US-Börse: Stimmung der Investoren noch zu gut
New York, 6. April (Bloomberg) - Der Nasdaq Composite Index hat seit seinem Höchststand im März 2000 annähernd zwei Drittel seines Wertes verloren. Trotzdem ist die Stimmung am Markt noch nicht negativ genug für eine Trendwende, sagt Top-Ökonom Ed Hyman. Erst wenn Investoren davon überzeugt sind, dass es keine Hoffnung mehr gibt und sie ihre Aktien auf den Markt werfen, kann es zur ,Kapitulation" kommen. Damit bezeichnen Analysten einen Einbruch, bei dem die Stimmung am Markt so negativ wird, dass die größte Verkaufswelle vorbei sein muss. Bis jetzt sehen Hyman und andere Analysten allerdings noch keine Anzeichen dafür.
,Vielleicht kommt diese Marktkorrektur ohne eine Kapitulation aus, jedenfalls haben wir bis jetzt noch keine bemerkt", schreibt Hymans in einem Bericht an seine Kunden. Hymans ist Chairman der ISI Group, einer Vermögensverwaltungs- und Analysegesellschaft. Vorherrschender Pessimismus unter Investoren sei ein Kontraindikator, der anzeigt, dass die meisten Anleger, die verkaufen wollten, dies wahrscheinlich bereits getan haben. Ohne eine Verstärkung der pessimistischen Stimmung am Markt dürfte es keine nachhaltige Kurserholung geben, befürchten Analysten.
Hyman, der seit 21 Jahren bei der jährlichen Umfrage des Institutional Investor Magazine in der Sparte der Wall Street- Ökonomen den ersten Platz belegt, gründet seine Aussage auf die wöchentliche Umfrage des Investors Intelligence Newsletter unter Finanzberatern, eine Umfrage seines eigenen Unternehmens unter Profi-Anlegern und Daten über die Zu- und Abflüsse bei Technologiefonds.
Die ISI-Umfrage zeige, dass Vermögensverwalter heute mehr Geld in Aktien investiert haben als zu jedem anderen Zeitpunkt zwischen 1994 und der Jahresmitte 2000. Der Umfrage von Investors Intelligence zufolge waren 32 Prozent der Investoren in den vergangenen 13 Wochen pessimistisch gestimmt. Auf den Tiefpunkten der Baissen 1994 und 1998 lagen die Werte bei 59 bzw. 48 Prozent.
Bis die Investoren alle Hoffnung verloren haben und alle Aktien loswerden wollen, ,wird die Aufwärtsbewegung des Marktes immer wieder durch Leute gestoppt, die in den Aufschwung hinein verkaufen wollen", erläutert Rick Bensignor, leitender technischer Stratege bei Morgan Stanley Dean Witter & Co. in New York. Als technischer Analyst versucht er, Marktentwicklungen anhand von Kursmustern, anderen statistischen Messgrößen oder Stimmungsbarometern zu prognostizieren. Der Kurseinbruch von 6,2 Prozent am Dienstag an der Nasdaq war für ihn ein Zeichen, dass der Pessimismus langsam stark genug wird. ,Jetzt wird mehr auf breiter Front verkauft, so dass es keine Schlupflöcher für Anleger mehr gibt. Es ist nicht mehr so wie vor einigen Monaten", führt er aus, als einige Titel immer noch als ,sicherer Hafen" galten.
In den ersten drei Tagen dieser Woche fiel die Nasdaq um elf Prozent, bevor die Börse am Donnerstag wieder um 8,9 Prozent zulegte. Die Rallye zeige, dass Investoren immer noch zu optimistisch seien, warnt auch Walter Casey, Analyst für Technologiewerte bei Banc One Investment Advisors in Columbus, Ohio. ,So eine Rallye ist der Beweis, dass wir noch nicht bis zur Kapitulation gekommen sind", erklärt er. haben." Hyman sieht einen weiteren Indikator für zu großen Optimismus der Anleger darin, dass Privatinvestoren noch kaum Geld ,in größerem Ausmaß" aus Technologiefonds abgezogen hätten.
Auch der unter der Bezeichnung VIX bekannteVolatilitäts- Index der Chicago Board Options Exchange, ein Stimmungsbarometer der Investoren, lässt nach Auffassung von Analysten keine Anzeichen einer Kapitulation erkennen. Der Index misst erwartete Ausschläge des Marktes auf der Basis von Optionen auf den S&P 100 Index. Wenn die Angst der Investoren ihren Höhepunkt erreicht, schießt er für gewöhnlich in die Höhe. Er erreichte im März bei 39,7 Punkten einen Höchststand und fiel am Donnerstag auf 34,98 Punkte. Im Tiefpunkt der Baisse im Oktober 1998, als der Hedge- Fonds Long Term Capital Management zusammenbrach, schoss der Index bis auf 48,6 empor, beim Börsencrash von 1987 erreichte er gar den Wert von 150 Zählern.
New York, 6. April (Bloomberg) - Der Nasdaq Composite Index hat seit seinem Höchststand im März 2000 annähernd zwei Drittel seines Wertes verloren. Trotzdem ist die Stimmung am Markt noch nicht negativ genug für eine Trendwende, sagt Top-Ökonom Ed Hyman. Erst wenn Investoren davon überzeugt sind, dass es keine Hoffnung mehr gibt und sie ihre Aktien auf den Markt werfen, kann es zur ,Kapitulation" kommen. Damit bezeichnen Analysten einen Einbruch, bei dem die Stimmung am Markt so negativ wird, dass die größte Verkaufswelle vorbei sein muss. Bis jetzt sehen Hyman und andere Analysten allerdings noch keine Anzeichen dafür.
,Vielleicht kommt diese Marktkorrektur ohne eine Kapitulation aus, jedenfalls haben wir bis jetzt noch keine bemerkt", schreibt Hymans in einem Bericht an seine Kunden. Hymans ist Chairman der ISI Group, einer Vermögensverwaltungs- und Analysegesellschaft. Vorherrschender Pessimismus unter Investoren sei ein Kontraindikator, der anzeigt, dass die meisten Anleger, die verkaufen wollten, dies wahrscheinlich bereits getan haben. Ohne eine Verstärkung der pessimistischen Stimmung am Markt dürfte es keine nachhaltige Kurserholung geben, befürchten Analysten.
Hyman, der seit 21 Jahren bei der jährlichen Umfrage des Institutional Investor Magazine in der Sparte der Wall Street- Ökonomen den ersten Platz belegt, gründet seine Aussage auf die wöchentliche Umfrage des Investors Intelligence Newsletter unter Finanzberatern, eine Umfrage seines eigenen Unternehmens unter Profi-Anlegern und Daten über die Zu- und Abflüsse bei Technologiefonds.
Die ISI-Umfrage zeige, dass Vermögensverwalter heute mehr Geld in Aktien investiert haben als zu jedem anderen Zeitpunkt zwischen 1994 und der Jahresmitte 2000. Der Umfrage von Investors Intelligence zufolge waren 32 Prozent der Investoren in den vergangenen 13 Wochen pessimistisch gestimmt. Auf den Tiefpunkten der Baissen 1994 und 1998 lagen die Werte bei 59 bzw. 48 Prozent.
Bis die Investoren alle Hoffnung verloren haben und alle Aktien loswerden wollen, ,wird die Aufwärtsbewegung des Marktes immer wieder durch Leute gestoppt, die in den Aufschwung hinein verkaufen wollen", erläutert Rick Bensignor, leitender technischer Stratege bei Morgan Stanley Dean Witter & Co. in New York. Als technischer Analyst versucht er, Marktentwicklungen anhand von Kursmustern, anderen statistischen Messgrößen oder Stimmungsbarometern zu prognostizieren. Der Kurseinbruch von 6,2 Prozent am Dienstag an der Nasdaq war für ihn ein Zeichen, dass der Pessimismus langsam stark genug wird. ,Jetzt wird mehr auf breiter Front verkauft, so dass es keine Schlupflöcher für Anleger mehr gibt. Es ist nicht mehr so wie vor einigen Monaten", führt er aus, als einige Titel immer noch als ,sicherer Hafen" galten.
In den ersten drei Tagen dieser Woche fiel die Nasdaq um elf Prozent, bevor die Börse am Donnerstag wieder um 8,9 Prozent zulegte. Die Rallye zeige, dass Investoren immer noch zu optimistisch seien, warnt auch Walter Casey, Analyst für Technologiewerte bei Banc One Investment Advisors in Columbus, Ohio. ,So eine Rallye ist der Beweis, dass wir noch nicht bis zur Kapitulation gekommen sind", erklärt er. haben." Hyman sieht einen weiteren Indikator für zu großen Optimismus der Anleger darin, dass Privatinvestoren noch kaum Geld ,in größerem Ausmaß" aus Technologiefonds abgezogen hätten.
Auch der unter der Bezeichnung VIX bekannteVolatilitäts- Index der Chicago Board Options Exchange, ein Stimmungsbarometer der Investoren, lässt nach Auffassung von Analysten keine Anzeichen einer Kapitulation erkennen. Der Index misst erwartete Ausschläge des Marktes auf der Basis von Optionen auf den S&P 100 Index. Wenn die Angst der Investoren ihren Höhepunkt erreicht, schießt er für gewöhnlich in die Höhe. Er erreichte im März bei 39,7 Punkten einen Höchststand und fiel am Donnerstag auf 34,98 Punkte. Im Tiefpunkt der Baisse im Oktober 1998, als der Hedge- Fonds Long Term Capital Management zusammenbrach, schoss der Index bis auf 48,6 empor, beim Börsencrash von 1987 erreichte er gar den Wert von 150 Zählern.