US-Markt: Nackenschlag von Bernanke | |
Datum 05.06.2006 - Uhrzeit 22:33 (©GodmodeTrader - www.godmode-trader.de/) | |
Der US-Aktienmarkt blieb auch am Montag unter Druck. Der Abwärtstrend verstärkte sich noch, nachdem sich FED-Chef Ben Bernanke in einer öffentlichen Rede erneut als „Inflations-Falke“ präsentiert hatte. Obwohl, so Bernanke, jetzt eine Abkühlung des Wirtschaftswachstums deutlich feststellbar sei, bewege sich die Inflation immer noch oberhalb eines wünschenswerten Niveaus. Die Marktteilnehmer sollten sich über die Entschlossenheit der Zentralbanker, den Preisanstieg einzudämmen, keine falschen Vorstellungen machen. Am Morgen hatte bereits ein zunächst deutlicher Anstieg bei den Ölnotierungen belastet. Ayatollah Ali Khamenei, das geistliche Oberhaupt des Iran, hatte damit gedroht, dass sein Land eine Energiekrise verursachen könne, falls die USA einen Schritt in die falsche Richtung machen würden. Der ISM-Dienstleistungs-Index, der am Vormittag veröffentlicht worden war, schien das Szenario eines schwächer werdenden Wirtschaftswachstums zu bestätigen. Dieser war im Mai von 63,0 auf 60,1 Prozent, und damit etwas stärker als erwartet, zurückgegangen. Gleichzeitig ergab sich beim Unterindex, der die Preisentwicklung erfasst, ein signifikanter Anstieg von 70,5 auf 77,5 Prozent. Der Dow Jones Index gab vor diesem Hintergrund satte 1,77 Prozent auf 11.048 Zähler ab. Der breitere S&P 500 Index verlor 1,78 Prozent auf 1265 Punkte; der Nasdaq Composite fiel um 2,24 Prozent auf 2169 Stellen. Dabei gaben insbesondere konjunktursensitive Titel und Papiere aus dem Technologiesektor deutlich ab. Hier rutschten etwa Caterpillar um 4,78 Prozent auf 69,33 Dollar ab; die Papiere des Chipherstellers Nvidia verloren 4,2 Prozent auf 22,83 Dollar. Pfizer kamen mit einem Abschlag von 1,03 Prozent noch relativ glimpflich davon. Zuvor hatte ein chinesisches Gericht die Patentrechte des Konzerns für das Potenz-Mittel Viagra bestätigt. Biogen Idec verloren 4,86 Prozent auf 45,39 Dollar. Hier war gemeldet geworden, dass das Präparat „Tysabri“ wieder für den US-Markt zugelassen wird – allerdings unter umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen. Die Aktie des Tysabri-Vermarktungspartners Elan schrammte um 12,96 Prozent nach unten auf 16,52 Dollar. |