i W A T C H . F R E E
- US-BOERSENBRIEF -
4. Jahrgang - Ausgabe 18 (30.04.2004)
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1616-1521
Erscheinungsweise: woechentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)
I N H A L T
01. IWATCH ABSTRACT
02. RUECKBLICK: KURSEINBRUECHE AUF ALLEN MAERKTEN
03. AUSBLICK: ERWARTUNGEN FUER DIE SOMMERMONATE
04. GOOGLE: NUTZEN SIE DIE WEBSEITE, VORSICHT VOR DEM IPO
05. TRADINGIDEEN UND BILANZ
06. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
07. CHARTTECHNIK DOW JONES, NASDAQ & GOLD
08. BROKER- UND HANDELSPLATTFORMEMPFEHLUNGEN
09. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
10. AN-/ABMELDUNG
**************************************************
01. IWATCH ABSTRACT
**************************************************
Liebe Boersenfreunde,
in der heutigen Ausgabe werden Sie einiges lesen, was Sie von
Vermoegensberatern und anderen Zeitschriften nicht erwarten
duerfen: Schuldeingestaendnisse. Die aktuelle Korrektur habe ich
in dieser Intensitaet nicht erwartet, sonst haette ich uns an-
ders darauf vorbereitet.
Wenn man seine Fehler jedoch nicht eingesteht, dann kann man
auch nicht besser werden. Ich denke, dass ich durch das Aufzei-
gen der gemachten Fehler nunmehr fuer die kommenden Wochen bes-
ser geruestet bin als wenn ich versuchen wuerde, Sie mit Durch-
halteparolen und Wischi-Waschi-Erklaerungen ueber die Entwick-
lungen der vergangenen Tage hinwegtaeuschen wuerde.
Aktien, Gold und Rohstoffpreise sind in der abgelaufenen Woche
eingebrochen. Das tut weh, aber die Methode "Kopf in den Sand"
hilft uns da nicht heraus. Ich habe heute einige Aenderungen in
unseren Tradingideen vorgenommen, die uns fuer die naechsten Wo-
chen besser positionieren sollten.
Lang erwartet und endlich da: Der Google-IPO. Lesen Sie im Kapi-
tel 04, warum Sie die Google-Aktien nicht am ersten Handelstag
kaufen sollten.
Beachten Sie die Marken der Charttechnik, die Ihnen Erholungs-
ziele und Unterstuetzungen fuer Dow Jones, Nasdaq und S&P 500
geben, und auch den Goldkurs und den Anleihenmarkt analysieren.
Viel Anregendes bei der Lektuere wuenscht
Stephan Heibel
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02. RUECKBLICK: KURSEINBRUECHE AUF ALLEN MAERKTEN
**************************************************
Index Aenderung z. Aenderung z. 29.04. Aenderung
52/W-Tief 52/W-Hoch Schlusskurs zum 22.04.
Internet 65% -8% 149,56 -4,78%
S&P 500 23% -4% 1.113,89 -2,28%
Nasdaq 36% -9% 1.958,78 -3,65%
Nasdaq-QQQ 32% -9% 35,64 -3,47%
Dow Jones 23% -4% 10.272,27 -1,81%
Gold 13% -10% 386,00 -1,61%
Oel 53% -3% 34,38 2,96%
30-Jahr Anl 29% -3% 5,31 0,12
Volatilitaet 29% -31% 16,6 1,99
Euro-Dollar 11% -7% 1,20 0,00
Uhh, was fuer eine Woche: Nortel, unser bislang bestes Pferd im
Stall, hat seinen CEO gefeuert. Der Kurs brach um 30 % ein. Zum
Glueck hatten wir zu Kursen ueber $5,6 die Haelfte der Position
bereits mit 100 % Gewinn verkauft. Dennoch, nachdem der Kurs
zwischenzeitlich bereits bei $8,5 notierte, ist der Absturz auf
$3,85 mehr als aergerlich. Diesen Rueckschlag hatte Ihr Autor
nicht erwartet, da hatte ich die Situation falsch eingeschaetzt.
Doch damit nicht genug: In dieser Woche hat auch Garmin (GRMN)
sein Quartalsergebnis vorgelegt. Die Gewinnmargen haben leicht
nachgegeben. Fuer Anleger war dies ein Zeichen, um auch diese
Aktien zu verkaufen. Der Kurssturz hier betrug 17 %.
Und als ob das noch nicht genug sei, so kam JDS Uniphase gestern
noch mit einem enttaeuschenden Quartalsergebnis heraus: statt
des erwarteten Break-even wurde ein Verlust vermeldet. Auch das
laufende Quartal werde nach Aussage des Unternehmens noch mit
einem Verlust abgeschlossen werden. JDS Uniphase-Aktien fielen
um 15 %.
Sie koennen mir glauben, dass ich solche Fehleinschaetzungen
nicht mit der Bemerkung abtue, dass ich zu meiner langfristigen
Aussage stehe und das kurzfristige Entwicklungen meiner lang-
fristigen Einschaetzung nicht entgegenstehen. Das ist vermutlich
ein Satz, den Sie regelmaessig von Ihrem Anlageberater in der
Bank hoeren. Ihre Bank darf solche Fehler kaum eingestehen.
Hier im iWatch jedoch werde ich diese Fehler allein mir zu-
schreiben und ich werde Sie nicht mit Durchhalteparolen betaeu-
ben, sondern werde unsere Tradingideen heute kritisch auseinan-
der nehmen mit dem Ziel, das Beste aus der Situation zu machen.
Nach vielen Monaten des Erfolges, den Schwenk von Short zu Long
habe ich im Fruehjahr letzten Jahres rechtzeitig vollzogen und
gegen verfruehte Panikmache durchgehalten, habe ich nun in eini-
gen Aktien den Absprung verpasst.
Wie konnte es zu dieser Fehleinschaetzung kommen?
Die letzten Tage habe ich diese Frage von verschiedenen Seiten
beleuchtet. Meine Antwort lautet: Ich habe mich in den letzten
Monaten immer weiter weg vom Spekulieren und immer staerker zum
Investieren orientiert. Waehrend der Spekulant stets kurzfristi-
ge Schwankungen nutzt und im Falle von Stimmungsaenderungen die
Seite wechselt, konzentriert sich der Investor auf langfristige
Entwicklungen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine langfristigen Einschaet-
zungen nach wie vor stimmen. Allerdings war ich unvorbereitet
fuer die Intensitaet der kurzfristigen Schwankungen.
Bereits vor zwei Jahren habe ich im iWatch begruendet, warum die
Schwankungen immer heftiger ausfallen werden. Nun, wo wir die
heftigen Schwankungen zu spueren bekommen, kann ich also nicht
ueberrascht sein, jedoch unvorbereitet.
Wenn ich einen jaehrlichen oder vielleicht monatlichen Boersen-
brief herausgeben wuerde, dann koennte ich mich eventuell zu-
ruecklehnen und sagen: Solch kurzfristige Verzerrungen interes-
sieren mich nicht. Von einem woechentlichen Boersenbrief duerfen
Sie jedoch eine staerkere Fokussierung auf kurzfristige Schwan-
kungen, auf das Market Timing, erwarten. Sie duerfen also fuer
die naechste Zeit vermehrt spekulative Tradingideen erwarten.
Wie geht es nun weiter?
Neben den langfristigen Trends habe ich in den vergangenen Tagen
verstaerkt kurzfristige Entwicklungen studiert. Das Ergebnis le-
sen Sie heute im Ausblick und insbesondere zu den einzelnen Po-
sitionen im Kapitel Tradingideen und Bilanz.
Was ist sonst noch passiert?
China hat vermeldet, dass es die eigene Wirtschaft vor einer
Ueberhitzung bewahren wolle. Hier koennen Sie das Interview mit
Premier Wen Jiabao nachlesen:
www.forbes.com/markets/newswire/2004/04/28/rtr1350667.html
Sie muessen nicht Chinesisch verstehen, Englisch hilft jedoch.
Nachdem in den letzten Monaten die Investmentwelt im Glauben,
dass alle Rohstoffnachfrage von China ausgehe, Rohstoffpreise in
den Himmel jubelte, hat Sie nun, nach dieser Ankuendigung Chi-
nas, Rohstoffpreise in den Keller gepruegelt.
Als ob nur China fuer die weltweit angezogene Rohstoffnachfrage
verantwortlich sei. Nicht zu vergessen ist der US-Dollarverfall,
der den Anstieg der Rohstoffpreise weiter angeheizt hat. Nachdem
der US-Dollar in den letzten Wochen erstaunlich stark notierte,
sind entsprechend die Rohstoffpreise nun unter Druck.
Herausragende Quartalsmeldungen, wie die von General Motors (GM)
und Boeing (BA) konnten nur fuer voruebergehende Erholungen sor-
gen. Der Verkaufsdruck stieg weiter an, nach kurzer Pause pur-
zelten die Kurse weiter abwaerts.
Manchmal muss man die Augen weg von den Ereignissen auf Dinge
richten, die eben nicht passieren, um die Stimmung der Boerse
besser zu verstehen. Comcast (CMCSA) hatte ein Uebernahmeangebot
fuer Walt Disney (DIS) abgegeben. Disney wuerdigte dieses Ange-
bot keines Blickes und praktizierte Business as usual. Nach dem
Uebernahmeangebot im Februar war der Kurs von Disney von $24 auf
$28 gesprungen, in der Hoffnung, dass Comcast sein Angebot von
$24 je Aktie aufbessern wuerde.
Dies geschah jedoch nicht. Comcast hatte wohl kalkuliert, wie
viel es fuer Disney zu zahlen bereit gewesen waere. Der Kurs von
Disney ist seither wieder auf $24 zurueckgefallen. Der Kurs von
Comcast befindet sich wieder auf dem Weg auf das Niveau von vor
dem Angebot bei $33, nachdem es im Verlauf der letzten Wochen
schon unter $28 gefallen war.
Diese nicht stattgefundene Uebernahme zeigt, dass Unternehmens-
bewertungen noch zu hoch fuer Uebernahmen sind. In diese Kerbe
schlaegt auch die Uebernahme von Aventis durch Sanofi. Warum
kauft Sanofi kein US-Unternehmen? Derer gibt es doch wesentlich
mehr als europaeische. Und nach dem US-Dollarverfall der letzten
Monate sollten diese Unternehmen fuer einen Europaeer doch ein
Schnaeppchen sein... oder ist der US-Dollar noch nicht weit ge-
nug gefallen? Sind die Aktienkurse parallel zu stark angestie-
gen?
Zum dritten Mal in Folge weist die US-Wirtschaft ein starkes
Quartalswachstum aus: Mit 4,2 % wurden die Erwartungen zwar
nicht ganz erreicht, dennoch spricht dieses starke Wachstum fuer
eine drohende Inflation. Nach anfaenglicher Genugtuung ueber
dies positive Wirtschaftswachstum fuehrten aufkommende Inflati-
onsaengste auf dem Boersenparkett zu weiteren Kursverlusten.
Somit fielen in dieser Woche nicht nur Technologieaktien, son-
dern auch Rohstoffpreise und infolge dessen auch die entspre-
chenden Aktien. Und auch die Unze Gold rutschte tiefer und zog
die Aktienkurse von Goldminenbetreibern mit hinunter.
Ist der Boden nun erreicht? Oder haben wir nun, frei nach der
Boersenweisheit "Sell in May and go away" (Verkaufe im Mai und
kehre der Boerse den Ruecken) nun noch einige Monate mit weiter
fallenden Kursen zu rechnen?
Mehr dazu im naechsten Kapitel.
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03. AUSBLICK: ERWARTUNGEN FUER DIE SOMMERMONATE
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des iWatch.Pro
vorbehalten. Bitte haben Sie Verstaendnis dafuer, aber ohne
eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Service nicht
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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die
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US-Boersenbriefes iWatch.Pro
Stephan Heibel
Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge
verstaendlich darzustellen koennen Sie sich mit diesem
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Schlußfolgerungen und Empfehlungen erfahren moechten,
dann sollten Sie sich einmal um den iWatch.Pro kuemmern.
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04. GOOGLE: NUTZEN SIE DIE WEBSEITE, VORSICHT VOR DEM IPO
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So, seit gestern Abend ist die Katze aus dem Sack: Das streng
gehuetete Geheimnis von Google, wie viel das Unternehmen ver-
dient, und in welchen Bereichen gar Verluste erwirtschaftet wer-
den, ist seit gestern Abend gelueftet. Google geht an die Boerse
und hat im Rahmen der Veroeffentlichungspflicht seine Bilanzen
offengelegt.
Bereits seit Monaten wartet die Boersenwelt auf diesen Boersen-
gang. Das junge Unternehmen hat es mit Privatinvestments zur
groessten Suchmaschine der Welt gebracht und stellt mit einem
IPO-Volumen von $2,7 Mrd. den fuenftgroessten IPO der Geschichte
dar.
Wie koennen Sie davon profitieren?
Nun, wenn Sie ein Depot bei den beiden Hauptemittenten, Morgan
Stanley und Credit Suisse First Boston, haben, dann sollten Sie
unbedingt versuchen, Aktien zum Emissionspreis zugeteilt zu be-
kommen. Denn meiner Erwartung nach wird die Erstnotierung um ei-
niges ueber dem Emissionspreis liegen.
Rechnen Sie aber damit, dass Sie dann als Antwort zu hoeren be-
kommen: "Ich gebe Ihnen ein paar Google-Aktien, wenn Sie gleich-
zeitig auch Shopping.com (CSFB) oder 51Jobs.com (Morgan Stanley)
zeichnen." Diese beiden Internet-IPOs werden naemlich in den
naechsten Wochen folgen und sind bei weitem nicht so populaer,
wie Google.
Wenn sie jedoch nicht zum erlauchten Kreis gehoeren, dem ein
solches Angebot unterbreitet wird, dann lassen Sie vorerst die
Finger von Google. Meist faellt der Aktienkurs nach dem Eroeff-
nungstag deutlich ab.
Lassen Sie mich ein paar Dinge erklaeren, damit Sie verstehen,
wie ein IPO (Initial Public Offering - Boersengang) vonstatten
geht:
Sergey Brian und Larry Page haben Google Mitte der neunziger
Jahre gegruendet und mit Hilfe finanzieller Mittel von Privatin-
vestoren zur groessten Suchmaschine im Internet gemacht.
Nun wollen sowohl die beiden Gruender als auch die Privatinves-
toren, nachdem sie viel Arbeit und Schweiss und auch Geld in
dieses Unternehmen gesteckt haben, Kasse machen. Sie bieten An-
teile (Aktien) des inzwischen hochprofitablen Unternehmens ueber
die Boerse an.
Da jedoch niemand so recht weiss, wie viel das Unternehmen
Google wert ist, laesst man die Interessenten Angebote machen.
Aus den eingehenden Angeboten wird dann eine Anzahl an Aktien
und ein Emissionspreis fuer den Boersengang bestimmt.
Nehmen wir einmal an, Google schaetzt seinen eigenen Wert auf
$25 Mrd. und gibt 10 % seines Unternehmenswertes in Form von 125
Mio. Aktien aus. Jede dieser 125 Mio. Aktien wuerde dann einem
Wert von $20 entsprechen (20 x 125 Mio. = 2,5 Mrd. = 10 % des
geschaetzten Wertes von Google). Interessenten koennen nun in
Form einer Auktion ihre Zahlungsbereitschaft fuer die Google-Ak-
tien preisgeben. Diejenigen, die am meisten zu zahlen bereit
sind, erhalten dann Aktien.
Google wird sich mit Yahoo! vergleichen lassen muessen: Yahoo!
ist das Internetunternehmen Nummer 1 an der Boerse, diesen Platz
muss Google Yahoo! erst einmal streitig machen.
Yahoo! setzte in den vergangenen zwoelf Monaten $2 Mrd., Google
knapp $1 Mrd. um. Yahoo! wird derzeit mit $36 Mrd. Boersenkapi-
talisierung bewertet. Sollte Google etwa nur $18 Mrd. wert sein?
Ersten Analysen zufolge, wie gesagt, die Zahlen von Google sind
erst seit gestern Abend verfuegbar, ist Google jedoch profitab-
ler als Yahoo!. Die Profitmarge von Yahoo! liegt bei 14 %, die
von Google bei 16 %. Auch im Wachstum hat Google die Nase vorn:
Waehrend Yahoo! zuletzt den Umsatz um 55 % steigern konnte, hat
Google ein Umsatzwachstum von 177 % zu verzeichnen. Damit steigt
also wieder der Wert von Google.
Wachstum und Profitabilitaet sind attraktiv und fuehren meist zu
einer deutlichen Hoeherbewertung als reine Umsatzvergleiche. Ich
koennte mir daher also vorstellen, dass Google auch eine Boer-
senkapitalisierung erreichen koennte, die ueber der von Yahoo!
liegt.
Bevor Sie jedoch nun hastig Ihre Kauforder ausfuellen, machen
Sie sich den Unterschied zwischen "Emissionspreis" und "Eroeff-
nungskurs" bewusst: Nach meiner obigen Faustrechnung (wie ge-
sagt, die Zahlen sind noch nicht bekannt und ich habe in der
obigen Beispielrechnung einfach einmal ein paar eigene Annahmen
gemacht) wuerde die Aktie von Google zu $20 emittiert werden.
Der "Emissionspreis", der Preis also, zu dem Sie die Aktien di-
rekt von Morgan Stanley oder CSFB beziehen koennten, laege nach
dieser Rechnung bei $20.
Am ersten Handelstag, am ersten Tag also, an dem diese Aktien
oeffentlich ueber die Boerse gehandelt werden koennen, werden
Heerscharen von Fondsmanagern, die eine Google-Aktie im Portfo-
lio haben muessen (schon allein aufgrund der Groesse und der
Wachstumsrate darf Google in einigen Wachstumsfonds nicht feh-
len) kaufen. Weiterhin gibt es stets eine Anzahl, und bei Google
wird diese Anzahl gross sein, von Idealisten. Google-Nutzer, die
ueber ihre Bank keine Aktien zum Emissionspreis erhielten, wer-
den schlimmstenfalls unlimitierte Kauforders aufgeben und werden
somit, aufgrund der grossen Nachfrage bei geringem Angebot, den
ersten Aktienkurs der Google-Aktien ungebremst in die Hoehe
treiben.
Dadurch kann es durchaus passieren, dass die Aktien beispiels-
weise zu einem Kurs von $40 eroeffnen also dem Doppelten dessen,
was urspruenglich als Unternehmenswert angenommen wurde. Google
haette dann eine Marktkapitalisierung von $50 Mrd.
Aber verwechseln Sie dies bitte nicht damit, dass Anleger glau-
ben, Google sei $50 Mrd. wert. Ein solcher Aktienkurs spiegelt
wieder einmal lediglich den Schiefstand zwischen Angebot und
Nachfrage wider.
Wer zu diesem Kurs kauft, der wird in den folgenden Tagen sehen,
wie schrittweise weitere Aktien in den Markt gegeben werden, bis
die unersaettliche Nachfrage von Kaeufern ohne Kurslimit durch
Verkaeufer befriedigt wurde, die sich ihre Haende reiben und
denken, "na, diese Aktien kaufe ich spaeter zu niedrigeren Kur-
sen zurueck".
Dieses Muster hat bei den drei anderen grossen Internet-IPOs
ebenfalls stattgefunden: Amazon (AMZN), Yahoo! (YHOO) und eBay
(EBAY) haben alle am Tag des Boersengangs einen maechtigen Auf-
schlag zum Emissionspreis verzeichnen koennen. In den folgenden
Tagen und Wochen fielen bei allen Dreien die Kurse nochmals um
mindestens die Haelfte ab. Bei Google wird es wohl kaum anders
sein.
Fazit: Versuchen Sie, Google-Aktien zum Emissionspreis ueber
Morgan Stanley und CSFB zu bekommen. Verkaufen Sie diese am ers-
ten Handelstag. Kaufen Sie Google nicht am ersten Tag, sondern
erst, wenn sich die erste Aufregung gelegt hat.
Leerverkaeufe in neu notierten Aktien sind erst nach einigen Wo-
chen moeglich...leider.
Seit einigen Monaten habe ich darauf hingewiesen, dass im Rahmen
des Google-IPOs ein neuer Internethype entstehen und die Kurse
von einigen Internetaktien in die Hoehe treiben koennte.
Es gibt einige Unternehmen, die einen massgeblichen Teil ihrer
Umsaetze ueber Partnerschaften mit Google generieren. Anleger
interessiert, ob diese Partnerschaften fuer beide Seiten profi-
tabel sind oder ob Google im Rahmen des Kampfes um Marktanteile
bestimmten Partnern bessere Margen zugesteht als eigentlich ge-
rechtfertigt.
Die Katze ist nun aus dem Sack: Google zahlt an einige Partner
ueber 100 % dessen, was durch diese Partner an eigenen Umsaetzen
generiert wird. Es werden also tatsaechlich einige Partner durch
uebergrosse Praemien gelockt.
AskJeeves (ASKJ), der Butler, der Suchanfragen nicht mit allen
unsinnigen Webseiten beantwortet, sondern versucht, Fragen zu
verstehen und sinnvolle Antworten zu geben, generiert ca. 70 %
seiner Umsaetze ueber Google. Erst vor kurzem hat AskJeeves von
Yahoo!s "Ouverture" zu Googles "AdWords" gewechselt. Es war un-
klar, ob Googles Angebot besser war als das von Yahoo!, weil
Google einen Weg gefunden hat, mit dem beide Unternehmen staer-
ker vom Internet profitieren koennten oder ob Google die Part-
nerschaft subventioniert. Die gestern veroeffentlichten Zahlen
sprechen eher fuer letztere Moeglichkeit.
In Erwartung von Google-Zahlen war der Aktienkurs von AskJeeves
deutlich angestiegen (von $37 auf $44). Ich vermute, dass der
Kurs in den naechsten Tagen deutlich unter Druck geraten wird,
da nun die Abhaengigkeit von Google bekannt wurde. Idee:
AskJeeves Shorten.
Aehnliches, jedoch in geringerem Ausmass, gilt fuer Infospace
(INSP), Cnet (CNET) und AOL (TWX). Auch der naechste IPO, Shop-
ping.com (SHOP) haengt mit 40 % am Nabel von Google.
Was einen Short in anderen Internetaktien unterstuetzen koennte,
ist der Umstand, dass Fonds Platz schaffen muessen fuer Google.
Ein Internet- oder Wachstumsfonds, der bislang eine saubere
Struktur mit eBay, Yahoo und Amazon, vielleicht noch mit einigen
kleineren Internetaktien, geschaffen hat, der muss nun Platz
schaffen fuer Google, indem er von allen anderen Aktien ein
bisschen verkauft.
Hype gegen Ernuechterung: Allein aufgrund der Tatsache, dass
Google nunmehr zugegeben hat, an bestimmte Partner ueber 100 %
des ueber sie generierten Umsatzes auszuschuetten, sollte fuer
eine Ernuechterung sorgen. Was gut ist fuer Google, ist nicht
gleichzeitig gut fuer die gesamte Internetwelt. Es gibt nicht
ein neues Modell, dass hoehere Gewinne verspricht.
Wir trennen uns also von den Internetaktien und ueben uns in
einem kleinen Short.
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05. TRADINGIDEEN UND BILANZ
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BILANZ:
Die drei schlechtesten abgeschlossenen Tradinideen waren:
General Motors (GM) -10,70 % in 4 Wochen
JetBlue (JBLU) -8,93 % in 4 Wochen
Maverick Tubes (MVK) -8,33 % in 2 Wochen
Die drei besten abgeschlossenen Tradingideen waren:
Netflix (NFLX) + 60,8 % in 18 Wochen
E*Trade (ET) + 60 % in 40 Wochen
Yahoo! (YHOO) + 39,5 % in 12 Wochen
Diese Woche hat, wie bereits weiter oben angekuendigt,
ziemlich in unserem Portfolio gewuetet. Derzeit liegt
die Haelfte unserer 26 Tradingideen im Minus, die
Buchgewinne der anderen Werte sind kraeftig geschmolzen.
Trotz des Kurseinbruchs rangiert Nortel noch immer in der
Spitzengruppe. Hier die drei Spitzenreiter unserer offenen
Positionen:
Midway Games (MWY) + 68 %
Wheaton River (WHT) + 42 %
Nortel (NT) + 37 %
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06. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
**************************************************
Die Periode der Quartalsergebnisse flaut naechste Woche ab.
Einige heiss ersehnte Berichte wie die von MetLife, Tyco und
Teva Pharmaceuticals stehen jedoch noch aus. Den volkswirt-
schaftlichen Kalender diktiert naechste Woche das FOMC Treffen
und die Entscheidung der Fed ueber eine Zinserhoehung.
UNTERNEHMEN TICKER ERWARTUNG TERMIN
InterActiveCorp IACI 0,16 03/05/04
MetLife Inc. MET 0,75 03/05/04
Clear Channel Communic CCU 0,14 04/05/04
Emerson Electric EMR 0,67 04/05/04
Northrop Grumman NOC 1,21 04/05/04
Prudential Financial, PRU 0,73 04/05/04
Teva Pharmaceutical TEVA 0,58 04/05/04
Tyco International TYC 0,36 04/05/04
BHP Billiton Ltd BHP N/A 05/05/04
Credit Suisse Group CSR N/A 05/05/04
CVS Corporation CVS 0,56 05/05/04
EchoStar Communication DISH 0,18 06/05/04
NTT DoCoMo DCM N/A 07/05/04
Total TOT 2,05 07/05/04
Wie oben erwaehnt werden die Marktgeschehnisse naechste Woche
wohl durch den Dienstag und das Treffen der FOMC bestimmt.
Unabhaengig davon, ob die Zinsen erhoeht werden oder nicht, wird
der Markt auf den Tenor in dem Treffen reagieren. Daneben wird
es am Freitag bei den Arbeitsmarktdaten fuer den April interes-
sant.
BERICHT ERWARTUNG TERMIN
ISM Index (Apr) 62,7 03/05/04
Fabrik Einkaeufe (Maer) 1,90% 04/05/04
FOMC Treffen - 04/05/04
Neuantraege auf Arbeitslosenhilfe 01 NA 06/05/04
Durchschnittliche Arbeitswoche (Apr) 33,8 07/05/04
Stundenloehne (Apr) 0,20% 07/05/04
Nicht-landwirtschaftliche Loehne (Apr) 175K 07/05/04
Arbeitslosenquote (Apr) 5,70% 07/05/04
Lagerbestaende des Grosshandels (Mar) 0,50% 07/05/04
Konsumentenkredite (Mar) $7,0B 07/05/04
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07. CHARTTECHNIK DOW JONES, NASDAQ & GOLD
**************************************************
Index Aenderung z. Aenderung z. 29.04. Aenderung
52/W-Tief 52/W-Hoch Schlusskurs zum 22.04.
Internet 65% -8% 149,56 -4,78%
S&P 500 23% -4% 1,113,89 -2,28%
Nasdaq 36% -9% 1,958,78 -3,65%
Nasdaq-QQQ 32% -9% 35,64 -3,47%
Dow Jones 23% -4% 10,272,27 -1,81%
Gold 13% -10% 386,00 -1,61%
Oel 53% -3% 34,38 2,96%
30-Jahr Anl 29% -3% 5,31 0,12
Volatilitaet 29% -31% 16,6 1,99
Euro-Dollar 11% -7% 1,20 0,00
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Eine erfolgreiche Boersenwoche,
take share
Stephan Heibel
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Gruß Steinhauer
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Internet 65% -8% 149,56 -4,78%
S&P 500 23% -4% 1.113,89 -2,28%
Nasdaq 36% -9% 1.958,78 -3,65%
Nasdaq-QQQ 32% -9% 35,64 -3,47%
Dow Jones 23% -4% 10.272,27 -1,81%
Gold 13% -10% 386,00 -1,61%
Oel 53% -3% 34,38 2,96%
30-Jahr Anl 29% -3% 5,31 0,12
Volatilitaet 29% -31% 16,6 1,99
Euro-Dollar 11% -7% 1,20 0,00
Uhh, was fuer eine Woche: Nortel, unser bislang bestes Pferd im
Stall, hat seinen CEO gefeuert. Der Kurs brach um 30 % ein. Zum
Glueck hatten wir zu Kursen ueber $5,6 die Haelfte der Position
bereits mit 100 % Gewinn verkauft. Dennoch, nachdem der Kurs
zwischenzeitlich bereits bei $8,5 notierte, ist der Absturz auf
$3,85 mehr als aergerlich. Diesen Rueckschlag hatte Ihr Autor
nicht erwartet, da hatte ich die Situation falsch eingeschaetzt.
Doch damit nicht genug: In dieser Woche hat auch Garmin (GRMN)
sein Quartalsergebnis vorgelegt. Die Gewinnmargen haben leicht
nachgegeben. Fuer Anleger war dies ein Zeichen, um auch diese
Aktien zu verkaufen. Der Kurssturz hier betrug 17 %.
Und als ob das noch nicht genug sei, so kam JDS Uniphase gestern
noch mit einem enttaeuschenden Quartalsergebnis heraus: statt
des erwarteten Break-even wurde ein Verlust vermeldet. Auch das
laufende Quartal werde nach Aussage des Unternehmens noch mit
einem Verlust abgeschlossen werden. JDS Uniphase-Aktien fielen
um 15 %.
Sie koennen mir glauben, dass ich solche Fehleinschaetzungen
nicht mit der Bemerkung abtue, dass ich zu meiner langfristigen
Aussage stehe und das kurzfristige Entwicklungen meiner lang-
fristigen Einschaetzung nicht entgegenstehen. Das ist vermutlich
ein Satz, den Sie regelmaessig von Ihrem Anlageberater in der
Bank hoeren. Ihre Bank darf solche Fehler kaum eingestehen.
Hier im iWatch jedoch werde ich diese Fehler allein mir zu-
schreiben und ich werde Sie nicht mit Durchhalteparolen betaeu-
ben, sondern werde unsere Tradingideen heute kritisch auseinan-
der nehmen mit dem Ziel, das Beste aus der Situation zu machen.
Nach vielen Monaten des Erfolges, den Schwenk von Short zu Long
habe ich im Fruehjahr letzten Jahres rechtzeitig vollzogen und
gegen verfruehte Panikmache durchgehalten, habe ich nun in eini-
gen Aktien den Absprung verpasst.
Wie konnte es zu dieser Fehleinschaetzung kommen?
Die letzten Tage habe ich diese Frage von verschiedenen Seiten
beleuchtet. Meine Antwort lautet: Ich habe mich in den letzten
Monaten immer weiter weg vom Spekulieren und immer staerker zum
Investieren orientiert. Waehrend der Spekulant stets kurzfristi-
ge Schwankungen nutzt und im Falle von Stimmungsaenderungen die
Seite wechselt, konzentriert sich der Investor auf langfristige
Entwicklungen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine langfristigen Einschaet-
zungen nach wie vor stimmen. Allerdings war ich unvorbereitet
fuer die Intensitaet der kurzfristigen Schwankungen.
Bereits vor zwei Jahren habe ich im iWatch begruendet, warum die
Schwankungen immer heftiger ausfallen werden. Nun, wo wir die
heftigen Schwankungen zu spueren bekommen, kann ich also nicht
ueberrascht sein, jedoch unvorbereitet.
Wenn ich einen jaehrlichen oder vielleicht monatlichen Boersen-
brief herausgeben wuerde, dann koennte ich mich eventuell zu-
ruecklehnen und sagen: Solch kurzfristige Verzerrungen interes-
sieren mich nicht. Von einem woechentlichen Boersenbrief duerfen
Sie jedoch eine staerkere Fokussierung auf kurzfristige Schwan-
kungen, auf das Market Timing, erwarten. Sie duerfen also fuer
die naechste Zeit vermehrt spekulative Tradingideen erwarten.
Wie geht es nun weiter?
Neben den langfristigen Trends habe ich in den vergangenen Tagen
verstaerkt kurzfristige Entwicklungen studiert. Das Ergebnis le-
sen Sie heute im Ausblick und insbesondere zu den einzelnen Po-
sitionen im Kapitel Tradingideen und Bilanz.
Was ist sonst noch passiert?
China hat vermeldet, dass es die eigene Wirtschaft vor einer
Ueberhitzung bewahren wolle. Hier koennen Sie das Interview mit
Premier Wen Jiabao nachlesen:
www.forbes.com/markets/newswire/2004/04/28/rtr1350667.html
Sie muessen nicht Chinesisch verstehen, Englisch hilft jedoch.
Nachdem in den letzten Monaten die Investmentwelt im Glauben,
dass alle Rohstoffnachfrage von China ausgehe, Rohstoffpreise in
den Himmel jubelte, hat Sie nun, nach dieser Ankuendigung Chi-
nas, Rohstoffpreise in den Keller gepruegelt.
Als ob nur China fuer die weltweit angezogene Rohstoffnachfrage
verantwortlich sei. Nicht zu vergessen ist der US-Dollarverfall,
der den Anstieg der Rohstoffpreise weiter angeheizt hat. Nachdem
der US-Dollar in den letzten Wochen erstaunlich stark notierte,
sind entsprechend die Rohstoffpreise nun unter Druck.
Herausragende Quartalsmeldungen, wie die von General Motors (GM)
und Boeing (BA) konnten nur fuer voruebergehende Erholungen sor-
gen. Der Verkaufsdruck stieg weiter an, nach kurzer Pause pur-
zelten die Kurse weiter abwaerts.
Manchmal muss man die Augen weg von den Ereignissen auf Dinge
richten, die eben nicht passieren, um die Stimmung der Boerse
besser zu verstehen. Comcast (CMCSA) hatte ein Uebernahmeangebot
fuer Walt Disney (DIS) abgegeben. Disney wuerdigte dieses Ange-
bot keines Blickes und praktizierte Business as usual. Nach dem
Uebernahmeangebot im Februar war der Kurs von Disney von $24 auf
$28 gesprungen, in der Hoffnung, dass Comcast sein Angebot von
$24 je Aktie aufbessern wuerde.
Dies geschah jedoch nicht. Comcast hatte wohl kalkuliert, wie
viel es fuer Disney zu zahlen bereit gewesen waere. Der Kurs von
Disney ist seither wieder auf $24 zurueckgefallen. Der Kurs von
Comcast befindet sich wieder auf dem Weg auf das Niveau von vor
dem Angebot bei $33, nachdem es im Verlauf der letzten Wochen
schon unter $28 gefallen war.
Diese nicht stattgefundene Uebernahme zeigt, dass Unternehmens-
bewertungen noch zu hoch fuer Uebernahmen sind. In diese Kerbe
schlaegt auch die Uebernahme von Aventis durch Sanofi. Warum
kauft Sanofi kein US-Unternehmen? Derer gibt es doch wesentlich
mehr als europaeische. Und nach dem US-Dollarverfall der letzten
Monate sollten diese Unternehmen fuer einen Europaeer doch ein
Schnaeppchen sein... oder ist der US-Dollar noch nicht weit ge-
nug gefallen? Sind die Aktienkurse parallel zu stark angestie-
gen?
Zum dritten Mal in Folge weist die US-Wirtschaft ein starkes
Quartalswachstum aus: Mit 4,2 % wurden die Erwartungen zwar
nicht ganz erreicht, dennoch spricht dieses starke Wachstum fuer
eine drohende Inflation. Nach anfaenglicher Genugtuung ueber
dies positive Wirtschaftswachstum fuehrten aufkommende Inflati-
onsaengste auf dem Boersenparkett zu weiteren Kursverlusten.
Somit fielen in dieser Woche nicht nur Technologieaktien, son-
dern auch Rohstoffpreise und infolge dessen auch die entspre-
chenden Aktien. Und auch die Unze Gold rutschte tiefer und zog
die Aktienkurse von Goldminenbetreibern mit hinunter.
Ist der Boden nun erreicht? Oder haben wir nun, frei nach der
Boersenweisheit "Sell in May and go away" (Verkaufe im Mai und
kehre der Boerse den Ruecken) nun noch einige Monate mit weiter
fallenden Kursen zu rechnen?
Mehr dazu im naechsten Kapitel.
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03. AUSBLICK: ERWARTUNGEN FUER DIE SOMMERMONATE
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des iWatch.Pro
vorbehalten. Bitte haben Sie Verstaendnis dafuer, aber ohne
eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Service nicht
aufrecht erhalten.
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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die
Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem
täglichen Medienrummel trennen kann, wie den Autor des
US-Boersenbriefes iWatch.Pro
Stephan Heibel
Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge
verstaendlich darzustellen koennen Sie sich mit diesem
iWatch.Free ueberzeugen. Wenn Sie allerdings seine
Schlußfolgerungen und Empfehlungen erfahren moechten,
dann sollten Sie sich einmal um den iWatch.Pro kuemmern.
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04. GOOGLE: NUTZEN SIE DIE WEBSEITE, VORSICHT VOR DEM IPO
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So, seit gestern Abend ist die Katze aus dem Sack: Das streng
gehuetete Geheimnis von Google, wie viel das Unternehmen ver-
dient, und in welchen Bereichen gar Verluste erwirtschaftet wer-
den, ist seit gestern Abend gelueftet. Google geht an die Boerse
und hat im Rahmen der Veroeffentlichungspflicht seine Bilanzen
offengelegt.
Bereits seit Monaten wartet die Boersenwelt auf diesen Boersen-
gang. Das junge Unternehmen hat es mit Privatinvestments zur
groessten Suchmaschine der Welt gebracht und stellt mit einem
IPO-Volumen von $2,7 Mrd. den fuenftgroessten IPO der Geschichte
dar.
Wie koennen Sie davon profitieren?
Nun, wenn Sie ein Depot bei den beiden Hauptemittenten, Morgan
Stanley und Credit Suisse First Boston, haben, dann sollten Sie
unbedingt versuchen, Aktien zum Emissionspreis zugeteilt zu be-
kommen. Denn meiner Erwartung nach wird die Erstnotierung um ei-
niges ueber dem Emissionspreis liegen.
Rechnen Sie aber damit, dass Sie dann als Antwort zu hoeren be-
kommen: "Ich gebe Ihnen ein paar Google-Aktien, wenn Sie gleich-
zeitig auch Shopping.com (CSFB) oder 51Jobs.com (Morgan Stanley)
zeichnen." Diese beiden Internet-IPOs werden naemlich in den
naechsten Wochen folgen und sind bei weitem nicht so populaer,
wie Google.
Wenn sie jedoch nicht zum erlauchten Kreis gehoeren, dem ein
solches Angebot unterbreitet wird, dann lassen Sie vorerst die
Finger von Google. Meist faellt der Aktienkurs nach dem Eroeff-
nungstag deutlich ab.
Lassen Sie mich ein paar Dinge erklaeren, damit Sie verstehen,
wie ein IPO (Initial Public Offering - Boersengang) vonstatten
geht:
Sergey Brian und Larry Page haben Google Mitte der neunziger
Jahre gegruendet und mit Hilfe finanzieller Mittel von Privatin-
vestoren zur groessten Suchmaschine im Internet gemacht.
Nun wollen sowohl die beiden Gruender als auch die Privatinves-
toren, nachdem sie viel Arbeit und Schweiss und auch Geld in
dieses Unternehmen gesteckt haben, Kasse machen. Sie bieten An-
teile (Aktien) des inzwischen hochprofitablen Unternehmens ueber
die Boerse an.
Da jedoch niemand so recht weiss, wie viel das Unternehmen
Google wert ist, laesst man die Interessenten Angebote machen.
Aus den eingehenden Angeboten wird dann eine Anzahl an Aktien
und ein Emissionspreis fuer den Boersengang bestimmt.
Nehmen wir einmal an, Google schaetzt seinen eigenen Wert auf
$25 Mrd. und gibt 10 % seines Unternehmenswertes in Form von 125
Mio. Aktien aus. Jede dieser 125 Mio. Aktien wuerde dann einem
Wert von $20 entsprechen (20 x 125 Mio. = 2,5 Mrd. = 10 % des
geschaetzten Wertes von Google). Interessenten koennen nun in
Form einer Auktion ihre Zahlungsbereitschaft fuer die Google-Ak-
tien preisgeben. Diejenigen, die am meisten zu zahlen bereit
sind, erhalten dann Aktien.
Google wird sich mit Yahoo! vergleichen lassen muessen: Yahoo!
ist das Internetunternehmen Nummer 1 an der Boerse, diesen Platz
muss Google Yahoo! erst einmal streitig machen.
Yahoo! setzte in den vergangenen zwoelf Monaten $2 Mrd., Google
knapp $1 Mrd. um. Yahoo! wird derzeit mit $36 Mrd. Boersenkapi-
talisierung bewertet. Sollte Google etwa nur $18 Mrd. wert sein?
Ersten Analysen zufolge, wie gesagt, die Zahlen von Google sind
erst seit gestern Abend verfuegbar, ist Google jedoch profitab-
ler als Yahoo!. Die Profitmarge von Yahoo! liegt bei 14 %, die
von Google bei 16 %. Auch im Wachstum hat Google die Nase vorn:
Waehrend Yahoo! zuletzt den Umsatz um 55 % steigern konnte, hat
Google ein Umsatzwachstum von 177 % zu verzeichnen. Damit steigt
also wieder der Wert von Google.
Wachstum und Profitabilitaet sind attraktiv und fuehren meist zu
einer deutlichen Hoeherbewertung als reine Umsatzvergleiche. Ich
koennte mir daher also vorstellen, dass Google auch eine Boer-
senkapitalisierung erreichen koennte, die ueber der von Yahoo!
liegt.
Bevor Sie jedoch nun hastig Ihre Kauforder ausfuellen, machen
Sie sich den Unterschied zwischen "Emissionspreis" und "Eroeff-
nungskurs" bewusst: Nach meiner obigen Faustrechnung (wie ge-
sagt, die Zahlen sind noch nicht bekannt und ich habe in der
obigen Beispielrechnung einfach einmal ein paar eigene Annahmen
gemacht) wuerde die Aktie von Google zu $20 emittiert werden.
Der "Emissionspreis", der Preis also, zu dem Sie die Aktien di-
rekt von Morgan Stanley oder CSFB beziehen koennten, laege nach
dieser Rechnung bei $20.
Am ersten Handelstag, am ersten Tag also, an dem diese Aktien
oeffentlich ueber die Boerse gehandelt werden koennen, werden
Heerscharen von Fondsmanagern, die eine Google-Aktie im Portfo-
lio haben muessen (schon allein aufgrund der Groesse und der
Wachstumsrate darf Google in einigen Wachstumsfonds nicht feh-
len) kaufen. Weiterhin gibt es stets eine Anzahl, und bei Google
wird diese Anzahl gross sein, von Idealisten. Google-Nutzer, die
ueber ihre Bank keine Aktien zum Emissionspreis erhielten, wer-
den schlimmstenfalls unlimitierte Kauforders aufgeben und werden
somit, aufgrund der grossen Nachfrage bei geringem Angebot, den
ersten Aktienkurs der Google-Aktien ungebremst in die Hoehe
treiben.
Dadurch kann es durchaus passieren, dass die Aktien beispiels-
weise zu einem Kurs von $40 eroeffnen also dem Doppelten dessen,
was urspruenglich als Unternehmenswert angenommen wurde. Google
haette dann eine Marktkapitalisierung von $50 Mrd.
Aber verwechseln Sie dies bitte nicht damit, dass Anleger glau-
ben, Google sei $50 Mrd. wert. Ein solcher Aktienkurs spiegelt
wieder einmal lediglich den Schiefstand zwischen Angebot und
Nachfrage wider.
Wer zu diesem Kurs kauft, der wird in den folgenden Tagen sehen,
wie schrittweise weitere Aktien in den Markt gegeben werden, bis
die unersaettliche Nachfrage von Kaeufern ohne Kurslimit durch
Verkaeufer befriedigt wurde, die sich ihre Haende reiben und
denken, "na, diese Aktien kaufe ich spaeter zu niedrigeren Kur-
sen zurueck".
Dieses Muster hat bei den drei anderen grossen Internet-IPOs
ebenfalls stattgefunden: Amazon (AMZN), Yahoo! (YHOO) und eBay
(EBAY) haben alle am Tag des Boersengangs einen maechtigen Auf-
schlag zum Emissionspreis verzeichnen koennen. In den folgenden
Tagen und Wochen fielen bei allen Dreien die Kurse nochmals um
mindestens die Haelfte ab. Bei Google wird es wohl kaum anders
sein.
Fazit: Versuchen Sie, Google-Aktien zum Emissionspreis ueber
Morgan Stanley und CSFB zu bekommen. Verkaufen Sie diese am ers-
ten Handelstag. Kaufen Sie Google nicht am ersten Tag, sondern
erst, wenn sich die erste Aufregung gelegt hat.
Leerverkaeufe in neu notierten Aktien sind erst nach einigen Wo-
chen moeglich...leider.
Seit einigen Monaten habe ich darauf hingewiesen, dass im Rahmen
des Google-IPOs ein neuer Internethype entstehen und die Kurse
von einigen Internetaktien in die Hoehe treiben koennte.
Es gibt einige Unternehmen, die einen massgeblichen Teil ihrer
Umsaetze ueber Partnerschaften mit Google generieren. Anleger
interessiert, ob diese Partnerschaften fuer beide Seiten profi-
tabel sind oder ob Google im Rahmen des Kampfes um Marktanteile
bestimmten Partnern bessere Margen zugesteht als eigentlich ge-
rechtfertigt.
Die Katze ist nun aus dem Sack: Google zahlt an einige Partner
ueber 100 % dessen, was durch diese Partner an eigenen Umsaetzen
generiert wird. Es werden also tatsaechlich einige Partner durch
uebergrosse Praemien gelockt.
AskJeeves (ASKJ), der Butler, der Suchanfragen nicht mit allen
unsinnigen Webseiten beantwortet, sondern versucht, Fragen zu
verstehen und sinnvolle Antworten zu geben, generiert ca. 70 %
seiner Umsaetze ueber Google. Erst vor kurzem hat AskJeeves von
Yahoo!s "Ouverture" zu Googles "AdWords" gewechselt. Es war un-
klar, ob Googles Angebot besser war als das von Yahoo!, weil
Google einen Weg gefunden hat, mit dem beide Unternehmen staer-
ker vom Internet profitieren koennten oder ob Google die Part-
nerschaft subventioniert. Die gestern veroeffentlichten Zahlen
sprechen eher fuer letztere Moeglichkeit.
In Erwartung von Google-Zahlen war der Aktienkurs von AskJeeves
deutlich angestiegen (von $37 auf $44). Ich vermute, dass der
Kurs in den naechsten Tagen deutlich unter Druck geraten wird,
da nun die Abhaengigkeit von Google bekannt wurde. Idee:
AskJeeves Shorten.
Aehnliches, jedoch in geringerem Ausmass, gilt fuer Infospace
(INSP), Cnet (CNET) und AOL (TWX). Auch der naechste IPO, Shop-
ping.com (SHOP) haengt mit 40 % am Nabel von Google.
Was einen Short in anderen Internetaktien unterstuetzen koennte,
ist der Umstand, dass Fonds Platz schaffen muessen fuer Google.
Ein Internet- oder Wachstumsfonds, der bislang eine saubere
Struktur mit eBay, Yahoo und Amazon, vielleicht noch mit einigen
kleineren Internetaktien, geschaffen hat, der muss nun Platz
schaffen fuer Google, indem er von allen anderen Aktien ein
bisschen verkauft.
Hype gegen Ernuechterung: Allein aufgrund der Tatsache, dass
Google nunmehr zugegeben hat, an bestimmte Partner ueber 100 %
des ueber sie generierten Umsatzes auszuschuetten, sollte fuer
eine Ernuechterung sorgen. Was gut ist fuer Google, ist nicht
gleichzeitig gut fuer die gesamte Internetwelt. Es gibt nicht
ein neues Modell, dass hoehere Gewinne verspricht.
Wir trennen uns also von den Internetaktien und ueben uns in
einem kleinen Short.
**************************************************
05. TRADINGIDEEN UND BILANZ
**************************************************
BILANZ:
Die drei schlechtesten abgeschlossenen Tradinideen waren:
General Motors (GM) -10,70 % in 4 Wochen
JetBlue (JBLU) -8,93 % in 4 Wochen
Maverick Tubes (MVK) -8,33 % in 2 Wochen
Die drei besten abgeschlossenen Tradingideen waren:
Netflix (NFLX) + 60,8 % in 18 Wochen
E*Trade (ET) + 60 % in 40 Wochen
Yahoo! (YHOO) + 39,5 % in 12 Wochen
Diese Woche hat, wie bereits weiter oben angekuendigt,
ziemlich in unserem Portfolio gewuetet. Derzeit liegt
die Haelfte unserer 26 Tradingideen im Minus, die
Buchgewinne der anderen Werte sind kraeftig geschmolzen.
Trotz des Kurseinbruchs rangiert Nortel noch immer in der
Spitzengruppe. Hier die drei Spitzenreiter unserer offenen
Positionen:
Midway Games (MWY) + 68 %
Wheaton River (WHT) + 42 %
Nortel (NT) + 37 %
**************************************************
06. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
**************************************************
Die Periode der Quartalsergebnisse flaut naechste Woche ab.
Einige heiss ersehnte Berichte wie die von MetLife, Tyco und
Teva Pharmaceuticals stehen jedoch noch aus. Den volkswirt-
schaftlichen Kalender diktiert naechste Woche das FOMC Treffen
und die Entscheidung der Fed ueber eine Zinserhoehung.
UNTERNEHMEN TICKER ERWARTUNG TERMIN
InterActiveCorp IACI 0,16 03/05/04
MetLife Inc. MET 0,75 03/05/04
Clear Channel Communic CCU 0,14 04/05/04
Emerson Electric EMR 0,67 04/05/04
Northrop Grumman NOC 1,21 04/05/04
Prudential Financial, PRU 0,73 04/05/04
Teva Pharmaceutical TEVA 0,58 04/05/04
Tyco International TYC 0,36 04/05/04
BHP Billiton Ltd BHP N/A 05/05/04
Credit Suisse Group CSR N/A 05/05/04
CVS Corporation CVS 0,56 05/05/04
EchoStar Communication DISH 0,18 06/05/04
NTT DoCoMo DCM N/A 07/05/04
Total TOT 2,05 07/05/04
Wie oben erwaehnt werden die Marktgeschehnisse naechste Woche
wohl durch den Dienstag und das Treffen der FOMC bestimmt.
Unabhaengig davon, ob die Zinsen erhoeht werden oder nicht, wird
der Markt auf den Tenor in dem Treffen reagieren. Daneben wird
es am Freitag bei den Arbeitsmarktdaten fuer den April interes-
sant.
BERICHT ERWARTUNG TERMIN
ISM Index (Apr) 62,7 03/05/04
Fabrik Einkaeufe (Maer) 1,90% 04/05/04
FOMC Treffen - 04/05/04
Neuantraege auf Arbeitslosenhilfe 01 NA 06/05/04
Durchschnittliche Arbeitswoche (Apr) 33,8 07/05/04
Stundenloehne (Apr) 0,20% 07/05/04
Nicht-landwirtschaftliche Loehne (Apr) 175K 07/05/04
Arbeitslosenquote (Apr) 5,70% 07/05/04
Lagerbestaende des Grosshandels (Mar) 0,50% 07/05/04
Konsumentenkredite (Mar) $7,0B 07/05/04
**************************************************
07. CHARTTECHNIK DOW JONES, NASDAQ & GOLD
**************************************************
Index Aenderung z. Aenderung z. 29.04. Aenderung
52/W-Tief 52/W-Hoch Schlusskurs zum 22.04.
Internet 65% -8% 149,56 -4,78%
S&P 500 23% -4% 1,113,89 -2,28%
Nasdaq 36% -9% 1,958,78 -3,65%
Nasdaq-QQQ 32% -9% 35,64 -3,47%
Dow Jones 23% -4% 10,272,27 -1,81%
Gold 13% -10% 386,00 -1,61%
Oel 53% -3% 34,38 2,96%
30-Jahr Anl 29% -3% 5,31 0,12
Volatilitaet 29% -31% 16,6 1,99
Euro-Dollar 11% -7% 1,20 0,00
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