Erste Anzeichen deuten auf eine Erholung im Halbleitersektor hin. Doch man muss nicht immer auf den ersten Zug aufspringen, meint Klaus Lüpertz. Mancher Zug endet - dies hat die Hightecheuphorie zum Jahresbeginn bewiesen - im Nirgendwo.
"Halbleiteraktien muss man kaufen bevor die Konjunktur richtig gut läuft. Dann sind die Kurse niedrig und der Return wird hoch sein." So lautet eine Börsen-Bauernregel. Doch trifft sie auch diesmal zu? Lohnt es sich bereits heute, auf den scheinbar wieder anfahrenden Börsenzug aufzuspringen?
Der wirtschaftliche Ausblick für 2003 ist, folgt man den großen Wirtschaftsforschungsinstituten, zumindest für die Vereinigten Staaten schon wieder recht positiv. Zwar werde noch nicht das Potenzialwachstum erreicht (3,5-4 Prozent), aber die Schätzungen zwischen 2 und 3 Prozent zeigen an: Im nächsten Jahr wird es in jedem Fall wieder Wachstum geben.
Markt ist wieder auf Expansionskurs
Die US-Regierung äußerte am Wochenende sogar ihre Zuversicht, dass das Wachstum wieder 3,5 Prozent betragen werde. Wie dem auch sei: In diesem Umfeld machen Halb-leiteraktien gemäß der alten Börsenweisheit wieder Sinn, umso mehr, als dass für das zweite Halbjahr 2003 bzw. spätestens Anfang 2004 der Aufschwung auch in Europa stattfinden soll. So weit, so gut.
Die Indikatoren aus der Halbleiterbranche selber sehen mittlerweile wieder recht viel versprechend aus. Die Kapazitätsauslastung weltweit ist innerhalb von drei Monaten von ca. 83,5 auf über 86,5 Prozent im August angesprungen. Der Markt ist gegenüber dem Vorjahr wieder auf Expansionskurs. Das spiegelt sich auch in den Preisen wider, die von ihren Tiefs im Mai wieder 10 Prozent zulegen konnten.
Dazu kommt, dass nach Aussage der Unternehmen die Lagerbestände weiterhin recht niedrig sind. Für 2003 stimmt ebenfalls positiv, dass Marktforschungsinstitute mit einem Wachstum in den Hauptabnehmermärkten Personal-Computer von über 8 Prozent und Mobiltelefone von weit über 10 Prozent rechnen.
Warnung vom Jahreswechsel bleibt bestehen
Diese Daten isoliert betrachtet führen den Anleger jedoch auf einen nur vermutlich sicheren Weg. Es darf nicht übersehen werden, dass bereits zum Jahreswechsel 2001 / 2002 das Umfeld für Halbleiteraktien ähnlich gut war. Die Preise lagen zu dieser Zeit sogar über den aktuellen Levels und das erwartete Sektorwachstum war ebenfalls deutlich optimistischer, allein: Die Realität erfüllte die Prognosen nicht.
Das kann auch diesmal so kommen. Neben dem drohenden Krieg im Irak kann auch das nachhaltig erschütterte Vertrauen der Anleger in die Börsen dafür sorgen, dass es keinen typischen Erholungszyklus gibt, wie wir ihn aus den Vorjahren kennen. Die Gefahren, die von möglichem rückläufigem US-Konsum ausgehen, sind nicht zu unterschätzen.
Erster Zug muss nicht der beste sein
Von daher gilt: Nicht immer ist der erste Börsenzug der beste. Die aktuelle Euphorie für Halbleiterwerte kann der Anleger ruhigen Gewissens aus der Ferne verfolgen. Es besteht aktuell die Gefahr, dass sich dieser Zug in den Nebeln der ungewissen Zukunft verfährt und zu einem "Zug nach Nirgendwo" wird. Es wird die Zeit kommen, in denen sich einige dieser Unsicherheitsfaktoren gelegt haben. Dann sind Semiconductor-Aktien erste Wahl. Aktuell gilt: Vorsicht an der Bahnsteigkante – nur hochspekulative Anleger wagen jetzt den Sprung!
"Halbleiteraktien muss man kaufen bevor die Konjunktur richtig gut läuft. Dann sind die Kurse niedrig und der Return wird hoch sein." So lautet eine Börsen-Bauernregel. Doch trifft sie auch diesmal zu? Lohnt es sich bereits heute, auf den scheinbar wieder anfahrenden Börsenzug aufzuspringen?
Der wirtschaftliche Ausblick für 2003 ist, folgt man den großen Wirtschaftsforschungsinstituten, zumindest für die Vereinigten Staaten schon wieder recht positiv. Zwar werde noch nicht das Potenzialwachstum erreicht (3,5-4 Prozent), aber die Schätzungen zwischen 2 und 3 Prozent zeigen an: Im nächsten Jahr wird es in jedem Fall wieder Wachstum geben.
Markt ist wieder auf Expansionskurs
Die US-Regierung äußerte am Wochenende sogar ihre Zuversicht, dass das Wachstum wieder 3,5 Prozent betragen werde. Wie dem auch sei: In diesem Umfeld machen Halb-leiteraktien gemäß der alten Börsenweisheit wieder Sinn, umso mehr, als dass für das zweite Halbjahr 2003 bzw. spätestens Anfang 2004 der Aufschwung auch in Europa stattfinden soll. So weit, so gut.
Die Indikatoren aus der Halbleiterbranche selber sehen mittlerweile wieder recht viel versprechend aus. Die Kapazitätsauslastung weltweit ist innerhalb von drei Monaten von ca. 83,5 auf über 86,5 Prozent im August angesprungen. Der Markt ist gegenüber dem Vorjahr wieder auf Expansionskurs. Das spiegelt sich auch in den Preisen wider, die von ihren Tiefs im Mai wieder 10 Prozent zulegen konnten.
Dazu kommt, dass nach Aussage der Unternehmen die Lagerbestände weiterhin recht niedrig sind. Für 2003 stimmt ebenfalls positiv, dass Marktforschungsinstitute mit einem Wachstum in den Hauptabnehmermärkten Personal-Computer von über 8 Prozent und Mobiltelefone von weit über 10 Prozent rechnen.
Warnung vom Jahreswechsel bleibt bestehen
Diese Daten isoliert betrachtet führen den Anleger jedoch auf einen nur vermutlich sicheren Weg. Es darf nicht übersehen werden, dass bereits zum Jahreswechsel 2001 / 2002 das Umfeld für Halbleiteraktien ähnlich gut war. Die Preise lagen zu dieser Zeit sogar über den aktuellen Levels und das erwartete Sektorwachstum war ebenfalls deutlich optimistischer, allein: Die Realität erfüllte die Prognosen nicht.
Das kann auch diesmal so kommen. Neben dem drohenden Krieg im Irak kann auch das nachhaltig erschütterte Vertrauen der Anleger in die Börsen dafür sorgen, dass es keinen typischen Erholungszyklus gibt, wie wir ihn aus den Vorjahren kennen. Die Gefahren, die von möglichem rückläufigem US-Konsum ausgehen, sind nicht zu unterschätzen.
Erster Zug muss nicht der beste sein
Von daher gilt: Nicht immer ist der erste Börsenzug der beste. Die aktuelle Euphorie für Halbleiterwerte kann der Anleger ruhigen Gewissens aus der Ferne verfolgen. Es besteht aktuell die Gefahr, dass sich dieser Zug in den Nebeln der ungewissen Zukunft verfährt und zu einem "Zug nach Nirgendwo" wird. Es wird die Zeit kommen, in denen sich einige dieser Unsicherheitsfaktoren gelegt haben. Dann sind Semiconductor-Aktien erste Wahl. Aktuell gilt: Vorsicht an der Bahnsteigkante – nur hochspekulative Anleger wagen jetzt den Sprung!