt, nach 1933 zum Minister. Röhm machte aus seiner Homosexualität wenig Hehl und umgab sich mit gleich veranlagten Kameraden. Er war mächtig und gefährlich. Denn – so schreibt Professor Machtan – „Röhm kannte nicht nur die dubiosen Anfänge von Hitlers politischer Karriere, er wusste zudem – als einer der ganz wenigen – über dessen Homosexualität Bescheid.“
Als der Röhm-Freund Edmund Heines von Hitler wegen seines Lebenswandels gerügt worden war, sagte Heines nur: „Adolf hat gar keinen Grund, die Schnauze so groß aufzureißen – ein Wort von mir und er schweigt für immer.“
Da Röhm überdies von der „zweiten Revolution“ träumte und seine SA zur neuen Armee Deutschlands machen wollte, entschloss sich Hitler zum Mord: Um einem angeblichen „Röhm-Putsch“ zuvorzukommen, wurden Röhm und etwa 150 „Regimegegner“ umgebracht, über 1000 Personen wurden festgenommen. Akten, Briefe und Unterlagen wurden vernichtet, die Gesetze verschärft. Eine systematische Verfolgung der Homosexuellen setzte ein.
Hitler präsentierte sich zugleich als Retter der Nation und Kämpfer gegen die Homosexualität.
In den folgenden Jahren kam es noch einmal zu dem, was der beste Hitler-Biograph Joachim Fest eine „zweifellos erotische Männerfreundschaft“ nannte – mit dem Architekten Albert Speer. Speer sei dabei der Dominante, Stärkere und Hitler der Abhängigere, Schwächere gewesen. Speer habe die „erotische Komponente“ dieser Beziehung nie wahrgenommen.
Hitlers Nichte Geli Raubal hatte Selbstmord begangen. Eva Braun hatte später zweimal das Gleiche versucht. Ist es denkbar, dass eine Frau sich wegen eines Mannes umbringt, mit dem sie nie eine sexuelle Beziehung hatte?
Prof. Machtan: „Ich glaube ja. Es kann für eine Frau eine tiefere Demütigung darstellen nicht begehrt als betrogen zu werden.“
Unmittelbar vor dem gemeinsamen Tod heiratete Hitler Eva Braun und täuschte dabei möglicherweise sein Volk ein letztes Mal. Denn seine Nähe zu Geli Raubal und Eva Braun war möglicherweise nur Tarnung seiner wirklichen Veranlagung gewesen. Eine körperliche sexuelle Beziehung Hitlers zu irgendeiner Frau ist nie nachgewiesen worden. Allerdings hat auch Prof. Machtan keinen Mann gefunden, der bekannt hätte: „Ich habe mit Hitler geschlafen.“ Sicher ist: Es stimmte in Hitlers Hose nicht.
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