Im Schatten des USD 700 Mrd. Bailout der U.S. und globalen Finanzindustrie, ergaben sich kriminelle Handlungen der FDIC
Im Schatten des USD 700 Mrd. Bailout für die U.S. und globale Finanzindustrie, ergeben sich kriminelle Handlungen des U.S. Regierungszweiges FDIC indem Privatbesitz einfach beschlagnahmt wird und die Beute dann an Dritte weiterverscherbelt wird. Ärger als im kommunistischen Russland agiert derzeit die FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) die eine Behörde/Bankenaufsichtsbehörde der U.S. Regierung ist.
(1) Die Nacht und Nebel Aktion der FDIC am 25. September 2008
(2) Das USD 700 Mrd. Rettungspaket
(3) Wie die Börsen auf das Rettungspaket reagieren werden
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(1) Die Nacht und Nebel Aktion der FDIC am 25. September 2008:
Grundsätzlich ist die Tätigkeit der FDIC zu begrüssen, da diese Behörde dafür sorgt, dass eben die Einlagen der Bankkunden bei den vielen Banken in den USA unter strikter Regulierung stets abgesichert sind. Doch mit der Beschlagnahme des Washington Mutual Privatbesitz am 25. September 2008 ging die FDIC zu weit und agierte in krimineller Form indem sie ungerechtfertigterweise sich eine der grössten Banken der USA unter den Nagel riess. Wamu (WM) wurde vor 122 Jahren gegründet und war nach Reorgansation vor ca. 15 Jahren oder so wieder eine der schnellstwachsendsten Banken der Gegenwart. Am 25. Sept. 2008 übernahm die FDIC einfach die Bank und verscherbelte alle Assets bzw. die gesamte Bank im Nu an JP Morgan Chase (JPM) um nur USD 1,9 Mrd. Und hier beginnt die tatsächliche kriminelle Handlung der FDIC.
Man nennt dies einen modernen Raub durch eine Regierung wobei man dies seit vielen Jahren vom kommunistischen Russland gewohnt ist, doch nicht im zivilisierten Mecca des Kapitalismus, nämlich den USA. Wie schon gesagt, ist die FDIC eine grundlegend gute Einrichtung, doch Zweifel an deren Kompetenzüberschreitung und Integrität bzw. deren Tendenz zur Korruption dieser Behörde kamen bereits heuer im Frühjahr bei der Bear Stearns Transaktion ans Tageslicht als dieses alt eingesessene und angesehene Unternehmen ebenfalls in einer Nacht und Nebel Aktion von der FDIC um einen Pappenstil an JP Morgan verscherbelt wurde. Und klarerweise gibt es unzählige Sammelklagen, usw. gegen die FDIC sowie JP Morgan, sowie der Vorstand der FDIC, Sheila Bair, ist mehr und mehr ins Kreuzfeuer geraten und sie wird wahrscheinlich nicht mehr lange ihre Position halten können, denn diese Super-Dolm gehört schon lange rausgeschmissen - die hat keine Ahnung von Banken, Business, Wirtschaft, usw., sondern ist eben eine übliche bürkratische Dolm.
Beim Wamu Raub durch die U.S. Regierung via FDIC ist jetzt alles klar, nämlich das U.S. Finanzgefüge, insbesondere die Treasury und FED sind in höchster Krisensituation. Der Wamu Raub steht derzeit noch im Schatten des dringendst notwendigen USD 700 Mrd. Bailout Package, doch sobald sich die Staubwolken dieser Aktion gelegt haben, wird der Wamu Raub durch die FDIC zum Tagesgespräch werden. Inzwischen formieren sich bereits Multi-Milliarden Dollar Sammelklagen gegen die FDIC und JP Morgan, wobei die U.S. Steuerzahler wahrscheinlich schlussendlich allein für den Wamu Raub durch die FDIC mit ca. USD 30 - 50 Mrd. zur Kasse gebeten werden. Henry Paulson darf vom U.S. Rettungspaket bereits diese Summe für die Wamu Settlements zur Seite stellen. Dazu muss man noch mit zig-Milliarden Settlements im Bear Stearns Fall rechnen, d.h. dass wahrscheinlich ca. 10 - 15% des Rettungspakets bereits für Settlements ausgegeben werden müssen.
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(2) Das USD 700 Mrd. Rettungspaket:
Obwohl es sich beim Rettungspaket um nur ca. 5% des jährlichen U.S. GDP handelt, sowie nur um ca. 5% der ausstehenden Hypotheken der USA, so sind die dazu verkaufenden Anleihen der U.S. Regierung für Investoren keinesfalls eine sichere Anlage, ... das muss jedem Investor klar sein. Jede europäische und asiatische Bank bzw. Institution die diese Anleihen kauft, muss diese Investition zumindest geistig als Verlust abschreiben. Der Grund dafür ist die Unsicherheit und die fehlende Integrität des U.S. Finanzmechanismus auf Regierungsniveau. Wie vorhin erwähnt, macht die USA was ihr passt, und eine Enteignung von Privatbesitz, - egal ob dieser im Besitz von Privatpersonen, Institutionen oder Regierungen, usw. steht -, durch die U.S. Regierung steht nun an der Tagesordnung wie dies der Wamu Raub wieder ganz deutlich zeigte. D.h., die U.S. Regierung bzw. deren Organe können jederzeit jegliche Finanzinstrumente als wertlos erklären, bzw. z.B. zu einem Bruchteil auszahlen bzw. weiterverkaufen und somit deren Beständigkeit, Qualität und Wert eliminieren.
Es ist wichtig zu bemerken, dass selbst die Absegnung dieses U.S. Rettungspakets keine Vertrauensaktion in das U.S. Finanzsystem ist, denn die USD 700 Mrd. sind zwar im Prinzip hilfreich, doch wenn man sich die Daten genau ansieht, dann wird man sehen, dass USD 700 Mrd. geradezu nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist. Dabei ist auch wichtig zu bemerken, dass wir grundlegend optimistisch und bullish eingestellt sind, sowie auch absolut pro-USA und pro-Bush, usw. Doch spätestens der Wamu Raub durch die FDIC sollte ein Wakeup Call an viele naive Banker und Regierungsoberhäupte sein, dass die Fed eine sehr aktive Gelddruckerei besitzt die seit Jahren 24/7 auf Hochtouren läuft. Sicherlich geht es in fast jedem Land so zu und wir leben alle in der Illusion eines eigentlichen Luftwertes den wir alle selbst bestimmen, und solange das Rad läuft, solange funktioniert das System.
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(3) Wie die Börsen auf das Rettungspaket reagieren werden:
Zuerst werden wir nach Absegnung des Pakets vielleicht einen Spike in den U.S. Indexen erleben, wobei viele insbesondere zu dieser Jahreszeit diese Rally als Gelegenheit wahrnehmen werden, kräftig auszuladen um ihre Bücher glattzustellen bzw. auch mit Verlusten für’s Jahr abzuschliessen. Man bedenke, dass z.B. ein Carl Icahn heuer mit ca. 72% im Minus ist, sowie ein Warren Buffett mit mehr als 20% Verlust dahsteht, sowie die meisten Mutual Funds und Hedge Funds oft ca. 30 - 50% Verlust im Jahr 2008 buchen müssen. Die nächste Panik in den Finanzmärkten kommt dann sicherlich wenn die jährlichen Statements der Fonds an deren Anleger ausgehen, und die Fondteilnehmer zur Realisierung kommen, dass sie soeben ca. 25 - 50% Ihres Vermögens innerhalb von 12 Monaten verloren haben. Nachdem die vielen tausende von Fonds seit Monaten mit gigantischen Redemptions bombardiert wurden, kommt die nächste grosse Welle an Redemptions dann wenn die jährlichen Statements der Fonds ausgehen. Was bedeutet das? Weitere Aktienverkäufe links und rechts damit die Redemptions ausbezahlt werden können. Auch managed Futures Fonds/Konten dürften wegen dem schlussendlichen Preisverfall in den Rohstoffen ebenfalls gigantische Verluste aufweisen und zusätzliches Chaos an den Börsen verursachen.
Ist alles ein Doomsday Scenario?
Nein, klarerweise nicht, denn ein solches Chaos offeriert genügend Opportunities für aktive Traders um die verschiedenen kurzfristigen Trends im Markt auszunützen. Der Short Selling Ban ist derzeit bis 2. Oktober 2008 gültig, doch könnte dieser für ein weiteres Monat verlängert werden. Sobald Short Selling wieder zur Gänze erlaubt ist, ist mit massiven Short Transaktionen zu rechnen, inklusive sogenannte Naked Shorts. Einer der wenigen Fonds der heuer Geld verdiente, war John Paulson’s Short Fond, der vor den Short Selling Restrictions vor Abzug aller Gebühren (und die sind sehr hoch) bei ca. 19% im Plus stand. Dieses Plus soll allerdings in der letzten Woche wegen den Short Selling Restrictions und notwendigen Eindeckungen kräftig geschrumpft sein. Sein verbleibendes Plus wurde allerdings nur mit enormen Risiko erzielt und gleicht eher einem Glückstreffer als einem normalen Erfolgspattern der sich über Jahre hindurch etabliert hat.
D.h., wenn es zu einem Spike an den U.S. Börsen nach Absegnung des Pakets kommt, und dann die Short Selling Restrictions wieder aufgehoben werden, dann könnte es wieder zu kräftigen Korrekturen im Markt kommen. Das grundlegende Problem besteht nun seit den Vorfällen der letzten 12 Monate darin, dass einfach jede Aktie prinzipell nur USD 1,- wert ist wenn überhaupt. Man sieht dies auch am extremen Kursverfall von z.B. Research in Motion (RIMM) in der vergangenen Woche die innerhalb eines Tages um ca. 25% abstürzte. Es gibt keine Garantien an der Börse und alles ist möglich. Wer hätte sich gedacht, dass z.B. Freddie Mac (FRE) und Fannie Mae (FNM) Aktien in der vergangenen Woche gleich um ca. 700% (!!!) zulegen würden, von ca. USD 0,25 auf USD 3,- und dann wieder nach unten bis unter USD 2,-. Extreme Volatilität!!!
Wer hätte sich vor einigen Tagen gedacht, dass z.B. die FDIC einfach hergeht und eine der grössten U.S. Banken sich einfach ohne Grund in einer Nacht und Nebel Aktion unter den Nagel reisst und somit deren Besitzer (viele hunderttausende Aktionäre) einfach enteignet, und nicht einmal es wert fand dem Management Bescheid zu geben, und dann innerhalb von Minuten diese Beute/Bank um einen Bruchteil seines Wertes an JP Morgan verscherbelt? Wer hätte sich das gedacht? Und das spielt sich in den USA ab und nicht in Russland oder irgendeiner Bananenrepublik. Es gibt keine Sicherheit und die Anleihen die von der U.S. Fed/Treasury in den kommenden Tagen und Wochen wegen dem Bailout Package weltweit verscherbelt werden, sind hoch riskante Papiere, ... doch viele Staatsfonds aus Asien und Europa, sowie Grossbanken fallen mit dem Geld ihrer Anleger wieder auf den Schmäh hinein und kaufen diesen Junk ohne Bedenken. Bleibt nur "Good Luck" zu wünschen, denn um dabei Geld zu verdienen bzw. keines zu verlieren, braucht man wirklich sehr viel Glück.
Wir schon gesagt, geschickte Traders werden sich mit erhöhtem Risiko in den kommenden Wochen und Monaten deppert verdienen, obwohl viele auch links und rechts ihr Hab und Gut verlieren werden, ... aber für den durchschnittlichen Hobbyinvestor wäre es besser das Geld in schöne Autos, Urlaube, Häuser, usw. zu investieren, denn die U.S. Börsen und alle anderen Börsen der Welt sind aufgrund der Nichtbeachtung der Fundamentalwerte zu einem riesigen Casino geworden, ... und dieses Casino hat Umsätze von vielen tausend Milliarden Dollar täglich!!! D.h., derzeit sind die Börsen für normale Investoren ein reines Glücksspiel, egal wie gut oder schlecht Unternehmen sind, ... alle diese Bewertungen haben momentan keine Bedeutung mehr. Traders können mit viel Geschick die momentanen Mood Swings (emotionellen Trends) auswerten bzw. ausnützen und so mit erhöhtem Risiko agieren, ... aber es wird nicht leicht sein, da alles ein Wilder Westen ist und praktisch jede Sekunde alles mögliche an den Märkten geschehen kann.