Stern: Attentat auf World Trade Center - weiterer Kontaktmann in Hamburg
Bei ihren Ermittlungen um die Hintergründe und Hintermänner der Attentate von New York und Washington haben deutsche Beamte einen seit sechs Jahren in Hamburg lebenden Marrokaner ins Visier genommen, berichtet das Nachrichtenmagazin 'Stern' in seiner neuen Ausgabe. Der 27 Jahre alte Monnir El M. stand danach in engem Kontakt zu den Terroristen vom 11. September. Monnir El M. gehörte, so die Fahnder, zur Islam-AG, deren Vorsitzender Mohammed Atta war. Nach FBI-Informationen, die dem Blatt vorliegen, unterschrieb M. 1996 als Zeuge das Testament Attas, das die Polizei in dessen Mietwagen am Bostoner Flughafen fand.
Monnir el M. studiert an der Technischen Universität (TU) in Hamburg-Harburg Elektrotechnik, ist verheiratet und Vater eines kleinen Kindes. Er gehörte auch zu jener Studiengruppe der TU, die am 15. Mai dieses Jahres das Atomkraftwerk Stade besuchte. Die Studenten sahen einen Film, diskutierten mit Kraftwerksmitarbeitern und besichtigten anschließend die Schaltzentrale des Meilers.
Nach Recherchen des Magazins weisen noch weitere Indizien auf eine Verbindung zwischen M. und den Terroristen hin. Im Mai vergangenen Jahres hat Monnir El M. 2100 Mark an Atta überwiesen - laut Überweisungsbeleg für einen Computer. Am 6. September 2000 zahlte M. 5000 Mark auf das Konto von Ramzi Binalshib ein, der als einer der Logistiker des Attentats inzwischen per Haftbefehl weltweit gesucht wird. Zudem besaß M. auch eine Vollmacht für das Konto von Marwan Al-Shehhi, dem zweiten Todespiloten von New York.
Gegenüber dem 'Stern' bestätigt Monnir El M., Atta und Al-Shehhi gekannt zu haben. "Aber ich habe die beiden seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Und ich habe auch nicht Attas Testament beglaubigt." Gegenseitige Kontovollmachten seien unter Ausländern üblich: "Das macht man so. Man hilft sich." Seinen Besuch im Atomkraftwerk Stade bezeichnet er als "ganz normal".
Bei seiner polizeilichen Vernehmung gab M. auch an, Mohammed Haydar Z. zu kennen. Z. wird von den Ermittlern als "hochrangiger Islamist" eingestuft, der auch Kontakt zu Mamduh Mahmud Salim gehabt haben soll, dem mutmaßlichen Finanzchef Bin Ladens. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass sich Monnir El M. und Mohammed Haydar Z. in der Wohnung von Said Bahaji getroffen haben, der als Cheflogistiker der Terroristen gilt und offenbar nach Pakistan geflohen ist. (as)
[Mon, 01.10.2001] - © 2001 de.internet.com
Bei ihren Ermittlungen um die Hintergründe und Hintermänner der Attentate von New York und Washington haben deutsche Beamte einen seit sechs Jahren in Hamburg lebenden Marrokaner ins Visier genommen, berichtet das Nachrichtenmagazin 'Stern' in seiner neuen Ausgabe. Der 27 Jahre alte Monnir El M. stand danach in engem Kontakt zu den Terroristen vom 11. September. Monnir El M. gehörte, so die Fahnder, zur Islam-AG, deren Vorsitzender Mohammed Atta war. Nach FBI-Informationen, die dem Blatt vorliegen, unterschrieb M. 1996 als Zeuge das Testament Attas, das die Polizei in dessen Mietwagen am Bostoner Flughafen fand.
Monnir el M. studiert an der Technischen Universität (TU) in Hamburg-Harburg Elektrotechnik, ist verheiratet und Vater eines kleinen Kindes. Er gehörte auch zu jener Studiengruppe der TU, die am 15. Mai dieses Jahres das Atomkraftwerk Stade besuchte. Die Studenten sahen einen Film, diskutierten mit Kraftwerksmitarbeitern und besichtigten anschließend die Schaltzentrale des Meilers.
Nach Recherchen des Magazins weisen noch weitere Indizien auf eine Verbindung zwischen M. und den Terroristen hin. Im Mai vergangenen Jahres hat Monnir El M. 2100 Mark an Atta überwiesen - laut Überweisungsbeleg für einen Computer. Am 6. September 2000 zahlte M. 5000 Mark auf das Konto von Ramzi Binalshib ein, der als einer der Logistiker des Attentats inzwischen per Haftbefehl weltweit gesucht wird. Zudem besaß M. auch eine Vollmacht für das Konto von Marwan Al-Shehhi, dem zweiten Todespiloten von New York.
Gegenüber dem 'Stern' bestätigt Monnir El M., Atta und Al-Shehhi gekannt zu haben. "Aber ich habe die beiden seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Und ich habe auch nicht Attas Testament beglaubigt." Gegenseitige Kontovollmachten seien unter Ausländern üblich: "Das macht man so. Man hilft sich." Seinen Besuch im Atomkraftwerk Stade bezeichnet er als "ganz normal".
Bei seiner polizeilichen Vernehmung gab M. auch an, Mohammed Haydar Z. zu kennen. Z. wird von den Ermittlern als "hochrangiger Islamist" eingestuft, der auch Kontakt zu Mamduh Mahmud Salim gehabt haben soll, dem mutmaßlichen Finanzchef Bin Ladens. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass sich Monnir El M. und Mohammed Haydar Z. in der Wohnung von Said Bahaji getroffen haben, der als Cheflogistiker der Terroristen gilt und offenbar nach Pakistan geflohen ist. (as)
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