US-News vom 25.03.2002

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US-News vom 25.03.2002

 
25.03.02 06:08

Light-Zigaretten nicht weniger gefährlich


Philip Morris verurteilt

PORTLAND, 24. März. Ein US-Gericht hat dem Tabakriesen Philip Morris vorgeworfen, die Gesundheitsgefährdung durch Light-Zigaretten zu verharmlosen und zur Zahlung von 150 Millionen Dollar (170 Millionen Euro) verurteilt. Die Geschworen in Portland im Bundesstaat Oregon waren zu dem Schluss gekommen, dass Light-Zigaretten das Gesundheitsrisiko nicht verringern. Philip Morris will gegen das Urteil Berufung einlegen.
Geklagt hatten die Angehörigen der Raucherin Michelle Schwarz, die 1999 im Alter von 53 Jahren an Lungenkrebs gestorben war. Schwarz war aus Gesundheitsgründen auf Zigaretten der Marke Merit umgestiegen, da sie weniger Teer und Nikotin enthalten und von Philip Morris als weniger gesundheitsgefährdend bezeichnet wurden. US-Rechtsexperten zufolge ist dies das erste Urteil in einem Prozess, in dem es um Light-Zigaretten ging.

Die Anklage legte nach eigenen Angaben Beweise vor, dass der größte Tabakkonzern der Welt seit den 60er Jahren wusste, dass Zigaretten mit weniger Teer auch weniger Nikotin enthalten und Raucher deshalb mehr rauchen müssen, um ihren Bedarf zu decken. Dennoch habe er Zigaretten mit geringerem Teergehalt im Vergleich zu normalen Zigaretten unrechtmäßig als gesünderes Produkt vermarktet. (dpa)

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Chartcheck Boeing: Kurzfristige Turbulenzen

 
25.03.02 06:10
Aber mittelfristige Aufwärtsgerade weiter intakt  

Mehr als 11 Prozent legten die Anteile des Luftfahrtgiganten Boeing nach der vergangenen Analyse  zu. Dieser Gewinn, der sich bereits nach neun Börsentagen einstellte, wurde durch die optimistisch stimmende technische Verfassung angedeutet. Mittlerweile musste ein Großteil des Kursanstieges allerdings wieder ab gegeben werden und eine kurzfristige Aufwärtslinie wurde gebrochen. Jetzt ist es wichtig, dass Boeing die mittelfristige Aufwärtsgerade halten kann.

In der Donnerstagssitzung unterbot Boeing die jüngste Aufwärtslinie (schwarz) markant. Nun scheint eine weitere kurzfristige Schwächephase unvermeidbar. Der Test der mittelfristigen Aufwärtslinie (lila) ist wohl schon ausgemachte Sache.

Und von dieser Trendgeraden hängt auch einiges ab. Die derzeit bei 44,70 Dollar verlaufende Aufwärtslinie sollte keinesfalls unterschritten werden. Der Aufwärtsmove seit Ende September wäre damit beendet und auch unter mittelfristigem Horizont ist dann eine Seitwärts- oder Abwärtsphase zu erwarten. Kann die Aufwärtslinie den Angriffen jedoch Paroli bieten, dürften die Boeing-Papiere auch weiter in ihrer dominierenden Aufwärtsbewegung fortfahren.

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Die Markttechnik indiziert im nahen Horizont ebenso einen Rückschlag. Gemäß Trendfilter Aroon und 21er-AMA tendieren die Papiere in einem Seitwärtsmarkt. Dem entsprechend ist auf das Signal des ProjectionOscillators zu hören. Der Kurzfrist-Indikator berechnet ein Verkaufssignal. Ebenso tippt der Trendfolger MACD auf fallende Kurse. Aus den Umsätzen kristallisieren sich keine eindeutigen Tendenzen heraus.

Horizontalen Widerstand erfährt die Aktie bei den Marken von 49,70 Dollar, 51 Dollar, 52,90 Dollar und von 54,90 Dollar. Unterstützung findet sich bei 45,10 Dollar, 42 Dollar, 38,20 Dollar und bei 36 Dollar.

Fazit: Kurzfristig steht vermutlich der Test der mittelfristigen Aufwärtslinie an. Solange diese jedoch intakt ist, darf weiterhin von einer übergeordneten Aufwärtsbewegung ausgegangen werden.

w.o.
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Wirtschaftsprüfer teilen Andersen unter sich auf

 
25.03.02 06:53
Streit zwischen Amerika-Gesellschaft und Regionalfirmen entbrannt. Ernst & Young und PwC haben schon eingekauft

New York - Hinter den Kulissen des krisengeschüttelten amerikanischen Wirtschaftsprüfers Andersen ist ein heftiger Streit über die Zukunft des Unternehmens entbrannt. Noch vor wenigen Tagen schien es, als würde das gesamte Auslandsgeschäft an den Konkurrenten KPMG fallen. Mittlerweile wollen sich aber ganze Andersen-Regionalgesellschaften anderen Wettbewerbern wie dem Marktführer Pricewaterhouse Coopers (PwC) und dem weltweit viertgrößten Wirtschaftsprüfer Ernst & Young anschließen.

Andersen betonte in einem ungewohnt harschen Statement, dass es die Ankündigung einiger Mitgliedsfirmen "bedauere", sich mit anderen Unternehmen als KPMG zusammenzutun. Ein Firmensprecher wurde noch deutlicher: Die internationalen Partner besäßen "nicht die Freiheit, sich der Firma zu entziehen". Die Partner hätten in "finanzieller und anderer Hinsicht" Verpflichtungen gegenüber den übrigen Partnern innerhalb von Andersen Worldwide. Der Berater-Konzern Andersen Worldwide ist die Dachorganisation aller Landesgesellschaften und hat seinen Sitz in Genf. Der Prüfer verfügt über insgesamt 86.000 Mitarbeiter rund um den Globus.

Da die einzelnen Landesgruppen Andersens genossenschaftlich organisiert sind und damit auch weitgehende Befugnisse haben, halten sie offenbar auch den Verkauf oder die Ausgliederung ihres Regionalverbundes für möglich. Die Zerstückelung des einstigen Andersen-Imperiums ging zum Wochenende weiter: Zuletzt erzielte Andersens Vertretung in Neuseeland eine Einigung mit dem Konkurrenten Ernst & Young über die Zusammenlegung des Geschäfts.

Schon jetzt ist deutlich, dass von den "Big Five" der Branche - PwC, Ernst & Young, KPMG, Deloitte Touche Tomatsu und Andersen - nur noch vier übrig bleiben werden. Die Konzentration dieses Bereichs - Pricewaterhouse hatte sich erst vor vier Jahren mit Coopers & Lybrand verbunden - nimmt damit weiter zu. In allen Teilen der Welt, in denen Andersen nun notgedrungen mit einem Partner zusammengeht, wird der Name "Andersen" von den Visitenkarten und Türschildern verschwinden.

Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass sich Andersens Regionalbüros in Hongkong 900 Mitarbeiter und in China 1400 mit PwC verbinden wollen. Bei dem Handel sollen die Firmen, die jeweils auch eigene Klientel haben, zusammengefasst werden, ohne dass dabei ein Kaufpreis entsteht. In Russland hingegen ist eine Fusion zwischen Andersen und Ernst & Young geplant. In Europa halten die jeweiligen Landesgesellschaften offenbar weiter an dem Vorhaben fest, sich mit dem ursprünglichen Fusionspartner KPMG zu vereinen.

Nur in Spanien sollen die Partner auch mit anderen Wettbewerbern verhandeln, heißt es in New York. In Deutschland favorisiert Andersen weiterhin die KPMG; eine Fusion der beiden dort würde es auf einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent bringen. Den hohen Marktanteil wiederum könnte das Bundeskartellamt auf den Plan rufen.

Der amerikanische Bereich "Arthur Andersen LLP" ist von den Verhandlungen indes ausgenommen. Allerdings bemühen sich offenbar Konkurrenzfirmen mit dem Abwerben von Andersen-Mitarbeitern, die in der Branche einen exzellenten Ruf haben. Allerdings verfügen die Mitarbeiter von Andersen über eine "Wettbewerbsklausel" in ihren Verträgen, der zufolge sie bei einem Firmenwechsel ihre Kunden nicht mitnehmen dürfen. Doch wie es in Branchenkreisen heißt, soll diese Regeln abgeschafft werden. Schon in Kürze werde es darüber eine Abstimmung geben.

Arthur Andersen war in den USA im Zusammenhang mit dem Bankrott des texanischen Energiehändlers Enron in eine tiefe Krise geraten. Der Wirtschaftsprüfer musste öffentlich zugeben, dass er Wochen vor dem Aus Enrons tausendfach Akten zerstört hat. Dies hat das amerikanische Justizministerium als "Behinderung der Justiz" gewertet und verklagt deshalb den Prüfer. Der Prozess soll bereits am 6. Mai 2002 eröffnet werden; Andersen weist die Anschuldigungen zurück.

In Amerika hat Andersen zwei weitere Probleme: Zum einen drohen dem Prüfer millionenschwere Schadenersatzklagen, zum anderen laufen der Firma immer mehr Kunden weg. Insgesamt hat Andersen seit Jahresbeginn fast 60 Aufträge an die Konkurrenz verloren. Zuletzt entzogen der Abfallriese Waste Management sowie die Chicago Mercantile Holdings (Mutter der Börse) dem Prüfer das Mandat. In den vergangenen Wochen hatte Andersen bereits Großkunden wie Delta Airlines, FedEx und Merck & Co. verloren
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