klecks1: US-Dollar wird recycelt
15.09.04 06:56
US-Dollar wird "recycelt" |
Von Bill Bonner Keiner hat in den USA während der Wahlkampfveranstaltungen den Mut gehabt, zu sagen, dass das amerikanische Handelsbilanzdefizit den amerikanischen Reichtum verringert ... langsam aber sicher ... und wahrscheinlich irreversibel. Jeden Monat fließt ca. 0,1 % des gesamten Anlagevermögens der Nation nach Asien – darunter Land, Aktien, Geschäfte ... alles. In einem Jahr ist mehr als 1 % davon nach Asien gegangen. Bei diesem Tempo wird in 10 Jahren ein Zehntel davon gegangen sein.
Die asiatischen Produzenten werden jedes Jahr stärker. Die asiatischen Güter werden besser, immer mehr "Hightech". Die asiatischen Arbeiter werden immer ausgebildeter ... und sie werden immer fähiger, wenn es darum geht, Jobs zu verrichten, die die Amerikaner einst selbst verrichtet haben.
Es gibt einige, die denken, dass die US-Regierung etwas tun sollte, um diese Entwicklung zu stoppen. Aber darauf würde ich nicht setzen. Denn die US-Regierung hat ein Interesse an dieser Entwicklung.
Denn was tun die Ausländer mit dem Geld, das sie durch den Verkauf von Gütern an die USA verdienen? Der größte Teil dieser Dollar wird "recycelt", durch den Kauf von US-Staatsanleihen. Damit wird nahezu das gesamte amerikanische Haushaltsdefizit finanziert. Mit anderen Worten: Die amerikanische Bundesregierung ist ein indirekter Profiteur des US-Handelsbilanzdefizits. Sie braucht Geld aus Übersee, um weiterhin so fleißig wie bisher Geld ausgeben zu können.
Der einzige Weg, um eine Rezession abzuwehren, ist das Ausgeben von Geld – Geld, das die amerikanischen Konsumenten und die amerikanische Regierung nicht haben. Sie müssen Milliarden ausgeben – die sie sich natürlich von den Ausländern leihen – um die US-Wirtschaft weiter vorne rumpeln zu lassen.
Und sie rumpelt nach vorne, hin zu einem Abgrund – aber wer wird darauf hinweisen?
Bill Bonner schreibt als US-Korrespondent für den kostenlosen Newsletter "Investor's Daily". www.eklein.de |