5. Falkenbrief Highlight
USU Software AG: KAUFEN
Operativer Turnaround 2005 erfolgt – jetzt lockt der Einstieg mit 40%
Potenzial
ISIN:
DE000A0BVU28 WKN:
A0BVU2 Marktsegment: Prime Standard
Branche: Software/IT-Beratung
Börsenplatz: Frankfurt/Xetra
Weitere Informationen:
www.usu-software.de Die USU Software Gruppe, früher USU-Openshop Gruppe, ging im März
2002 aus dem Zusammenschluss der USU AG und der Openshop Holding AG
hervor. Die Geschäftstätigkeit der USU Software AG fokussiert sich
auf die Entwicklung und Implementierung von spezifischer Software im
Bereich der Verwaltung von IT-Strukturen, der Optimierung von
Prozessen des gezielten Datenabrufs sowie der Planung und
Durchführung von Projekten im IT-Umfeld. Strukturiert ist das
Unternehmen dabei in die beiden Geschäftsbereiche IT-Management
Solutions und Business Solutions. Mit einer Umsatzgröße von rund 21
Mio. € im Jahr 2005 zeigt sich die USU Software AG als
mittelständisches Unternehmen. Sitz der Gesellschaft ist Möglingen,
Deutschland.
Die Zeichen stehen auf weiterem Wachstum
Im Fokus für weiteres Wachstum steht bei der USU Software AG
insbesondere der ausländische Markt, der bisher nur in der Schweiz
mit einer eigenen Vertriebstochter und in Österreich aufgrund der
geografischen Nähe intensiv erschlossen ist. Mittels einer weiteren
Vertiefung der Vertriebspartnerschaften im Ausland erhofft sich das
Unternehmen, den Auslandsanteil des Umsatzes von derzeit rund 11% in
5 bis 10 Jahren auf rund 30% anheben zu können.
Zuletzt konnte die USU Software AG eine weitere Intensivierung der
Vertriebspartnerschaft mit der EDS Global Field Services verkünden,
nachdem diese innerhalb weniger Monate mit der Fraport und Lafarge
zwei namhafte Kunden im Inland gewann. Demnach wird nun auch
europaweit EDS Valuemation als Value Added Reseller vertreiben. D. h.
die Produktplattform wird auf dem Server des Vertriebspartners
installiert und kann via Onlinezugang vom Kunden genutzt
werden.
Weiteres Umsatzwachstum ist auch aus dem modularen Aufbau der
Produkte (Valuemation und KnowledgeMiner) zu erzielen. Die sich
ergänzenden Module können von Kunden nacheinander implementiert
werden. So erhält der User die Möglichkeit, jederzeit sein System bei
Bedarf zu erweitern. Die Bindung an die USU bleibt bestehen. Auch
können einzelne Module gezielt als Türöffner fungieren.
Diese Überlegung kommt u. a. beim preisgünstigen Modul KMiner
Executive Edition des KnowlegdeMiner zum Tragen, das mit der
Unternehmensführung als Anwender gezielt Entscheider mit Qualität und
Anwenderfreundlichkeit überzeugen möchte.
Mit der Übernahme der Omega Software GmbH wurde das Produktportfolio
im Geschäftsbereich IT Management Solutions zudem nach unten
erweitert. Arbeitet z. B. Valuemation erst ab einer Anzahl von ca.
1500 Assets (1 Asset entspricht einem Arbeitsplatz) wirtschaftlich,
kann man mit dem Produkt INSEL der Omegasoft bereits bei kleineren
mittelständischen Betrieben wirtschaftlich arbeiten. Insgesamt
steuerte das Unternehmen 2005 1,527 Mio. € Umsatz zum Konzern
bei.
Umsatz legt wieder deutlich zu
Mit einem Umsatzanstieg im Geschäftsjahr 2005 von 11,6% (2,175 Mio.
€) auf 20,86 Mio. € konnte die USU Software AG erstmals wieder
signifikante Umsatzsteigerungen erzielen. Und auch im 1. Quartal 2006
konnte das Unternehmen ein überproportionales Umsatzwachstum mit
18,5% auf 5,694 Mio. € vorweisen. Für das Gesamtjahr erwarten wir
derzeit ein Umsatzwachstum von rund 14%.
Personalkostenquote weiter rückläufig
Insbesondere der Personalbestand wurde nach dem Zusammenschluss der
USU AG und der OpenShop Holding AG drastisch von 455 Mitarbeitern zu
Beginn 2002 auf den Tiefststand mit 189 Mitarbeitern im Jahr 2004
reduziert. Zum Ende des Geschäftsjahres 2005 verfügte der USU Konzern
über 199 feste und 48 freie Mitarbeiter.
Trotz der zuletzt erfolgten Einstellungen konnte die
Personalaufwandsquote mit 51,4% im Geschäftsjahr 2005 um 5,6
Prozentpunkte gegenüber 2004 gesenkt werden. Unter Einschluss der
Honorare für freie Mitarbeiter ergibt sich eine Reduzierung um 2,85
Prozentpunkte gegenüber 2004. Mit ausschlaggebend für den Rückgang
der Personalkostenquote ist unter anderem die Fokussierung der zwei
tschechischen Nearshore Development Center, die aktuell rund 50
Mitarbeiter zählen. Die Kosteneinsparungen gegenüber einem
vergleichbaren deutschen Standort belaufen sich dabei nach
Unternehmensangaben auf 30%. Ein weiterer Ausbau des Standortes ist
im Rahmen der Produktentwicklung und des Projektgeschäfts
angedacht.
Operativer Turnaround stimmt optimistisch
Im Geschäftsjahr 2005 konnte erstmals seit dem Börsengang der USU
Software AG ein positives EBIT in Höhe von 0,264 Mio. € erzielt
werden. Im Vorjahr wurde mit -1,3 Mio. € noch ein deutlich negatives
operatives Jahresergebnis erwirtschaftet. Zurückzuführen ist der
operative Turnaround 2005 auf die konsequente Restrukturierung des
Unternehmens, im Zuge derer erhebliche Kosteneinsparungen wie auch
eine Intensivierung der Vertriebsanstrengungen vorgenommen wurden.
Erfolgreich setzte sich die Ergebnisentwicklung im 1. Quartal 2006
fort. Das EBIT lag mit 0,189 Mio. € um 0,4 Mio. € über dem operativen
Verlust des 1. Quartals 2005 in Höhe von -0,211 Mio. €. Für das
laufende Geschäftsjahr erwarten wir weiter positive operative
Ergebnisbeiträge in den folgenden Quartalen. Insbesondere im saisonal
starken 3. und 4. Quartal sehen wir einer signifikanten Steigerung
über das Niveau des 1. Quartals entgegen. In Summe prognostizieren
wir daher für 2006 ein erwartetes EBIT in Höhe von rund 1,5 Mio. €.
Nachdem die USU Software AG im Geschäftsjahr 2005 den operativen
Turnaround vollzogen hat, ist von einer weiterhin positiven
Geschäftsentwicklung in den folgenden Geschäftsjahren
auszugehen.
Als Grundlage für diese Erwartung ist neben der positiven Indikation
des 1. Quartals 2006 zum einen das Umfeld im ITK-Markt mit erwarteten
Wachstumsraten von bis zu 5,7% aufzuführen. Zum anderen dürfte sich
das Subsegment IT Asset Management, in welchem die USU mit dem
Geschäftsbereich IT Management Solutions vertreten ist,
überproportional zum Gesamtmarkt entwickeln.
Ansteigende Kosten der IT-Verwaltung drücken bereits jetzt schon auf
die IT-Budgets der Unternehmen. Die entsprechenden Instanzen sind
daher mit Nachdruck an Kosteneinsparungen interessiert.
Aktiv verstärkt die USU Software AG zudem ihre Vertriebsanstrengung
im In- und Ausland. Dabei stützt sich die Gesellschaft auf ein Netz
von Partnergesellschaften, die neben dem reinen Vertrieb bereits auch
als Value Added Reseller Anwendungen auf eigenen Servern potenziellen
Kunden zur Verfügung stellen. Ein kontinuierlicher Ausbau der
Partnerschaften soll langfristig vor allem das margenstarke Lizenz-
und Wartungsgeschäft beleben.
Erfolge wie in den beiden vorangegangenen Quartalen untermauern
diesen Trend ebenso wie der stetig steigende Auftragsbestand, der zum
31.3.2006 mit 7,464 Mio. € ein signifikantes Plus von 26% gegenüber
dem Jahreswechsel 2005/06 vorweisen konnte.
Wir haben diese Entwicklung daher in unseren Schätzungen
berücksichtigt und erwarten neben einem Umsatzanstieg um rund 14% in
2006 und 2007 eine kontinuierliche Annäherung an unsere Zielmarge auf
EBITDA- Basis von 13,2% bis zum Jahr 2008.
Neben dem antizipierten Umsatz- und Ergebniswachstum ist für den
Investor zudem mit der Aufnahme einer stetigen Dividendenzahlung
bereits für das aktuelle Geschäftsjahr 2006 zu rechnen. Die
Abschreibungen belaufen sich leicht über den Investitionen.
Lediglich die Goodwillposition in Höhe von 17,686 Mio. € könnte in
einer schlechten Marktphase zu Abschreibungsbedarf führen. Mit einem
Nettovermögen in Höhe von 15,5 Mio. € und einem bilanziellen
Eigenkapital von 36,4 Mio. € zeigt sich das Unternehmen allerdings
auch für schwere Zeiten bestens gerüstet.
Fairer Wert je Aktie in Höhe von 5,02 € ermittelt
Laut unserer Bewertung haben wir im Rahmen der DCF-Analyse einen
fairen Wert für die USU Software AG in Höhe von 4,24 € je Aktie
ermittelt. Hinzuzufügen sind diesem nochmals 0,78 €. Dies entspricht
dem fairen Wert des steuerlichen Verlustvortrages der USU.
Ausgehend von einem Kursniveau von 3,60 € entspricht dies einem
Potenzial von 40%. Wir stufen die Aktie der USU Software AG mit
KAUFEN ein.
Analysten: Christoph Schnabel – Philipp Leipold