5. Falkenbrief Highlight
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USU Software AG: KAUFEN
Rating: KAUFEN
ISIN:
DE000A0BVU28 WKN:
A0BVU2Marktsegment: Prime Standard
Die USU Software AG, früher USU-Openshop AG, ging im März 2002 aus
dem Zusammenschluss der USU AG und der Openshop Holding AG hervor und
ist in die beiden Geschäftsbereiche IT Management Solutions und
Business Solutions gegliedert. Im Bereich IT Management Solutions
bietet das Unternehmen primär Softwarelösungen für eine umfassende
Verwaltung und Verrechnung von IT-Systemen. Im Bereich Business
Solutions bietet die USU Software AG neben der Beratung, Planung und
Umsetzung von individuellen Kundenwünschen im IT-Bereich mit dem
Produkt USU KnowledgeMiner ein System, um schnell auf spezifische
Informationen im Unternehmen zugreifen zu können. Abgerundet wird der
Geschäftsbereich zudem durch IT-Lösungen für den öffentlichen Sektor
im Bereich e-Government, Haushaltsplanung & Abrechnung sowie
Krisenmanagement.
Vollzug der Sonderausschüttung und Übernahme der OMEGA
erfolgreich durchgeführt
Im aktuellen Geschäftsjahr konnte die USU Software AG gleich zwei
bedeutende Projekte umsetzen. Zum einen wurde die Sonderausschüttung
in Höhe von 4 Euro je Aktie, wie bereits im Vorjahr verkündet,
planmäßig zum 18.2.2005 durchgeführt. Auf diesem Wege wurde das
gezeichnete Kapital von 17,211 Mio. Euro auf 8,606 Mio. Euro
herabgesetzt und die ausgegebenen Aktien im Verhältnis 2:1
zusammengelegt. Insgesamt wurden dabei 34,206 Mio. Euro, also über
70% der liquiden Mittel, an die Aktionäre ausgeschüttet, was in Folge
zu einem deutlichen Rückgang der Zinserträge führte und so das
Management zum Erreichen der operativen Profitabilität verstärkt
motiviert.
Zum anderen konnte mit der Akquisition der OMEGA ein sinnvolles
anorganisches Wachstum des Geschäftsbereichs IT Management Solutions
realisiert werden. Auch bietet der erweiterte Kundenstamm einen
zusätzlichen Vertriebskanal für Produkte und Dienstleistungen von
USU. Die Kosten der Übernahme belaufen sich neben der Ausgabe und dem
Übertrag von 0,529 Mio. Aktien aus dem genehmigten Kapital nach den
ersten 9 Monaten auf 0,736 Mio. Euro.
Des Weiteren steht gemäß der getroffenen Vereinbarung noch eine
erfolgsabhängige Zahlung in Höhe von bis zu 1,2 Mio. Euro im Jahr
2006 aus. In Summe belaufen sich daher die direkten
Anschaffungskosten laut Angabe der USU Software AG zum aktuellen
Zeitpunkt ohne Anschaffungsnebenkosten auf 3,994 Mio. Euro inklusive
der erfolgsabhängigen Komponente.
3. Quartal wegweisend für das Geschäftsjahr 2006
Entgegen einer eher verhaltenen Umsatz- und Ergebnisentwicklung im 1.
Halbjahr 2005 konnte die USU Software AG im 3. Quartal bereits ein
positives EBIT in Höhe von 0,125 Mio. Euro vorweisen und so den
Turnaround beim operativen Ergebnis einläuten. Ausschlaggebend für
das Erreichen der operativen Profitabilität war insbesondere der
Anstieg der margenstarken Lizenzumsätze auf das Niveau des
Vorjahresquartals, wie auch die volle Einbringung der profitablen
OMEGA. Das Lizenzgeschäft konnte sich im 3. Quartal nicht zuletzt
aufgrund der verstärkten Fokussierung auf das Partnerbusiness im
europäischen Ausland positiv entwickeln. Auf der Kostenseite konnte
USU den Anstieg der Herstellungskosten zudem durch vermehrten
Personaleinsatz aus der tschechischen Tochter im Beratungsgeschäft
stabilisieren und so der negativen Entwicklung der Vorquartale
entgegenwirken.
Positives EBIT auch im 4. Quartal erwartet
Nach der vorangegangenen Umsatz- und Ergebnisentwicklung im 3.
Quartal erwarten wir im aktuellen 4. Quartal einen sich fortsetzenden
positiven Ergebnistrend mit einem operativen Ergebnisbeitrag auf EBIT-
Basis in Höhe von 0,1 Mio. Euro sowie ein organisches Umsatzwachstum
über dem Vorquartal. Wir positionieren uns mit unserer Einschätzung
so über den vom Unternehmen kommunizierten Ausblick. USU spricht
lediglich von einem positiven Ergebnisbeitrag. Grundlage für unsere
Erwartungen sind neben den operativen Ergebnisbeiträgen der OMEGA
sich weiter positiv entwickelnde Lizenzerlöse, die sich zum einen aus
dem 2005 gestärkten Produktportfolio und zum anderem durch die
Intensivierung der Vertriebspartnerschaften im europäischen In- und
Ausland ergeben sollten. Aufgrund des zunehmenden Lizenzgeschäfts
sehen wir auch bei den Wartungserlösen einem weiteren Anstieg
entgegen.
Auf der Kostenseite sind wir zuversichtlich, dass die im ersten
Halbjahr angestiegenen Herstellungskosten, die insbesondere aus dem
vermehrten Einsatz von externen Beratern heraus resultieren, sich wie
bereits im 3. Quartal erfolgt, weiter stabilisieren. Weiteres
Einsparpotenzial dürfte auf der Kostenseite allerdings begrenzt sein,
sodass wir 2005 von einer konstanten Entwicklung gegenüber dem
Vorjahr ausgehen.
Primäres Unternehmensziel mit positivem Überschuss in 2005 schon jetzt erreicht
In Summe rechnen wir daher für das Gesamtjahr mit einem
Jahresüberschuss von 0,2 Mio. Euro und sehen somit das primäre Ziel
des Unternehmens realisiert, ein positives Jahresergebnis in 2005 zu
erwirtschaften. Aufgrund des schwachen 1. Halbjahres scheint die
operative Profitabilität auf EBIT-Basis allerdings noch nicht
erreichbar. Dies sollte sich dann aber im folgenden Geschäftsjahr
2006 ändern. Unterstützt wird unsere Erwartung für 2006 neben dem
leicht angestiegenen Auftragseingang (bereinigt um den Zuwachs durch
die OMEGA) um 2,77% auf 6,951 Mio. Euro auch durch die
Branchenprognose der BITKOM sowie aus der erwarteten Umsetzung von
weiteren Synergien aus der OMEGA-Akquisition heraus. Auf Seiten der
Herstellungskosten sind wir für 2006 und die Folgejahre
zuversichtlich, dass sich durch einen überproportionalen Anstieg der
Lizenz- und Wartungsumsätze im Vergleich zum Beratungsgeschäft eine
prozentual geringere Herstellkostenquote einstellen wird.
Weiteres Einsparpotenzial sehen wir darüber hinaus in geringem Umfang
in der Verwaltung, da aufgrund der erfolgten Übernahme der OMEGA in
2005 von Integrationskosten auszugehen ist. Die Aufwendungen für
Forschung und Entwicklung sollten sich dagegen auf einem konstanten
Niveau halten. Einen leichten Anstieg sehen wir bei den Marketing-
und Vertriebsaufwendungen, der auf bereits im aktuellen Geschäftsjahr
eingeleiteten zusätzlichen Anstrengungen beruht. So wird unter
anderem auf eine Intensivierung des Onlinemarketings im Rahmen der
Durchführung von Web-Events oder der Erstellung und Bereitstellung
von Demoversionen gesetzt. Aufgrund dieser Prognose ergibt sich für
2006 ein erwarteter spürbarer Anstieg der EBITDA-Marge von 3% (2005e)
auf 8,8% (2006e). Ausgehend von einer Umsatzsteigerung um 7% rechnen
wir mit einem operativen Ergebnis von 1,18 Mio. Euro.
Fairer Wert je Aktie bei 4,32 Euro
Aufbauend auf den zuvor bewusst konservativ getroffenen Prognosen und
unter Annahme einer 100%-igen Eigenkapitalgewichtung sowie einem WACC
von 11% haben wir in unserem DCF-Modell einen fairen Wert je Aktie in
Höhe von 4,32 Euro als langfristiges Kursziel für 2007 festgestellt.
Dies spiegelt somit eine deutliche Unterbewertung der Aktie wieder.
Gesunde Bilanzrelationen schaffen Potenzial für weitere Übernahmen
Untermauert wird die Attraktivität der USU Software AG derzeit zudem
auch durch eine sehr solide Bilanz. Mit einer Eigenkapitalquote von
aktuell 85% und liquiden Mitteln von 1,55 Euro je Aktie zeigt sich
die Bilanz nach wie vor für mögliche weitere Übernahmen bestens
gerüstet. Zinsbare Verbindlichkeiten sind nicht vorhanden. Das Kurs-
Buchwert-Verhältnis beträgt aktuell 0,86, bereinigt um die komplette
Goodwillposition liegt das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 1,76.
In Summe also ein klarer Kauf, der mit über 30% Kurspotenzial bis
2007 noch einiges an Potenzial für den Investor bietet. Unsere
Einschätzung lautet daher auch weiterhin Kaufen.