Strato-Ausfall: Datenverlust bei 7000 Domains
02.04.2001 17:17:08
Webhoster Strato hat erneut eine Stellungnahme
zu den inzwischen fast eine Woche dauernden
Ausfällen abgegeben. Anders als zuvor ist jetzt
aber von "vollständigem Datenverlust" bei rund
7.000 Webseiten die Rede. Die Schuld sieht
Strato bei KPNQwest und Speicherlieferant EMC.
Seit Dienstag vergangener Woche kämpft der nach
eigenen Angaben größte Domainhoster Europas
mit massiven Ausfällen. Zwischen 10 und 100
Prozent der rund 1,5 Millionen von Strato bei der
KPNQwest in Karlsruhe gehosteten Domains
seien nicht zu erreichen gewesen, heißt es in der
heute veröffentlichten Mitteilung. Zurzeit sollen alle
Homepages wieder zugänglich sein. Laut Strato
habe es aber bei "rund 7000 von ihnen - das ist bei
etwa 1 Prozent - einen vollständigen Datenverlust"
gegeben. Größtenteils soll es sich dabei um so
genannte Visitenkarten gehandelt haben.
Visitenkarten sind kostengünstige Webpräsenzen
mit wenig Service-, Dienst und Speicherangebot.
Damit ist der Schlusspunkt der Misere aber noch
nicht erreicht. "Im Rahmen der abschließenden
Überprüfungen kann es in den beiden kommenden
Nächten nochmals zu temporären Abschaltungen
kommen", teilte Strato am Montag mit. Die
eShops seien vom Datenverlust nicht betroffen
gewesen. Außerdem sollen auch die E-Mail-,
UMS- und DNS-Services laut Strato intakt
gewesen sein.
In spontan gebildeten User-Groups wie
Stratogau ist allerdings zu lesen, dass es mit
den Mail-Servern ebenfalls Probleme gibt. Ein
Leser informierte tecChannel.de davon, dass er
seit Sonntagnachmittag nur noch sporadisch Mails
empfangen und keine mehr verschicken könne.
Strato war für eine Stellungnahme zum
Mail-Problem am Montag telefonisch nicht zu
erreichen.
Dass mit Schadensersatzklagen zu rechnen ist,
ist dem Hoster aber bewusst. In der
Strato-Mitteilung heißt es, dass Kunden
"berechtigte Schadensersatzansprüche" bei Strato
geltend machen sollen. Am Dienstag soll dafür ein
Formular online gestellt werden. Die Schuld für den
Totalausfall sieht der Webhoster bei seinen
Vertragspartnern: "Strato wird solche
Schadensersatzansprüche in vollem Umfang bei
KPNQwest geltend machen."
Die geschädigten Kunden sollten übrigens das
Onlineformular nutzen. Wie der Mitteilung zu
entnehmen ist, will Strato "aus Effizienzgründen"
die über das Formular angemeldeten
Schadensersatzansprüche "bevorzugt behandeln".
Die Schuld an den Problemen gibt Strato
hauptsächlich den EMC-Speichersystemen, die
KPNQwest für die Strato-Webseiten verwendet. In
der Mitteilung heißt es: "Nach
Augenzeugenberichten waren einerseits
elektronische Baugruppen in dem
EMC-Subsystem verkokelt und haben andererseits
die Tools zur Überprüfung der Integrität der auf
ihnen gespeicherten Dateisysteme versagt - sie
haben deren Integrität bestätigt, obwohl sie
tatsächlich korrupt waren."
Strato zufolge hat es aber auch "eine
haarsträubende Panne" bei KPNQwest selbst
gegeben: "Für die permanente Generierung
zeitnaher Backup-Kopien der aktuellen
Dateisysteme auf den EMC-Speichersystemen
war zwar von KPNQwest ein Bandgerät beschafft,
aber nicht in Betrieb genommen worden - wie von
Zeugen bestätigt." (uba)
02.04.2001 17:17:08
Webhoster Strato hat erneut eine Stellungnahme
zu den inzwischen fast eine Woche dauernden
Ausfällen abgegeben. Anders als zuvor ist jetzt
aber von "vollständigem Datenverlust" bei rund
7.000 Webseiten die Rede. Die Schuld sieht
Strato bei KPNQwest und Speicherlieferant EMC.
Seit Dienstag vergangener Woche kämpft der nach
eigenen Angaben größte Domainhoster Europas
mit massiven Ausfällen. Zwischen 10 und 100
Prozent der rund 1,5 Millionen von Strato bei der
KPNQwest in Karlsruhe gehosteten Domains
seien nicht zu erreichen gewesen, heißt es in der
heute veröffentlichten Mitteilung. Zurzeit sollen alle
Homepages wieder zugänglich sein. Laut Strato
habe es aber bei "rund 7000 von ihnen - das ist bei
etwa 1 Prozent - einen vollständigen Datenverlust"
gegeben. Größtenteils soll es sich dabei um so
genannte Visitenkarten gehandelt haben.
Visitenkarten sind kostengünstige Webpräsenzen
mit wenig Service-, Dienst und Speicherangebot.
Damit ist der Schlusspunkt der Misere aber noch
nicht erreicht. "Im Rahmen der abschließenden
Überprüfungen kann es in den beiden kommenden
Nächten nochmals zu temporären Abschaltungen
kommen", teilte Strato am Montag mit. Die
eShops seien vom Datenverlust nicht betroffen
gewesen. Außerdem sollen auch die E-Mail-,
UMS- und DNS-Services laut Strato intakt
gewesen sein.
In spontan gebildeten User-Groups wie
Stratogau ist allerdings zu lesen, dass es mit
den Mail-Servern ebenfalls Probleme gibt. Ein
Leser informierte tecChannel.de davon, dass er
seit Sonntagnachmittag nur noch sporadisch Mails
empfangen und keine mehr verschicken könne.
Strato war für eine Stellungnahme zum
Mail-Problem am Montag telefonisch nicht zu
erreichen.
Dass mit Schadensersatzklagen zu rechnen ist,
ist dem Hoster aber bewusst. In der
Strato-Mitteilung heißt es, dass Kunden
"berechtigte Schadensersatzansprüche" bei Strato
geltend machen sollen. Am Dienstag soll dafür ein
Formular online gestellt werden. Die Schuld für den
Totalausfall sieht der Webhoster bei seinen
Vertragspartnern: "Strato wird solche
Schadensersatzansprüche in vollem Umfang bei
KPNQwest geltend machen."
Die geschädigten Kunden sollten übrigens das
Onlineformular nutzen. Wie der Mitteilung zu
entnehmen ist, will Strato "aus Effizienzgründen"
die über das Formular angemeldeten
Schadensersatzansprüche "bevorzugt behandeln".
Die Schuld an den Problemen gibt Strato
hauptsächlich den EMC-Speichersystemen, die
KPNQwest für die Strato-Webseiten verwendet. In
der Mitteilung heißt es: "Nach
Augenzeugenberichten waren einerseits
elektronische Baugruppen in dem
EMC-Subsystem verkokelt und haben andererseits
die Tools zur Überprüfung der Integrität der auf
ihnen gespeicherten Dateisysteme versagt - sie
haben deren Integrität bestätigt, obwohl sie
tatsächlich korrupt waren."
Strato zufolge hat es aber auch "eine
haarsträubende Panne" bei KPNQwest selbst
gegeben: "Für die permanente Generierung
zeitnaher Backup-Kopien der aktuellen
Dateisysteme auf den EMC-Speichersystemen
war zwar von KPNQwest ein Bandgerät beschafft,
aber nicht in Betrieb genommen worden - wie von
Zeugen bestätigt." (uba)