Nachdem die USA in den letzten Tagen einige nennenswerte Erfolge im Irak aufweisen konnte, wurde ich wiederholt mit der Frage konfrontiert: Soll man jetzt wieder Technologieaktien kaufen? Diese Frage ist sehr verständlich – immerhin waren Tech-Aktien die Ausreißer in der Aufwärtsbewegung ...
aber leider eben auch im seit mittlerweile mehr als 24 Monaten andauernden Abwärtstrend. Die Hoffnung der Anleger gründet auf der Idee: Die Aktien sind einst so stark gestiegen, mittlerweile sind sie ver-meintlich billig geworden, also warum nicht heute hingehen und kaufen? Die Fragen, die sich mir da-bei stellen: Ist dieses Vorgehen zu rechtfertigen? Werden wieder Kursraketen wie in den Jahren 1995-2000 gezündet werden? Wird es neue „1000%-Chancen“ geben?
Diese Fragen sind schwer zu beantworten. Es ist wohl nicht auszuschließen, dass in den nächsten Jahren wieder vereinzelt - und auf das Wort „vereinzelt“ lege ich in diesem Zusammenhang großen Wert - Aktien von Unternehmen von sich reden machen, die sich verdrei-, -fünf- oder gar –zehnfa-chen. Ebenso erscheint es als wahrscheinlich, dass der eine oder andere Titel aus dem Bereich Technologie dabei sein wird. Es wird allerdings nach meiner Einschätzung nicht mehr so sein, dass wir, wie in den Jahren 1998-2000, eine so maßlose und fundamental ungerechtfertigte Übertreibung bei den Aktienkursen jener Unternehmen sehen werden, die seinerzeit die Haussebewegung ange-führt haben. Dieses rasante „Auf“ und anschließende länger andauernde „Ab“ gab es historisch schon häufig. Dafür brauche ich nicht in das vorletzte Jahrhundert zurück zu gehen, in dem amerikanische Eisenbahnaktien genau diese Entwicklung machten. Im letzten Jahrhundert waren es in den 20er-Jahren die Radioaktien und Anfang der 80er-Jahre die Aktien von Computerherstellern (Kennt noch jemand Commodore? Den guten alten 64er? Oder wer erinnert sich noch an Atari?) oder Hard-Disc-Herstellern. Vor fünf Jahren waren es dann die Titel aus den Bereichen Internet und Mobiltelefonaus-rüster. Die beiden zuletzt genannten und vorschnell zu Megatrendsettern beförderten Subbranchen waren für sich selber bereits wichtige Impulsgeber hinter dem Aufriß der Technologieaktien. Dazu kam dann noch die vielerorts erwartete Konvergenz beider Bereiche unter dem Motto „mobiles Internet“, die einen dritten Trend zu Tage förderte.
Was ist davon heute geblieben? Von den Telekomausrüstern gibt es, Nokia mal außen vor, überwie-gend nur noch den Blues zu hören. Ericsson hat sich mit Sony in einem Joint-Venture vereinigt, Sie-mens gelingt der eine oder andere gute Produktlaunch, Panasonic macht hin und wieder von sich reden und Motorola kämpft nicht nur im Heimatmarkt um Marktanteile. Die Aktien der Internetunter-nehmen sind mit wenigen Ausnahmen in die Bedeutungslosigkeit abgetaucht. Eine der rühmlichen Ausnahmen ist bspw. eBay. Doch auch hier scheint es so, als hätten die Anleger die Folgen der Über-bewertung aus den Jahren 1998-2000 bereits wieder vergessen. Neuesten Berechnungen zufolge beläuft sich die Marktkapitalisierung von eBay auf das Dreifache des Börsenwertes von Commerzbank plus Hypovereinsbank bzw. der gesamte Börsenwert des amerikannischen Auktionshauses liegt noch über der Summe aus Allianz und Münchener Rück! Aber kommen wir zurück zum Thema: Ich glaube nicht, dass sich aus den vorgenannten Bereichen noch einmal die „Leader“ und „Outperformer“ der Aktienbörsen in den Folgejahren rekrutieren werden. Es werden andere Bereiche kommen und ande-re Produkte entstehen, die dann ein interessantes Engagement ermöglichen. Die Aktien von Herstel-lern der mometanen Lieblinge im Elektroeinzelhandel – preisgünstige DVD-Spieler, Digitalkameras und mit gewissen Einschränkungen auch noch Spielekonsole – sind nach meiner Einschätzung nicht geeignet, um die Wogen der Börsenbegeisterung höher schlagen zu lassen.
Abwarten lautet somit das Gebot der Stunde. Es kommen täglich neue Produkte an den Markt, und niemand kann vorhersagen, ob ein Produkt wirklich im Massenmarkt zu einem Riesenerfolg wird oder nicht. Dieses Phänomen ging übrigens allen großen Kursbewegungen in einzelnen Bereichen der Börsen voraus: Nur sehr wenige Leute glaubten am Anfang an eine Idee. Erst nachdem ein Produkt durchgesetzt hat, finden auch die Investoren gefallen am Unternehmen.
Wer bis dahin an der Entwicklung der Technologiebranche teilhaben möchte, sollte sich auf ausge-suchte Blue-Chips der Marktführer in den einzelnen Bereichen verlassen.
So long,
Calexa
www.investorweb.de
aber leider eben auch im seit mittlerweile mehr als 24 Monaten andauernden Abwärtstrend. Die Hoffnung der Anleger gründet auf der Idee: Die Aktien sind einst so stark gestiegen, mittlerweile sind sie ver-meintlich billig geworden, also warum nicht heute hingehen und kaufen? Die Fragen, die sich mir da-bei stellen: Ist dieses Vorgehen zu rechtfertigen? Werden wieder Kursraketen wie in den Jahren 1995-2000 gezündet werden? Wird es neue „1000%-Chancen“ geben?
Diese Fragen sind schwer zu beantworten. Es ist wohl nicht auszuschließen, dass in den nächsten Jahren wieder vereinzelt - und auf das Wort „vereinzelt“ lege ich in diesem Zusammenhang großen Wert - Aktien von Unternehmen von sich reden machen, die sich verdrei-, -fünf- oder gar –zehnfa-chen. Ebenso erscheint es als wahrscheinlich, dass der eine oder andere Titel aus dem Bereich Technologie dabei sein wird. Es wird allerdings nach meiner Einschätzung nicht mehr so sein, dass wir, wie in den Jahren 1998-2000, eine so maßlose und fundamental ungerechtfertigte Übertreibung bei den Aktienkursen jener Unternehmen sehen werden, die seinerzeit die Haussebewegung ange-führt haben. Dieses rasante „Auf“ und anschließende länger andauernde „Ab“ gab es historisch schon häufig. Dafür brauche ich nicht in das vorletzte Jahrhundert zurück zu gehen, in dem amerikanische Eisenbahnaktien genau diese Entwicklung machten. Im letzten Jahrhundert waren es in den 20er-Jahren die Radioaktien und Anfang der 80er-Jahre die Aktien von Computerherstellern (Kennt noch jemand Commodore? Den guten alten 64er? Oder wer erinnert sich noch an Atari?) oder Hard-Disc-Herstellern. Vor fünf Jahren waren es dann die Titel aus den Bereichen Internet und Mobiltelefonaus-rüster. Die beiden zuletzt genannten und vorschnell zu Megatrendsettern beförderten Subbranchen waren für sich selber bereits wichtige Impulsgeber hinter dem Aufriß der Technologieaktien. Dazu kam dann noch die vielerorts erwartete Konvergenz beider Bereiche unter dem Motto „mobiles Internet“, die einen dritten Trend zu Tage förderte.
Was ist davon heute geblieben? Von den Telekomausrüstern gibt es, Nokia mal außen vor, überwie-gend nur noch den Blues zu hören. Ericsson hat sich mit Sony in einem Joint-Venture vereinigt, Sie-mens gelingt der eine oder andere gute Produktlaunch, Panasonic macht hin und wieder von sich reden und Motorola kämpft nicht nur im Heimatmarkt um Marktanteile. Die Aktien der Internetunter-nehmen sind mit wenigen Ausnahmen in die Bedeutungslosigkeit abgetaucht. Eine der rühmlichen Ausnahmen ist bspw. eBay. Doch auch hier scheint es so, als hätten die Anleger die Folgen der Über-bewertung aus den Jahren 1998-2000 bereits wieder vergessen. Neuesten Berechnungen zufolge beläuft sich die Marktkapitalisierung von eBay auf das Dreifache des Börsenwertes von Commerzbank plus Hypovereinsbank bzw. der gesamte Börsenwert des amerikannischen Auktionshauses liegt noch über der Summe aus Allianz und Münchener Rück! Aber kommen wir zurück zum Thema: Ich glaube nicht, dass sich aus den vorgenannten Bereichen noch einmal die „Leader“ und „Outperformer“ der Aktienbörsen in den Folgejahren rekrutieren werden. Es werden andere Bereiche kommen und ande-re Produkte entstehen, die dann ein interessantes Engagement ermöglichen. Die Aktien von Herstel-lern der mometanen Lieblinge im Elektroeinzelhandel – preisgünstige DVD-Spieler, Digitalkameras und mit gewissen Einschränkungen auch noch Spielekonsole – sind nach meiner Einschätzung nicht geeignet, um die Wogen der Börsenbegeisterung höher schlagen zu lassen.
Abwarten lautet somit das Gebot der Stunde. Es kommen täglich neue Produkte an den Markt, und niemand kann vorhersagen, ob ein Produkt wirklich im Massenmarkt zu einem Riesenerfolg wird oder nicht. Dieses Phänomen ging übrigens allen großen Kursbewegungen in einzelnen Bereichen der Börsen voraus: Nur sehr wenige Leute glaubten am Anfang an eine Idee. Erst nachdem ein Produkt durchgesetzt hat, finden auch die Investoren gefallen am Unternehmen.
Wer bis dahin an der Entwicklung der Technologiebranche teilhaben möchte, sollte sich auf ausge-suchte Blue-Chips der Marktführer in den einzelnen Bereichen verlassen.
So long,
Calexa
www.investorweb.de