Über die Zukunft des Euros in Europa

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furby:

Über die Zukunft des Euros in Europa

 
21.09.00 17:51
Wie ihr sicher wißt wird Dänemark am Sonntag erneut darüber abstimmen, ob der Euro eingeführt werden soll. Die Marktforschung ist bezüglich des Wahlausgangs sehr pessimistisch und sieht ein klar negatives Vorum der Dänen voraus. Dänemark ist ja nun kein so großes Land, die psychologische Bedeutung einer erneuten Euro-Ablehnung ist jedoch nicht zu unterschätzen, da vermutet wird, daß auch die Schweden und die Briten von der dänischen Entscheidung animiert werden könnten. Tja und welches Volk oder welcher Politiker will schon einer straight im Außenwert fallenden Währung beitreten?

Ein dem Euro helfender Beitritt Dänemarks, Großbritaniens und Schwedens scheint damit mittelfristig sehr unwahrscheinlich. Ein den Euro sicher nicht stärkender Beitritt Griechenlands ist bereits beschlossen und außerhalb der EU rechnet man mit langfrsitigen Beitritten Ungarns, Polens und Tschechiens.

Dazu kommt die extrem heterogene Steuerpolitik und Finanzpolitik Europas, die mit den einseitigen Steuerbegünstigungen in Frankreich, Belgien und der Niederlande zugunsten der Transportbranche aller Welt demonstriert wurde.

Ich dachte eigentlich alle Euro-Staaten sind verdammt zum Euro-Erfolg ohne ein entrinnen. Nun meine Frage: Könnte sich jemand ein Szenario vorstellen, daß den Euro rückgängig macht?

Ich fürchte nur Deutschland leidet nun mit und ohne Euro. Meine mittelfristige Schätzung für den Euro will ich hier gar nicht öffentlich reinstellen, so pessimistisch bin ich...

Gruß furby

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elgreco:

Bei einem Mord

2
21.09.00 18:13
fragt der kluge Kommissar: Wem hat das genutzt? So findet man Taeter!

Wem nutzt ein schwacher Euro? Wer ist interessiert an einem schwachen Euro?

Die Antwort ist einfach. Der USD vertraegt keinen zweiten Gott - eine starke zweite Weltwaerung. Das schadet der Macht und dem Einfluss. Der Busenfreund das Britische Pfund wurde herausgehalten und jetzt wird das Pflaenzchen Euro verpruegelt und unbeliebt gemacht. Da machen wir erst mal einen Krieg in Kosovo - hat viel geholfen - jetzt lassen wir ihn aushungern. Den Oelpreis hoch - dieser wird in NY gemacht und von den grossen US Firmen - nicht von den armen OPEC Mitgliedern. UK ist mal wieder verschont mit dem vielen eigenen Nordseeoel. Da kann man nur verdienen. Treffen tut es doppelt die Euroglaeubigen. Ganz nebenbei koennen Schulden der US Wirtschaft - die hoechstverschuldete Volkswirtschaft der Welt - billig zurueckzahlen.

Der Gedanke und der Glaube an einen Euro muss auf alle Faelle zerstoert werden. Das geht so lange weiter, bis es die eigenen Interessen trifft, es kommen schon Gewinneinbussen von Firmen zu tragen, die in Euro verdienen. Auch eine Art von Kolonialwirtschaft, nur eben feiner und amerikanisch.

Amerika wird alles tun und vor keinem Mittel zurueckschrecken ein Erstarken des Euros verhindern. Kleine Kinder koennen eben die erste Geige nicht so leicht abgeben.
avantgarde:

@ elgreco...

 
21.09.00 18:41
Das sehe ich ein wenig anders, da eine alleinige Weltbeherrschung des USD auf lange Sicht keine Erfolge bringt, auch nicht im eigenen Staat. Warum? Ganz einfach. Wer verdient an einem schwachen Euro?? Die Importeure der USA und die Exporteure Europas, speziell Deutschland.

Wenn also dieser Trend ungebrochen fortgesetzt werden würde, so würde es in wenigen Jahren keinen Exporteur mehr in den USA und keinen Importeur hier in Europa geben, da diese sich einfach zu schweren Handelhemmnissen engegen sehen.

Was wird daher geschehen? Ganz einfach, warte noch ein paar Wochen oder Monate ab, und Du wirst sehen, daß der Euro ganz langsam wieder erstarken wird. Zwar nicht stärker als der USD, und auch nicht sehr konkurrenzfähig zum USD, aber wohl mit genügend Power zum Optimismus. Das war es dann auch schon.

Wenn Deine Prognose stimmen würde, dann hätte vor der Einführung des Euro ja nur die USA absahnen müssen, und auch der Yen oder anders gesagt der Nikai Index würden überhaupt nicht auf grünen Boden kommen. Da dem nicht so ist, sehe ich eher gelassen in die Zukunft.

Was die Ölpreise der Briten betrifft so kann ich nur sagen, daß die dort ebenfalls historisch hohe Ölpreise haben und die Haushalte in genau dem gleichen Maße davon betroffen sind wie wir.

Bezüglich des Beitritts Dänemarks und anderer Länder gebe ich Euch recht. Da stehen die Zeichen auf Ablehnung. Aber das Spielchen kennt man ja schon aus der Vergangenheit. Die einen sind die Vorreiter und die anderen kommen erst dann hinterhergesprungen, wenn die Luft rein ist. Ich denke daher das die Börse nicht sehr stark auf eine Ablehnung reagieren wird.

Gruß

(-8 Avant
proxicomi:

$ vs €

 
21.09.00 19:51
im geschäftsbericht 99 von der db steht, daß sie 1,5MRD dm mit wetten auf den $ verdient haben. Frage gegen welche Währung wurde hier gewettet?

haltet den € tief
proxi
Speculator:

kann mich der Meinung von furby anschliesen

 
21.09.00 20:31
Meiner Meinung nach wird der nicht Beitritt der Dännen den Euro weiter belasten. Bis sich der Euro signifikant erholen kann wird es wohl noch ein Weilchen dauern.

Die einzigste Kosekuenz daraus ist US-Werte zu übergewichten. Allein der Währungsvorteil beträgt seit Jahresanfang 15%!
Zudem performt seit dem letzten "Crash" die US Börse besser als die Europäeischen.
Schtonk:

Euro wird fallen

 
21.09.00 21:25
furby> Nun meine Frage: Könnte sich jemand ein Szenario vorstellen,
furby> das den Euro rückgängig macht?

Wir leben inmitten dieses Szenarios. Der Euro wird fallen, spätestens in fünf Jahren. Nationalstaatliche Alleingänge infolge des extremen Stabilitäts/Wachtumsgefälles in Europa werden den Boden dafür bereiten.

Das Gerede von der augenblicklichen Unterbewertung trifft für das Verhältnis zur USD/DM zwar zu, aber nicht für USD/EUR, eine einfache Plausibiliät! Es wird noch eine Weile dauern, bis alle wieder wach sind, die sich von den politischen Gebetsmühlen für den EURO haben einlullen lassen.

Gruss,
Schtonk
elgreco:

Mit Zahlen und Statistiken

 
21.09.00 21:54
kann man alles beweisen und alles verschleiern.
- Nur ein kleines Beispiel: wenn eine Zahl als viel erscheinen soll, gibt man sie in DM an - besser waeren Lit - wenn sie klein erscheinen soll in USD.
Die innlaendischen Verbraucherpreise von Benzin und Co. in UK waren immer schon hoch - auch in Resteuropa - da wird permanent die Schmerzgrenze der Buerger getestet. Das hat den einfachen Sinn, die Taschen von wenigen noch groesser werden zu lassen. Es wird doch keiner glauben, dass auch nur ein Politiker wegen des Gehaltes Politiker ist oder werden will. Die Leute streben mit allen Mitteln dahin, um richtig Kasse zu machen und das finanzielle fuer alle Nachkommen gesichert zu haben. Spitzen der Eisberge ist heute Tandler - Freispruch - der Baederkoenigfreund hat sich mit 64 000 000 DM Steuerschulden abgesetzt - das waren nur die bekannten Steuerschulden.

Sagen will ich eigentlich, dass es die Menschen nicht merken wollen oder koennen, in welchen Raubritterdemokratien wir leben. Die Masse macht mit, sie hat andere Sorgen. Sie rennen mit, bis sie umkippen.

Der Gipfel fuer mich war - deshalb habe ich auch vor Jahren die BRD verlassen - die Mehrwertsteuer. So dumm kann doch kein Volk sein - oder doch? und macht keine Revolution --- da wird auf den Benzinpreis eine Mineraloelsteuer erhoben - sehr gut, sage ich als Buerger: Gut, Steuer muss sein, wird bezahlt. Jetzt kommt dieser selbe Staat mit einer Arroganz daher und sagt: Hopla - das ist ja jetzt mehr wert, Dein Benzin, diesen Mehrwert muessen wir besteuern, mit der Mehrwertsteuer.... Das ist der Gipfel des Sarkasmus, Ironie und auf der anderen Seite Dummheit, dass man das mit Buergern, muendigen Buergern machen kann.

Muss noch sagen, dass mich hier auch die MWST eingeholt hat, das tolle war die Begruendung der Regierung damals, warum man die einfuehren muss.
Grund: Weil es die anderen auch machen!!!

So geht es weiter und weiter...

Nicht nur dass die Oelfoerderung in amerikanischer Hand ist, sondern auch die Tatsache, dass Weltwirtschaftsmaechte dieses in Dollar zahlen muessen, Frage ist nur: wer soll das bestimmen? - Selbst an dieser Tatsache verdient Amerika nochmal zu jeder Stunde Unsummen. Das ist keine Freie Marktwirtschaft - das ist Diktatur. Denn wenn dann ein Oelproduzent etwas in Euro importieren will, muss er wieder bei denen in NY anklingeln und um Euro bitten. Wird nochmal verdient.

Europa sollte sich auf sich selbst besinnen - Europa kann ohne USA leben, USA nicht ohne Europa. Der staerkste Handelspartner Deutschlands ist nicht die USA, sondern Frankreich!!!! Der groessete Exporteur ist die USA - aber dann gleich dahinter kommt Deutschland und das Euro Gesamtvolumen schlaegt die USA um viele Laengen. Denkt europaisch - hier ist die Zukunft-

Wenn die USA darauf bestehen, dass ihr und eure Kinder hormonverseuchtes Rindfleisch essen, dass wir das importieren --- und wir sagen nein, dann gehen die vor ein Gericht und bekommen Recht und wir muessen es kaufen und Wachstumshormone essen, weil dadurch einige sehr reiche amerikanische Rinderzuechter noch einige Dollars mehr verdienen. Sonst gibt es eine retalliation - einen Handelskrieg und als erstes auf der Liste, was sie nicht mehr aus Europa importieren werden war: Erdbeermarmelade made in GB.

Gute Nacht

Elgreco
Idefix1:

Der Euro wird steigen

 
21.09.00 22:23
Und die Tage sind gezählt. Das Sentiment ist für mich in den letzten Wochen die entscheidende Größe in der Charttechnik geworden, gerade auch im Währungskurs-Bereich. Das Sentiment - sprich die Schreier und Wehklager (eine typisch deutsche Krankheit) - ist inzwischen so schlecht, daß es gar nicht anders kommen kann.

Nur muß irgendein Funke gezündet werden. Am Wochenende besteht die Chance dazu. Die bisherigen G7Treffen waren zahnlose Tiger und das ist noch geschmeichelt. Die nächste Runde gebietet ALLEN Beteiligten die Zähne zu zeigen: Den Japanern, weil sie mit ihrem Yen derzeit fast Null-Exportfähigkeit besitzen. Und den Amerikanern geht es inzwischen nicht anders - die waren bisher die selbstherrlichen Egoisten, denen der Rest egal war. Ab sofort sieht die Welt anders aus - wenn das Softlanding vom Alan gelingen soll, müssen die Amis mitziehen, den Euro wieder zu stärken - siehe diverse Gewinnwarnungen von exportorientierten US-Konzernen.

Fazit: Die Uneinigkeit der Europäer in vielen Dingen, insbesondere bei solchen politischen Dingen wie der Subventionierung des Transportwesens, wird am Wochenende der eigentlich Bremsklotz werden - aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben, evtl. siegt ja mal zur Abwechslung die Vernunft.

Nun fragt ihr, was eigentlich gemacht werden soll: Strukturreformen wie Liberalisierung des Arbeitsmarktes, Vereinheitlichung des Steuerrechts etc. gehen nicht von heute auf morgen. Nun der Walter von der Deutschen Bank hat es schon gesagt: "ZBs aller europäischen Länder verkauft eure hohen Währungsreserven, die sind sowieso überflüssig (angesichts der EZB)" - wenn dann noch die Shorties der Deutschen Bank (u. natürlich auch von anderen Banken) mit dem Eindecken beginnen, ist noch dieses Jahr eine Parität vorstellbar.

Selbst wenn es nicht so schnell gehen sollte: Die Parität kommt aber in jedem Fall - dafür sprechen zu viele Faktoren. Meine Prognose: Im nächsten Frühjahr steht der USD auf 1,05 (ist etwas unseriös, aber ich glaube wirklich dran).
avantgarde:

Ích bins nochmal

 
21.09.00 22:59
Ich gebe Dir, Idefix1, mit Deiner Behauptung recht, das habe ich ja schon alles gesxchríeben.

Ich glaube jedoch nicht, das der USD in den nächsten Jahren 1,05 an Wert bringen wird. Dafür isorgen dann schon die schnell steigenden Zinsen.

Eine Sache, die mich viel eher nervt, ist daß durch eine Leitzinserhöhung von so wenigen Peanuts eine echte Stärkung des Euros gar nicht erreicht werden kann. Man sollte ruhig mal den Mut aufbringen einen halben Prozentpunkt draufzulegen, dann hätte der Euro auch wieder die von Dir erwähnte Zündung erhalten.

Da ich optimist bin möchte ich noch eine Sache erwähnen, gerade auch was hinterherlaufende Lemminge angeht:

Wir befinden uns Börsentechnisch gesehen doch nur in einer Vorbereitungsphase für eine neue Hausse. Wo würden wir denn hinkommen, wenn es nur kleine Schwächephasen geben würde, wir würden wahrscheinlich die Aufsprungmöglichkeiten gar nicht mehr erkennen. Von daher bewahrt uns diese Korrektur der europäischen Märkte evtl. vor einem heftigen Crash.

Im übrigen sieht das genauso mit dem Börsencrash von 1987 aus. Damals war es ein verherendes Ereignis, aber wenn man sich heute den Gesamtchart anschaut, dann wirkt der Crash wie eine kleine Korrektur.

Ich jedenfalls habe derzeit eine absolut bahnbrechende Performance in meinen Depots von ca.  - 30 % (gesamt wohl gemerkt). Ich freue mich daher schon mit relativer Gelassenheit auf die nächsten Ausbrüche, bei denen dann hoffentlich auch meine Aktien an vorderster Front mitkämpfen werden.

Auch Euch allen eine Gute Nacht, (-;

Avant

Idefix1:

Avantgarde

 
21.09.00 23:07
Also Zinserhöhungen werden wohl nie zum entscheidenden Funken, der einen Währungskurs-Tanker in voller Fahrt umdrehen kann - allenfalls die volle Fahrt kann damit leicht und wohl auch nur vorübergehend abgeschwächt werden.

Ich glaube konzertierte Interventionen, die aufgrund der überflüssigen Währungsreserven der europäischen Notenbanken sogar gar nicht mal teuer wären sondern auch noch Devisenbuchgewinne realisieren würden, wären die bessere Alternative - aber konzertiert und bitte nicht kleckern, das würde dann zum Bumerang. (Allerdings wird dies erst kommen wenn der Tanker die Fahrt von sich aus schon abgebremst hat - evtl. tut er dies morgen - angestoßen von der Angst der Shorties vorm Wochenende  -  leider haben die bisherigen G7Treffen nicht unbedingt so geendet, daß Angst recht begründet wäre)
KAWAMAN:

Eine Gesamtwährung wäre meiner Meinung nach ..

 
22.09.00 09:30
.. vielleicht die beste Lösung.
Warum braucht man soviele unerschiedliche Währungen ?
Warum nicht auch eine gemeinsame Sprache ?
Wäre doch viel einfacher so, oder ?
Englisch kommunizieren auf der ganzen Welt, das wäre doch was ?

Mit einer Währung gibt es auch wohl nicht DIE große Spekulation, denn treibt man die Währung hinunter, so verliert man selbst Geld.

Daher mein Vorschlag der zur Diskussion steht:

DIE neue Weltwährung:   Der Universe, oder ....

Ciao und gt
Ein futuristischer
KAWAMAN
furby:

Ein paar Kommentare:

 
22.09.00 09:33
Zunächst ein mal vielen Dank für die durchweg sehr geistvollen Beiträge, - sehr stimulierend.

elgreco & avant: Wem nützt ein schwacher Euro?
Ich stimme Euch zu, daß es Faktoren (z.b. günstige Schuldentilgung in den USA, Verteidigung einer Leitwährung) gibt, die einen schwachen Euro begünstigen. Wie von Dir elgreco zutreffend angedeutet, macht die US Exportwirtschaft nur etwa 10% des Gesamtwirtschaftsvolumens aus. Ganz im Gegensatz zum Euro-Raum für den Exporterfolge wesentlich bedeutsamer sind. Durch den schachen Euro profitieren viele exportorientierte EU-Unternehmen enorm. Z.B. deutsche Autos werden auf dem US Markt zunehmend attraktiver und US Autohersteller könnten unter Druck geraten, wenn nicht die deutschen Kfz Absatzzahlen auf insgesamt nicht zu hohem Niveau wären. Zunächst sieht's also so aus das beide Seiten EU und USA gut mit einem schwachen Euro leben könnten. Es wird nur irgendwann der Zeitpunkt erreicht werden, da wird die Marktpenetration der deutschen Kfz-Hersteller einen für die US-Autowirtschaft kritischen Punkt übersteigen. Aber so wie sich die USA in diesen Situationen bisher aus der Affäre zog (siehe Beispiel Handelskonflikt mit Japan vor einigen Jahren, als deren Autopreise den Amerikanern zu schaffen machten), wird eine Problemlösung wohl mit Strafzöllen und Handelsbarrieren zu Lasten der eurobedingt preiswerten EU-Güter versucht werden.

Idefix: Das ein schwacher Euro ein Softlanding der US Wirtschaft ernsthaft gefährdet glaube ich nicht. Zwar ist die IBM Gewinnwarnung aufgrund des schwachen Euros noch nicht lange her, aber wie oben ausgeführt, spielt m.E. die Binnenwirtschaft der USA für diese eine zu dominate Rolle. Übrigens vermute ich auch, daß Old Economy etwas mehr von als die New Economy der USA vom schwachen Euro betroffen sein wird, da diese die Weltmärkte viel  weiter durchdrungen haben. Aber wie gesagt, unterm Strich sehe ich zuwenig US-Exporte insgesamt als das das den Amerikanern jetzt schon weh täte.

Was das bevorstehende G7 Treffen betrifft bin ich auch nicht sonderlich optimistisch. Japan hat jüngts sein bekundet, das der Euro für unterbwertet gehalten wird. Ein US Finanzpolitiker hatte jüngst verkündet, daß der schache Euro kein Problem für die USA sei. Zudem scheint fraglich, ob Clinton so kurz vor den Präsidentschaftswahlen noch gewichtige Politik betreiben wird. Daher rechne ich mit auch heute stabilem Euro, jedoch dürfte der gegebenenfalls positive Effekt auf den Euro nach G7 durch das dänische Memorandum mehr als kompensiert werden.

proxicomi: dann spricht die DB offenbar mit doppelter Zunge, wenn offiziell die Unterbwertung des Euro stets bekundet wird...

Speculator: Du behältst rückschauend natürlich Recht, wenn Du sagst, daß eine US Aktienanlage nur durch den Währungsvorteil Renditevorteile bringt. Für die Zukunft geht natürlich dann der Schuß nach hinten los, wenn sich der Euro irgendwann mal erholen sollte. Ich denke man sollte auch bei seiner Fondauswahl auf den von Dir angesprochenen Aspekt achten. Auch wenn man nicht in reine US Fonds investiert muß klar sein, daß z.B. ein Biotechbranchenfond einem US Fond zu etwa 80-90% gleichkommt, so daß bei einmal steigendem Euro Biotechfonds (trotz meist gewisser Währungsabsicherung) Performancenachteile zeigen dürften.

Schtonk: schön das Du zu meiner Frage Stellung genommen hast. Selbst wenn die von Dir angedeuteten revolutionären Umkehrungen eintreffen sollten, bin ich mir nicht sicher, ob es dann der Wirtschaft im Euro-Raum besonders gut tut. Deutschland würde wohl im EU-Raum binnenwirtschaftlich durch eine Aufwertung leiden, außenwirtschaftlich würde ein zum USD angemesseneres Verhältnis zustande kommen. Je später man einen Euro abschaffen wollte, umso schwerwiegender wären die Auswirkungen. Es wird wohl auf die Frage hinaus laufen, ob die EU auch zu einer politischen Union zusammenwächst. Falls ja, war der Euro ein erster richtiger Schritt. Falls nein, sehe ich keine langfrisitig angemessene Bewertung des Euro. Haiderscher Sand im EU Getriebe scheint eher eine nationale Separierung zunächst mal Frankreichs und Österreichs zu begünstigen. Aznar geht ebenfalls auf Konfrontation zu Deutschland. Nach Kohl soll die EU nicht mehr so sehr durch Deutschlands Portokasse zusammengeführt werden. Und durch die Ostbeitritte wird die Heterogenität in den politischen Anschauungen innerhalb der EU noch zunehmen. Sind die Ostbeitritte vollzogen wird die nächste "drängende" Frage von Ostseite sein, wann sie den nicht mehr Mitglieder zweiter Klasse ohne Euro sein werden und so nimmt das Schicksal seinen lauf. Das Polen, Ungarn und Tschechien zwar natürlich demokratisch sind, aber dennoch mit postkommunsitischer Opposition zu kämpfen haben ist eine weiter Facette.

Ein weiterhin betrübter furby
       
jopius:

weiterer Kursrutsch - vorprogrammiert ??

 
22.09.00 11:59
22.09.2000
11:51

AUSBLICK: Dänisches Nein zum Euro wahrscheinlich - Steigende Zinsen

KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Der klare Trend zu einem Nein beim dänischen Euro-Referendum kommenden Donnerstag hat sich bei Umfragen weiter verstärkt. Eine Ablehnung dürfte zu steigenden Langfristzinsen in Dänemark führen, erklärten Volkswirte am Freitag in Kopenhagen. Die Ökonomen wiesen allerdings darauf hin, dass in den Umfragen typischerweise lediglich 82 bis 84% der Befragten antworteten. Beim Urnengang selbst erwarten die Experten eine Wahlbeteiligung von rund 90%. "Falls es zu einer Ablehnung kommt wird die dänische Notenbank ihre Leitzinsen um 0,5 bis 1,0 Prozentpunkte anheben", sagte ein Volkswirt einer großen dänischen Bank. Die Reaktion der Finanzmärkte werde aber moderat ausfallen. Im Gegensatz zum Referendum von 1992 seien die Märkte dieses Mal wegen der überwältigend ablehnenden Umfragen von einem Nein aus. Auch der Euro dürfte nicht sonderlich stark leiden. Inzwischen sei die gemeinsame Währung eine Tatsache, an der niemand mehr vorbei könne. Ein dänischer Nicht-Beitritt stelle die Währungsunion nicht in Frage. Ein anderer Ökonom erwartet dagegen eine schärfere Marktreaktion. Die Aktienkurse dürften bei einem Nein zwischen sieben und acht Prozent abgeben./wö/bl/sk
Drogo:

Jetzt ziehen wir aber an: € Future: 0,8711...wow!

 
22.09.00 12:36
Und mein Call macht alle Verluste heute wett....nice to see.
Aber bei 0,87 heute abend bin ich raus. Im WE steckt zuviel Risiko. Vom Donnerstag ganz zu schweigen. Salute!
SchwarzerLor.:

Genau, idefix1

 
22.09.00 12:41
Ich rechne auch mit einem mehr oder minder stetigen Anstieg des Euros in den nächsten Monaten. Die US-Wirtschaft läßt immer mehr nach, was auch den $ schwächt. Und dann wird der Zeitpunkt (Herbst 2001?) gar nicht mehr so fern sein, an dem wieder über Zinssenkungen in Amiland gesprochen wird.
Und was dann folgt...
S.Lord
erzengel:

Der € darf erst ab Anfang Oktober wieder steigen.

 
22.09.00 12:44
Ich kann meine Dollars erst am 29.9. verkaufen. Gr gr gr.
Ötzi V:

Der Euro

 
22.09.00 13:12
falls ihr wißt wurde in Dänemark schon min. zwei Mal über den Euro abgestimmt, soviel ich informiert bin(das ist schon zwei Jahre her). Dann wollten die Politiker den Euro über den Köpfen der Bevölkerung einführen. Das hat aber nicht hingehauen, da die Dänen ganz Kopenhagen zusammengehauen haben. Ich kann mich noch an die Nachricht erinnern, daß sich z.B. eine Polizeigruppe nur retten konnnte vor den Massen um nicht gelyncht zu werden, indem sie angefangen haben scharf zu schiessen.

Die Dänen wollen den Euro nicht, obwohl sie sehr liberal sind....


Ihr Deutschen wolltet ihn eigentlich auch nicht, aber es fragt euch niemand, wie bei anderen Sachen auch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Euer

Ötzi v
DerYeti:

aktuelle kurse...

 
22.09.00 13:27
na, denn guckt mal, wie schön der e grad eben anzieht...
viel glück, drogo ;O)

greetings

DerYeti
avantgarde:

@ Ötzi V, mein Reden!!! Sehr richtig

 
22.09.00 13:27
Was den bevorstehenden oder bereits geschehenen Crash angeht, so kann ich nur sagen:"Gewitter reinigen die Luft".

Gruß an alle und ein schönes Wochenende!

Avantgarde
Ötzi V:

@avantgarde

 
22.09.00 13:32
Auch dir ein schönes Wochenende, aber die meisten werden keine Kohle mehr haben um überhaupt noch etwas kaufen zu können :)

Ich bin zwar auch pleite, aber ich nehms mit Humor
Karlchen_I:

Kleine Nachträge:.............

 
22.09.00 13:37
Vieles Richtiges ist ja schon gesagt worden. Nur zur Ergänzung:

1. Solange das Wirtschaftswachstum in den USA höher als in Euroland ist, bleibt eben der Dollar starkt. Das ist der fundamentale ökonomische Grund.

2. Zur Zeit läuft der Dollar mit den Rohölpreisen mit. Ich habe mir mal die Wochencharts angesehen: Der Eurokurs zum Dollar ist das exakte Spiegelbild der Rohölpreise. Wenn diese fallen, dürfte der Euro steigen.
Levke:

US$/DM 2,20 !!!!!!!!!!

 
22.09.00 13:53
Warum ist der Euro nun in weniger als einer Stunde
um über 3 % gestiegen ?????
Ich kann nicht finden warum !!!
Wer weiß Rat ?
Levke:

Los Jungs/Mädels..

 
22.09.00 13:55
jemand muß es doch wissen.  
DerYeti:

@ levke:

 
22.09.00 13:55
weil die zentralbanken von usa japan und euroland eine gemeinsame stützung beschlossen hamm...kam gegen mittach übern ticker...

hat der drogo richtich reingegriffen heut :O)

greetings + nice we

DerYeti
Levke:

@der Yeti - vielen Dank !

 
22.09.00 14:00
Danke für Deine schnelle Antwort.
Der Hintergrund: Wir sind Importeur und kaufen in US$ und haben in
nächster Zeit größere Beträge zu bezahlen.
Jetzt Dollar kaufen oder noch bis Montag warten ?
furby:

Alle US Investments ab sofort 3% teurer zu kaufen

 
22.09.00 14:06
Wow wer hätte so viel Power und das auf einmal Herrn Duisenberg zugetraut?

Die Auswirkungen für uns Eurorianer sind klar: 3% teurere Aktienkäufe oder 3% Wertverlust aller bestehenden Aktienengagements mit Dollarabhängigkeit!

Vielleicht beruhigt diese Nachricht der Intervention sogar noch die Aktienmärkte...


Gruß furby
furby:

Sorry, andersrum natürlich alles wird 3% billiger

 
22.09.00 14:12
in den USA zu kaufen zu sein, furby
Idefix1:

Der Funke ist da

 
22.09.00 14:23
Die technsicheb Gegenreaktion ist bereits am laufen - alle tolldreisten Schwarzmaler werden erstmal verstummen .

Nixdestotrotz haben wir natürlich einen Bärenmarkt.
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