Knapp behauptet wir der deutsche Aktienmarkt am MIttwoch erwartet. Die Vorgaben aus Wall Street waren gemischt. Auch wenn sich Nasdaq und S&P verbessern konnten, sorgte doch der wieder angestiegene Ölpreis für einen Dämpfer, der zumindest im Dow Jones für Verluste sorgte. Auch die japanischen Börsen tendieren am Morgen knapp behauptet. Impulse werden für den nachmittag erwartet. Dann wird das amerikanische Handelsministeriums die neuesten Handelsbilanzzahlen vorlegen. Beobachter rechnen mit einem Rekorddefizit.
Rentenmarkt eröffnet leicht erholt
Ebenfalls knapp behauptet dürfte der Rentenmarkt in den Mittwoch starten. Ein festerer Euro und der gestiegene Ölpreis sollten stützend auf die Kurse wirken. Indes wirkten diese Faktoren auch schon am Dienstag, so daß ihnen heuet die Durchschlagskraft fehlen dürfte. Händler erwarten eher einen richtungslosen Handel bis zur Vorlage der Handelsbilanzzahlen.
Euro wenig verändert erwartet
Wenig verändert wird der Euro am Mittwoch erwartet. Am Dienstag hatte die Gemeinschaftswährung in Erwartung schlechter amerikanischer Handelsbilanzzahlen ihren Aufwärtstrend fortgesetzt und war bis auf ein neues Tageshoch von 1,2244 Dollar geklettert. Nachdem der Widerstandsbereich von 1,2200-10 überwunden werden konnte, wurden Kaufaufträge ausgelöst. Der weitere Weg des Euro wird sich wohl erst am Nachmittag entscheiden, wenn gegen 14:30 Uhr die Handelsbilanzzahlen tatsächlich vorgelegt werden. Im asiatischen Handel fiel der Euro auf 1,2215 Dollar wieder leicht zurück.
„Angesichts des hohen Ölpreises und der nach wie vor robusten heimischen Nachfrage zeichnet sich in den Vereinigten Staaten kein grundlegender Abbau des Handelsbilanzdefizits ab”, sagte Devisenexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Durch die Globalisierung seien die Wirtschaftsräume inzwischen so eng miteinander verwoben, daß das Defizit allein durch eine Änderung der Wechselkurse nicht behoben werden könne.
Berichte über eine mögliche breitere Streuung der Währungsreserven der Vereinigten Arabischen Emirate sorgten zudem für Auftrieb für den Euro, sagte Fritsch. Angeblich planen die Emirate eine Umschichtung von fünf Prozent ihrer Dollar-Reserven in Euro. Zwar falle die Umschichtung angesichts der eher geringen Reserven des Landes eigentlich an den Devisenmärkten nicht ins Gewicht, doch habe die Nachricht erneut ins Bewusstsein gerufen, daß die Diversifizierung ein Thema bleibe, sagte Fritsch.
Aktien Tokio im Verlauf wenig verändert
Wenig Bewegung gibt es am Mittwoch am Tokioter Aktienmarkt bei weiter guter Grundstimmung und immer wieder zu beobachtenden Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Kursavancen. Der Nikkei-225 gibt gegen 13.06 Uhr Ortszeit um 0,1 Prozent bzw. 15 Punkte nach auf 11.677, der Topix um 0,2 Prozent bzw. knapp 2 Punkte auf 1.184. Keine Reaktion habe es auf die so erwartete Entscheidung der japanischen Notenbank gegeben, die Geldpolitik unverändert zu lassen, berichten Marktbeobachter. Der Markt warte nun auf Aussagen der Bank zur Konjunktur im Rahmen einer Pressekonferenz nach Ende des Börsenhandels.
Der technische Widerstand für den Nikkei bei 11.700 Punkten habe damit vorerst weiter Gültigkeit. Um diesen zu überwinden bedürfe es neuer Impulse und Kaufanreize, heißt es. Gleichzeitig hielten sich derzeit auch einige Anleger im Vorfeld der anstehenden Quartalsergebnisse Ende des Monats zurück.
Händler sprachen von fehlenden Anschlußkäufen, weshalb sich der Markt nur in einer engen Spanne bewege. „Der Umsatz ist kaum gestiegen und es ist schwer für den Markt, zuzulegen. Im Grunde zirkuliert das selbe Geld im Markt”, sagte Masaru Ueda, Investment-Stratege bei Marusan Securities. Im Vormittagshandel betrug der Umsatz nur etwa eine Billion Yen, während 2004 der tägliche Durchschnitt bei 1,3 Billionen gelegen hatte.
Öl-Werte profitierten von dem wieder zeitweilig auf über 61 Dollar gestiegen Rohöl-Preis. So legten die Titel von Inpex 1,7 Prozent auf 669.000 Yen zu, die Aktien des Raffinerie-Unternehmens Cosmo Oil kletterten 1,2 Prozent auf 479 Yen. Indes gaben die Titel des Einzelhändlers Aeon um 0,6 Prozent auf 1835 Yen nach, nachdem sie zuletzt im Zuge von Hoffnungen auf steigende Verbraucherausgaben um neun Prozent zugelegt hatten. Auch die Aktien des Wettbewerbers Seiyu gaben nach und verloren 0,9 Prozent auf 230 Yen.
Aktien Hongkong mittags etwas fester
Nach der Verschnaufpause am Dienstag hat die Börse in Hongkong am Mittwoch ihren Aufwärtstrend wieder aufgenommen. Der Hang Seng Index (HSI) steht zum Ende der ersten Handelshälfte 0,4 Prozent bzw. 54 Punkte höher bei 14.201 Punkten. Händler berichten, daß Fonds aus Titeln der zweiten und dritten Reihe in Standardwerte umschichteten. Kurzfristig dürfte es mit dem HSI weiter nach oben gehen, so die Erwartung eines Experten. Nachdem zuletzt Hutchison und Cheung Kong besser als der breite Markt gelaufen seien, dürfte nun HSBC mit den am 1. August anstehenden Geschäftszahlen der nächste Treiber werden. Hutchison gewinnen 1,1 Prozent auf 72,80 Hongkong-Dollar, Cheung Kong zwei Prozent auf 77,25 Hongkong-Dollar.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Nachbörslich tendierten amerikanische Aktien am Dienstag kanpp behauptet. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator schloß um 0,12 Prozent niedriger bei 1.553,71 Punkten.
Resources Connection schossen um 14,3 Prozent auf 27,27 Dollar nach oben. Hier gaben überraschend gute Zahlen zu Gewinn und Umsatz im abgelaufenen vierten Quartal den Ausschlag. Der Nettogewinn lag mit 0,31 Dollar je Aktie um drei Cent über der Konsensprognose.
Apogee Enterprises fielen dagegen um 0,5 Prozent auf 16,80 Dollar zurück, nachdem Finanzvorstand William Marchido seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte. Er suche nach eineinhalb Jahren in dieser Position nach neuen Herausforderungen, sagte er.
Die Aktien des Landentwicklers AMB Property haben sich im Anschluß an die vorgelegten Zweitquartalszahlen nicht verändert, obwohl diese über den Konsensprognosen lagen. AMB schlossen bei 45,12 Dollar, nachdem sie zwischenzeitlich auf 45,50 Dollar gestiegen waren.
Um rund 50 Prozent stürzte die Aktie des Computerspiele-Anbieters Majesco Entertainment ab, nachdem das Unternehmen eine Umbildung der Führungsspitze bekannt gegeben und seine Umsatzprognose für das laufende Jahr von 175 - 185 Millionen Dollar auf 120 - 125 Millionen revidiert hatte.
Dow schließt wenig verändert
Unerwartet gute Quartalsergebnisse wie etwa vom Getränkekonzern PepsiCo haben am Dienstag die Anlager an der Wall Street zu weiteren Käufen in den meisten Marktsektoren ermutigt. Nach anfänglichen leichten Einbußen wegen des erneuten Sprungs des Ölpreises über die psychologisch wichtige Marke von 60 Dollar setzten Technologie- und im breit angelegten S&P gelistete Werte am vierten Geschäftstag in Folge ihren Aufschwung fort.
Der S&P 500 zog um 0,23 Prozent auf 1.222 Zähler an, der Nasdaq Composite rückte um 0,36 Prozent auf 2.143 Stellen vor. Der Dow Jones verließ dagegen den Markt 0,06 Prozent ermäßigt mit 10.513 Punkten. Im Geschäftsverlauf hatte er sich zwischen 10.544 und 10.483 Zählern bewegt.
Händlern zufolge löste die Nachricht, daß sich über dem Atlantik ein neuer Tropensturm namens „Emily” zusammenbraut, neue Befürchtungen über eine Unterbrechung der Öl- und Gaslieferungen aus dem Golf von Mexiko aus. Dadurch seien die Ölpreise erneut in die Höhe getrieben worden, nachdem unerwartet geringe Schäden durch den Hurrikan „Dennis” an den Vortagen für Erleichterung gesorgt habe. Der Preis für schwefelarmes Öl im August-Kontrakt sprang um mehr als zwei auf 61 Dollar je Barrel (knapp 159 Liter).
„Der Markt hat angesichts der steigenden Ölpreise aktuell sehr gut reagiert”, sagte Todd Leone von S.G. Cowen. Die Investoren scheinen überzeugt zu sein, daß die Wirtschaft trotz des teureren Öls auf einer soliden Basis stehe, sagte er. Al Goldman von A.G.Edwards fügte hinzu: „Wir würden alle gern sehen, wenn Benzin deutlich weniger kostete, aber die Unternehmensgewinne steigen und die Inflation ist kein Problem”. Nach einem Aufschwung an drei Geschäftstagen in Folge sei aber eine Pause sehr normal, sagte er.
Unter dem erneuten Anstieg der Ölpreise litten vor allem Papiere von Unternehmen, die auf Öl als Rohstoff oder Energieträger angewiesen sind. So verloren die Aktien des Mischkonzerns 3M fast 1,7 Prozent auf 74,87 Dollar. Die Titel des Luft- und Raumfahrtkonzerns Boeing gerieten ebenfalls in den Sog und wurden um mehr als ein Prozent niedriger mit 64,30 Dollar angeschrieben.
Dagegen honorierte die Börse ein überraschend gutes Quartalsergebnis des Getränkekonzerns PepsiCo mit einem Plus von knapp 1,4 Prozent auf 54,60 Dollar. Auch die bereits am Vorabend nach Börsenschluß vorgelegten, unerwartet starken Vierteljahreszahlen des Biotechnologieunternehmens Genentech lockten die Käufer auf dem Börsenparkett an. Der Kurs zog in der Folge um fast 2,9 Prozent auf 85,89 Dollar an und sorgte so für Unterstützung anderer Werte der Branche.
Amerikanische Anleihen schließen kaum verändert
Mit einer etwas leichteren Tendenz präsentieren sich am Dienstag die amerikanischen Anleihen. Die zehnjährigen Staatsanleihen verloren 11/32 auf 99-27/32 Punkte. Sie rentierten mit 4,142 Prozent. Die 30-jährigen Bonds fielen um 22/32 auf 115-4/32 Punkte. Dabei ergab sich eine Rendite von 4,385 Prozent.
Die Anleger hätten sich vor der Vielzahl der in dieser Woche noch anstehenden Konjunkturdaten positioniert, die den stabilen Zustand der amerikanischen Wirtschaft sowie die begrenzte Inflation bestätigen sollten, sagte ein Händler.
Etwas Verkaufsdruck sei auch in den Markt gekommen, als der Wohnungsbaufinanzierer Freddie Mac vier Milliarden Dollar in zehnjährigen und drei Milliarden Dollar in zweijährigen Papieren gepreist habe, hieß es. Der Druck von der Angebotsseite setzt sich am Mittwoch mit der Auktion von fünfjährigen Papieren im Wert von 13 Milliarden Dollar durch das Finanzminsterium fort. Am Donnerstag folgen von gleicher Stelle zehnjährige inflationsgesicherte Anleihen im Wert von neuen Milliarden Dollar.
”Es gibt wirklich keine neuen Daten, kein Mitglied der Fed mit einer Rede und die Positionen sind insgesamt neutral”, kommentierte Michael Pond, Analyst bei Barclays Capital. Er begründet die leichten Verkäufe damit, daß die jüngsten Konjunkturdaten etwas stärker gewesen seien und daß sich dies zum Beispiel in den Einzelhandelsdaten für Juni in dieser Woche niederschlagen werde. Volkswirte rechnen mit einem soliden Anstieg von einem Prozent.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.