Wall Street im Griff der Skeptiker

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Wall Street im Griff der Skeptiker

 
26.03.02 05:45
Die Sorge um Unternehmensgewinne hat die US-Börsianer am Montag in die Defensive gedrängt. Die Skepsis vor der bald beginnenden Earnings Season schlug sich schnell in Kursverluste nieder. Dazu ist in der Woche vor Ostern der Handel an der Wall Street traditionell recht dünn. Entsprechend gab der Dow Jones um fast anderthalb Prozent nach, der Nasdaq Composite um rund zwei Prozent. Entwarnung ist angesichts der Nervosität in den kommenden Tagen kaum zu erwarten.    

Dabei hatte es von der volkswirtschaftlichen Seite zunächst recht positive Signale gegeben: Die  Hausverkäufe sind zwar im Februar gegenüber dem Vormonat um 2,8 Prozent gesunken. Nach dem Rekordergebnis des Vormonats kommt dieser Rückgang aber nicht überraschend. Er fällt mit 5,88 Millionen verkauften Einfamilienhäusern sogar geringer als erwartet aus. Das ist ein weiterer Mosaikstein, der für eine Konjunkturerholung spricht. Der große Börsentest steht aber noch bevor. Und zwar am Dienstag, wenn der anstehende Verbrauchervertrauens-Index hoffentlich eine Bestätigung des wirtschaftlichen Aufwärtstrends liefert.

An den glauben die US-Anleger derzeit nicht, denn gegen Handelsende ging es am Montag kräftig bergab. Zu den größten Verlierern im Dow Jones gehörte die Aktie von  Philip Morris . Der US-Tabakkonzern wurde zu einer Strafe von 150 Millionen US-Dollar verknackt. Grund des Urteils: Eine Frau, die während ihrer langen Raucher-Karriere auch zu Light-Zigaretten des Konzerns gegriffen hat, ist im Jahr 1999 an Lungenkrebs gestorben. Das Gericht sah es als erwiesen an, das Philip Morris fälschlich damit geworben hätte, dass Light-Zigaretten weniger schädlich seien. Das Damokles-Schwert weiterer Schadenersatzurteile wird der Aktie nicht gut tun.

Coca Cola ging mit einem Plus von einem halben Prozent aus dem Markt. Credit Suisse First Boston hatte die Aktie von hold auf buy gesetzt und auf Gewinnpotenzial in diesem und im kommenden Jahr verwiesen. Acht Wochen dauert die kleine Coca-Cola-Rallye nun schon. An den Märkten geht das Gerücht, Coca Cola könne sich endlich aus dem tiefen Absatzloch in den USA und anderen Schlüsselmärkten wie Deutschland verabschieden. Goldman Sachs erwartet jedenfalls keine weiteren schlechten Nachrichten mehr. Der positive Trend bei Coca Cola könnte sich bis zur dritten Woche im April fortsetzen. Dann legt das Unternehmen Quartalszahlen und einen Ausblick vor.

Erstaunlich gelassen nahm die Börse die Abschreibung von  AOL Time Warner über 54 Milliarden Dollar auf. Da das Unternehmen den Schritt schon im Januar angekündigt hat, wird die Nachricht die Aktie derzeit kaum bewegen. Wenn der Konzern aber nicht schleunigst gegen steuert, bekommt er ernste Probleme mit den Rating-Agenturen.  
 
Die Börse zeigt sich nervös: Nur wenige Börsianer glauben daran, dass die US-Unternehmen nicht noch vor der Earnings Seasons die eine oder andere Beichte ablegen. Das tun sie vor der Bekanntgabe der Ergebnisse gerne, um die Anleger vorzubereiten. Die Skepsis dürfte sich auch in den kommenden Tagen halten.

Happy End:

New Yorker Börse: Philip Morris droht neuer Ärger

 
26.03.02 05:47
(Instock) Gewinnmitnahmen bestimmten den Wochenauftakt an der Wall Street. Mit Blick auf die anlaufende Saison der Ertragswarnungen hielten sich die US-Börsianer mit Neuengagements zurück. Der Dow-Jones-Index gab 146 Zähler oder 1,4 Prozent auf 10.281 Punkte nach, während der breiter gefasste S&P 500 17 Zähler oder 1,5 Prozent auf 1.131 Punkte einbüßte. Tief im Minus verabschiedete sich auch die Technologiebörse Nasdaq: Der Composite-Index schloss mit 1.812 Punkten – ein Abschlag von 39 Zählern oder 2,1 Prozent. Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe legte 2 Stellen auf 5,41 Prozent zu. Die 30-jährige Staatsanleihe rentierte zuletzt mit 5,80 Prozent (- 1 Stellen). Im Blickpunkt Der PDA-Hersteller Palm baute sein Kursploster vom Freitag von knapp 22 Prozent um weitere 1 Prozent auf 3,90 US-Dollar aus. Palm hatte mit seinem Quartalsergebnis die Prognosen übertroffen. Nun kolportiert die "Berliner Zeitung" ein Gerücht, wonach Texas Instruments (- 3,5 Prozent auf 32,01 Dollar) eine Beteiligung an Palm auslotet. Konkurrent Handspring verlor derweil 0,4 Prozent auf 5,04 Dollar. Lehman Brothers berichtete von steigenden Investitionen im IT-Sektor: Die Hauptprofiteure Sun Microsystems und Cisco Systems entwickelten sich jedoch nur verhalten. Während der Server-Spezialist 3,3 Prozent auf 8,57 Dollar abgab, rutschte der Netzwerkausrüster 2,4 Prozent auf 16,18 Dollar ab. Der Branchenkollege Redback meldete einen Großauftrag der Telefongesellschaft Verizon und verbesserte sich um 2,7 Prozent auf 3,72 Dollar. Unter Chipausrüstern sorgt Salomon Smith Barney für Bewegung. Die Broker erhöhten ihre Kursziele unter anderen für KLA Tencor (+ 1,3 Prozent auf 64,38 Dollar) von 58 auf 78 Dollar und für Novellus (- 1,5 Prozent auf 51,35 Dollar) von 57 auf 78 Dollar. Die Gewinnwarnung von McDonalds zum Ende der Vorwoche hat nun weitere Konsequenzen: J.P. Morgan stufte die Aktie auf "Market Perform" zurück und stutzt die Gewinnschätzung für 2002 um 3 Prozent auf 1,45 Dollar je Aktie zurück. Auch Morgan Stanley schraubte seine Erwartungen an die Fastfood-Kette für die Jahre 2002 bis 2004 zurück. Daraufhin rutschte das Papier 1,5 Prozent auf 27,2 Dollar ab. Coca Cola wurde von der Investmentbank CSFB mit Kursziel 60 Dollar zum Kauf empfohlen. Obendrein hoben die Analysten die Gewinnschätzungen für 2002 und 2003 kräftig an. Zugleich ereilte den Getränkekonzern jedoch auch eine Negativmeldung: Großkunde United Airlines wird künftig Getränke des Konkurrenten Pepsi (+ 0,7 Prozent auf 51,28 Dollar) an seine Passagiere ausschenken. Dennoch zog Coca Cola 0,7 Prozent auf 51,63 Dollar an. Der Zigarettenhersteller Philip Morris muss sich wieder einmal mit diversen Klagen auseinandersetzen. Ein Gericht sprach der Familie einer an Lungenkrebs verstorbenen Frau 150 Millionen Dollar zu. Mit einem Abschlag von 2,8 Prozent auf 51,96 Dollar gehörte das Papier zu den Schlusslichtern im Dow Jones.  
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