US Schlußbericht

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Nassie:

US Schlußbericht

 
11.03.03 22:26

 New York, 11. Mär (Reuters) - Das diplomatische Tauziehen
innerhalb der UNO um das weitere Vorgehen in der Irak-Krise hat
das Geschäft an der Wall Street am Dienstag belastet. Die
Anleger seien verunsichert und sähen derzeit wenig Grund, sich
zu engagieren, sagten Händler.
Der Standardwerte-Index Dow Jones notierte zum
Handelsschluss 0,6 Prozent im Minus auf rund 7524 Punkten; der
technologielastige Nasdaq-Index verlor 0,5 Prozent auf
1271 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index tendierte
0,8 Prozent schwächer auf 800 Punkten.
Die Unsicherheit über den Zeitpunkt eines möglichen Krieges
gegen Irak und dessen Auswirkungen auf die Konjunkturentwicklung
lasse die Anleger zögern, sagten Börsianer. Jede kleinste
Aufwärtsbewegung werde sofort wieder zu Verkäufen genutzt. "Die
Anleger warten einfach ab und passen ihre Portfolios an", sagte
Bill Punk, Geschäftspartner von Punk Ziegel & Co. "Es sieht so
aus, als gehe das Geld entweder in Anleihen oder es wird
geparkt." Rick Meckler, Präsident der Investmentfirma
LibertyView, sagte: "Gestern gab es substanzielle Verkäufe.
Einige, die denken, der Markt wird nach vorne gehen, wenn die
Probleme in Irak gelöst sind, nutzen das günstige
Einstiegsniveau."
Die USA hatten am Dienstag eine Verlängerung des in ihrem
Resolutionsentwurf vorgesehenen Irak-Ultimatums abgelehnt und
eine Abstimmung im Sicherheitsrat bis zum Ende der Woche
angekündigt. In dem Entwurf wird Irak eine letzte Frist bis zum
17. März gesetzt, den UNO-Abrüstungsforderungen nachzukommen und
einen Krieg noch zu vermeiden. Die sechs in der Irak-Frage noch
unentschlossenen Ratsmitglieder legten dagegen einen
Kompromissvorschlag mit einer Frist von 45 Tagen vor, in denen

Irak die Erfüllung der UNO-Abrüstungsauflagen nachweisen soll.
Die Kriegsängste belasteten nach Händlerangaben die Kurse
der Fluggesellschaften. Die Aktien der Muttergesellschaft von
American Airlines, AMR Corp büßten rund 34 Prozent auf
1,59 Dollar ein. Die finanziell angeschlagene weltgrößte
Fluggesellschaft hatte nach Angaben aus mit der Situation
vertrauten Kreisen Gespräche mit ihren Gläubigern über
Finanzmittel im Volumen von rund zwei Milliarden Dollar
begonnen. Diese Mittel könnten im Falle eines Antrags auf
Gläubigerschutz eingesetzt werden, hieß es weiter. Der
Aktienkurs von Delta Air Lines verlor rund 22,4 Prozent
auf 6,75 Dollar.
Die Aktien des Automobilkonzerns Ford sackten am
Dienstag auf den tiefsten Stand seit mindestens 15 Jahren. Die
Anleger sorgten sich um den Ausblick für den US-Autoabsatz und
die erst angelaufene Umstrukturierung des Konzerns, sagten
Händler. Die Verbraucher seien zudem in ihren
Konsumentscheidungen durch die schwache Konjunktur und die
Irak-Krise zurückhaltend. Der Ford-Aktienkurs fiel um rund 5,6
Prozent auf 6,60 Dollar. Die Aktien von General Motors
gaben rund 2,5 Prozent auf 29,92 Dollar nach.
 Nokia-Aktien legten in New York nach anfänglichen
Kursverlusten 1,8 Prozent auf 12,90 Dollar zu. Der weltgrößte
Handy-Hersteller hatte zuvor seine Gewinn- und Umsatzerwartungen
für das laufende Quartal reduziert.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,4
Milliarden Aktien den Besitzer. 1343 Werte legten zu, 1900 gaben
nach und 203 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei
Umsätzen von 1,22 Milliarden Aktien 1434 im Plus, 1734 im Minus
und fünf unverändert.  
An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen
Staatsanleihen um 3/32 auf 102-15/32. Sie rentierten mit 3,58
Prozent. Die 30-jährigen Bonds schlossen unverändert mit
111-13/32 und hatten eine Rendite von 4,64 Prozent.
Nassie:

Teil 2

 
11.03.03 22:36
Ein schwaches Handelsvolumen charakterisierte heute die Kursentwicklung an der New Yorker Wall Street. Zwar konnte der Dow Jones im Handelsverlauf leichte Zugewinne verzeichnen. Kurz vor dem Schlussgong jedoch zog es den Markt in die Verlustzone. Starke Kursverluste musste dabei sowohl der Transportsektor als auch der Pharmabereich erleiden.
Nach Meinung vieler Händler spiegele die fehlende Nachfrage an den Märkten vor allem die Unsicherheit der Anleger bezüglich der schwachen US-Konjunktur wider. Am Donnerstag würden sie zudem einen neuen Einblick in die Entwicklung des Einzelhandels bekommen. Dann wird der sogenannte „Retail Sales Report“ veröffentlicht.

Zusätzlich für Verwirrung sorgt die für Freitag angesetzte Abstimmung im Weltsicherheitsrat über eine neue Irak-Resolution von Seiten der USA. Da diese voraussichtlich keine Mehrheit findet, wird ein Alleingang der amerikanischen Regierung immer wahrscheinlicher.

Schlussstände:

Dow Jones: 7.524,06 (-0,58%)

NASDAQ Composite: 1.271,47 (-0,54%)

Unternehmensberichte:

Der amerikanische Technologiekonzern Corning Inc. hat seine Prognosen für das erste Fiskalquartal bestätigt. Der CFO des Unternehmens, James Flaws, hat auf einer Investorenkonferenz verkündet, dass Corning weiterhin von einem Verlustausweis im ersten Quartal von 10-50 Mio. Dollar oder 1-4 Cents je Aktie ausgeht. Dies liegt im Rahmen der Analystenschätzungen von einem Verlust von 4 Cents je Aktie. Die Umsätze sollen sich auf 700-730 Mio. Dollar belaufen. Analysten gehen bislang noch von einem Wert von rund 713 Mio. Dollar aus.

Der weltgrößte Chip-Hersteller Intel Corp. teilte mit, dass er im vergangenen Jahr 700 Stellen mehr abgebaut hat als ursprünglich geplant. Demnach hat der Konzern in 2002 insgesamt 4.700 Arbeitsplätze gestrichen, was einer Reduzierung der Belegschaft um 5,6 Prozent entspricht. Ursprünglich sollten nur 4.000 Stellen abgebaut werden. Zum Jahresende 2002 beschäftigte Intel weltweit insgesamt 78.800 Mitarbeiter. Ende 2001 waren noch 83.400 Mitarbeiter beim Chip-Giganten angestellt.

Der amerikanische Computer-Hersteller Dell Computer Corp. berichtete heute, dass er in der vergangenen Woche 140 Mitarbeiter in seiner Produktentwicklungssparte in Texas entlassen habe. Dabei handele es sich um Routine-Maßnahmen im Rahmen der normalen Mitarbeiterfluktuation, wie ein Sprecher des Unternehmens betonte. 30 bis 40 Mitarbeiter hätten aus Gründen der Konsolidierung ihren bisherigen Job verloren. Sie würden allerdings in anderen Positionen des Konzerns weiter beschäftigt werden. Im vergangenen Jahr hatte Dell weltweit rund 4.500 neue Mitarbeiter eingestellt. Ende Januar zählte das Unternehmen 39.100 Beschäftigte.

Der Verteidigungskonzern Northrop Grumman Corp. bestätigte seine Prognosen für 2003 und 2004 von vergangener Woche, die er am morgigen Mittwoch auf der Salomon Smith Barney Global Industrial Manufacturing Conference in New York präsentieren wird. Demnach rechnet der Konzern für 2003 nach wie vor mit einem Gewinn aus dem laufenden Geschäft in Höhe von 3,65-4,15 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 25-26 Mrd. Dollar. Für das Geschäftsjahr 2004 geht Northrop Grumman unverändert von einem Umsatz von 28-29 Mrd. Dollar aus.

FuelCell, ein Hersteller und Entwickler von Brennstoffzellen, meldete heute die Zahlen für das vergangene Quartal. Den Angaben zufolge stieg der Umsatz von 7 Mio. Dollar auf 10,2 Mio. Dollar an. Dieses Umsatzwachstum bezahlte das Unternehmen allerdings mit einem Verlustanstieg. Nach einem Minus von 6 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum lag der Verlust im ersten Quartal bei 16 Mio. Dollar. Dies entspricht -41 Cents je Aktie. Analysten hatten zuvor mit einem Minus von 44 Cents je Aktie und Erlösen von 12,6 Mio. Dollar gerechnet.

Die amerikanische Telefongesellschaft AT&T gab bekannt, dass sie einen Auftrag im Wert von 180 Mio. Dollar von der IRS, der amerikanischen Steuerbehörde, erhalten hat. Für diese soll AT&T die schon bestehende, kostenlose 0800 Nummer betreiben, die von Steuerzahlern für Steuer-Fragen genutzt werden kann. Jährlich wird diese Hotline rund 130 Mio. mal angewählt. Der Deal wurde über 5 Jahre geschlossen und beinhaltet zusätzlich auch andere Dienstleistungen wie Wartung und Überwachung.

McDonald´s, die weltweit größte Fast-Food Kette, meldete heute, dass sie ab morgen in einigen Test-Restaurants in den USA mobiles Internet, sogenanntes Wi-Fi, anbieten wird. Dies bedeutet, dass die Kunden während des Essens über einen Laptop oder PDA auch ins Internet gehen können. McDonald´s bietet in Zusammenhang mit dem Kauf eines Sparmenüs eine Stunde gratis Surfen an. Jede weitere Stunde soll drei Dollar kosten, oder man kauft ein weiteres Sparmenü. Sollte der Service, den McDonald´s zusammen mit Cometa Networks anbietet, erfolgreich sein, sollen bis Jahresende 300 Restaurants mit Wi-Fi ausgestattet werden.
 
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