USA oder Europa - Fondsmanager setzen verschiedene Schwerpunkte im Portfolio
FRANKFURT (dpa-AFX) - Sollen amerikanische oder Eurowerte im Portfolio übergewichtet werden? Das ist die Frage, über die sich Fondsmanager derzeit Gedanken machen. Eine klare Richtung gibt das US-Investmenthaus Merrill Lynch vor: Die Experten ziehen ihr Land vor und raten, den Schwerpunkt auf US-Werte zu legen. Eine Investition in europäische Anteilsscheine sei ein Risiko, begründen sie. Merrill Lynch kritisiert dabei insbesondere die Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Zinsen unverändert zu lassen.
Olaf Koester von der Fondsgesellschaft Deutscher Investment-Trust (dit) bezieht gegenüber beiden Kontinenten eine neutrale Haltung. Er sieht sowohl in den USA als auch in Europa kurzfristig noch weiteren Konsolidierungsbedarf. Insgesamt sei Amerika allerdings etwas weiter in dieser Entwicklung, erläutert der globale Aktienstratege und Fondsmanager im Gespräch mit dpa-AFX. Während in Europa die eine oder andere Gewinnrevision noch folgen werde und die Konjunkturverlangsamung nicht in den Aktienkursen eingepreist sei, dürfte in den USA das Gröbste überstanden sein. "Die Messlatte für die Gewinnerwartungen der amerikanischen Unternehmen ist nun niedrig genug", sagt Koester. Allzu viele negative Überraschungen werde es wohl nicht mehr geben.
Daher rechnet der Experte mit baldigen Anzeichen für eine Stabilisierung im US-Markt. Unterstützend wirke sich auch die Zinssenkungspolitik der US-Notenbank (Fed) aus. "Wir halten an der Hoffung fest, dass der Fed-Chef Greenspan das seine tun wird, damit die USA nicht nachhaltig in eine Rezession abrutscht und zum Jahresende wieder Fuß fasst", sagte Koester. Den Schlüsselmärkten in Europa kämen wiederum Sondereffekte wie Steuersenkungen zugute. "Das kurbelt den Konsum an", sagt Koester. Daher rechnet er mit keiner rezessiven Entwicklung im Euroland.
"Europa steht volkswirtschaftlich gesehen besser als die USA da, aber insgesamt immer noch schlechter als viele erwarten", sagt dagegen ein Frankfurter Fondsmanager. "Da der Höhenflug in Übersee wesentlich stärker war als im Euroland, wird hier auch der Fall nicht so tief sein." Der Fondsmanager rechnet für 2001 mit einem negativen Abschluss der amerikanischen Kernmärkte wie Dow Jones . "In Europa dürfte die Tendenz plus minus null sein - wenn wir Glück haben."/ms/ne/sk
gr zombi
FRANKFURT (dpa-AFX) - Sollen amerikanische oder Eurowerte im Portfolio übergewichtet werden? Das ist die Frage, über die sich Fondsmanager derzeit Gedanken machen. Eine klare Richtung gibt das US-Investmenthaus Merrill Lynch vor: Die Experten ziehen ihr Land vor und raten, den Schwerpunkt auf US-Werte zu legen. Eine Investition in europäische Anteilsscheine sei ein Risiko, begründen sie. Merrill Lynch kritisiert dabei insbesondere die Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Zinsen unverändert zu lassen.
Olaf Koester von der Fondsgesellschaft Deutscher Investment-Trust (dit) bezieht gegenüber beiden Kontinenten eine neutrale Haltung. Er sieht sowohl in den USA als auch in Europa kurzfristig noch weiteren Konsolidierungsbedarf. Insgesamt sei Amerika allerdings etwas weiter in dieser Entwicklung, erläutert der globale Aktienstratege und Fondsmanager im Gespräch mit dpa-AFX. Während in Europa die eine oder andere Gewinnrevision noch folgen werde und die Konjunkturverlangsamung nicht in den Aktienkursen eingepreist sei, dürfte in den USA das Gröbste überstanden sein. "Die Messlatte für die Gewinnerwartungen der amerikanischen Unternehmen ist nun niedrig genug", sagt Koester. Allzu viele negative Überraschungen werde es wohl nicht mehr geben.
Daher rechnet der Experte mit baldigen Anzeichen für eine Stabilisierung im US-Markt. Unterstützend wirke sich auch die Zinssenkungspolitik der US-Notenbank (Fed) aus. "Wir halten an der Hoffung fest, dass der Fed-Chef Greenspan das seine tun wird, damit die USA nicht nachhaltig in eine Rezession abrutscht und zum Jahresende wieder Fuß fasst", sagte Koester. Den Schlüsselmärkten in Europa kämen wiederum Sondereffekte wie Steuersenkungen zugute. "Das kurbelt den Konsum an", sagt Koester. Daher rechnet er mit keiner rezessiven Entwicklung im Euroland.
"Europa steht volkswirtschaftlich gesehen besser als die USA da, aber insgesamt immer noch schlechter als viele erwarten", sagt dagegen ein Frankfurter Fondsmanager. "Da der Höhenflug in Übersee wesentlich stärker war als im Euroland, wird hier auch der Fall nicht so tief sein." Der Fondsmanager rechnet für 2001 mit einem negativen Abschluss der amerikanischen Kernmärkte wie Dow Jones . "In Europa dürfte die Tendenz plus minus null sein - wenn wir Glück haben."/ms/ne/sk
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