Die ThyssenKrupp AG hat ihr Ergebnis vor Steuern um 60 Prozent steigern können. Der Konzernumsatz wuchs um fünf Milliarden auf insgesamt 37 Milliarden Euro. Die Aktien des Konzerns stiegen deutlich nach Bekanntgabe der Zahlen.
DÜSSELDORF. Die größten Umsatzzuwächse verzeichneten die Geschäftsbereiche Steel, Automotive und Facilities Services. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Beim Auftragseingang verbuchte ThyssenKrupp |TKA 16,34 5,42%| ein Wachstum von 20 Prozent auf rund 40 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich auf über drei Milliarden Euro von 2,4 Milliarden Euro im Vorjahr.
Schulden steigen
Die Netto-Finanzschulden des Unternehmens sind nach eigenen Angaben infolge hoher Investitionen auf sieben Milliarden Euro gestiegen. Dieser Betrag solle aber um mehr als zwei Milliarden Euro reduziert werden. Mittelfristig verfüge der Konzern über ausreichende finanzielle Liquidität für «größere Akquisitionen», hieß es. Finanzielle Mittel erwarte man mittelfristig durch Verkäufe von Unternehmensteilen. Desinvestitionen seien in allen sechs künftigen Geschäftssegmenten denkbar.
Stahl weiter Kerngeschäft
Die Absage des geplanten Börsengangs der Stahlsparte ist nach Angaben des Vorstands notwendig gewesen: Die «Diskrepanz zwischen steigenden Ergebnissen bei ThyssenKrupp Steel sowie ihren guten Marktpositionen einerseits und der schwachen Bewertung von Stahlunternehmen an der Börse andererseits hätte zu einer massiven Wertevernichtung geführt». Stahl wird somit weiterhin ein Kerngeschäft des Unternehmens bleiben. Außerdem wird der Konzern in der ThyssenKrupp Invest künftig die Bereiche Produktionssysteme, Werften und Anlagenbau zusammenfassen.
Schwerpunktverlagerung auf umsatzstarke Geschäftsfelder
Aufgrund eines sich verändernden Umfeldes habe der Vorstand auch sein strategisches Konzept angepasst. Der Konzern will künftig in drei Schwerpunkten tätig sein: Stahl, Industriegüter und Dienstleistungen. Beim Stahl würden derzeit rund zwölf Milliarden Euro Umsatz erzielt. Im Geschäftsfeld Industriegüter betrage der Umsatz 14 Milliarden Euro. Im Bereich Dienstleistungen läge der Umsatz bei 12 Milliarden Euro. Die endgültigen Daten zum Geschäftsjahr 1999/2000 wird der Konzern am 8.Dezember veröffentlichen. (nz)
